Feuerwehr-Drohnen, Kinderbildungszentrum und Glasfaser
Wie soll es mit dem Kinderbildungszentrum weiter gehen? Auch gab es Neuigkeiten zum Glasfaserausbau.

Sulzfeld. (gr) Als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung tagte der Sulzfelder Gemeinderat im Feuerwehrhaus. Bürgermeister Simon Bolg dankte dem Kommandanten der Sulzfelder Einsatzkräfte, Torsten Kern, und der gesamten Mannschaft für ihren ganzjährigen selbstlosen Einsatz für die Bürger der Gemeinde.
Kern ging in seinem Sachstandsbericht zunächst auf die Einsatzbereitschaft der Wehr ein. Mit 45 Einsatzkräften sei ausreichend Personal vorhanden, sagte Kern. Die erfolgreiche Jugendarbeit zeige sich in einem Durchschnittsalter von nur 34 Jahren. Auch mit dem Ausbildungsstand war der Kommandant sehr zufrieden. So seien bereits 23 Atemschutzträger ausgebildet worden, und in diesem Jahr kämen noch acht weitere hinzu.
Der Höhepunkt im vergangenen Jahr war die Indienststellung des neuen Einsatzfahrzeuges "LF 10". Damit sei auch der Fahrzeugbestand gut aufgestellt. Aktuell werde an einem Waldbrandkonzept gearbeitet, das auch die Versorgung mit Löschwasser beinhalte. Im Herbst stehe noch eine gemeinsame Katastrophenschutzübung mit der Gemeindeverwaltung auf dem Ausbildungsplan.
Probleme sah Kern bei der Tagesverfügbarkeit der Einsatzkräfte. Diese könne oft nur im Verbund mit der Feuerwehr Zaisenhausen gewährleistet werden, weshalb bei einer Alarmierung immer wechselseitig beide Wehren gemeinsam ausrückten. Eine Personalverstärkung durch Gemeindemitarbeiter mit feuerwehrtechnischem Hintergrund wäre wünschenswert.
Zum Abschluss gaben Kern und Bolg noch eine Überraschung bekannt. Sulzfeld werde neben Karlsruhe und Kronau eine dritte Drohnenstaffel im Landkreis aufstellen. Dank einer Spende der Badischen Versicherungen (BGV) von 10.000 Euro und einem Zuschuss des Kreisbrandmeisters über 15.000 Euro sei der finanzielle Grundstock gelegt. Die Drohnenstaffel aus Kronau demonstrierte nach der Sitzung die Einsatzmöglichkeiten einer Drohne.
Auch interessant
Zuvor ging es aber noch um die erfolgreiche Arbeit des Kinderbildungszentrums (KIBIZ). Dieses wurde im Sommer 2021 in das Landesförderprogramm aufgenommen. Allerdings läuft die Förderung Ende Juni aus. Das Land hat eine Fortführung des Förderprogramms ausgeschlossen.
Stefanie Klein und Erika Grötzinger berichteten vom erfolgreichen Projekt, in dem aktuell rund 150 Kinder aus den drei Sulzfelder Kindergärten und die ersten und zweiten Klassen der Blanc-und-Fischer-Schule involviert sind. Wenn der Übergang vom Kindergarten in die Schule gut gelinge, profitieren die Kinder ihre ganze Schulkarriere von diesem guten Start, betonten die beiden Pädagoginnen.
Bereits in der Einwohnerfragestunde zu Beginn der Sitzung hatten sich Elternvertreter sehr positiv über die Arbeit des KIBIZ geäußert und nach einem möglichen Fortbestand gefragt. Für eine Weiterführung sprach sich auch Gemeinderat Marco Keller aus. Sein Kollege Ulrich Fischer beklagte eine "Gängelung" der Kommunen durch diese Art der Landesförderung, erinnerte aber an den Grundsatzbeschluss des Gemeinderates zur Projektaufnahme.
Wenn die Landesförderung ausläuft, wird es kein kommunales Geld für einen Weiterbetrieb geben, so das damalige Votum. Rathauschef Bolg stellte klar, dass dieser Beschluss unter seiner Amtsvorgängerin gefasst wurde, er jedoch dem Gemeinderat im Mai einen Vorschlag genau zu diesem Thema unterbreiten werde.
Kritischen Fragen aus dem Gemeinderat musste sich Benjamin Staudt von der Firma Deutsche Glasfaser stellen. Ja, es bleibe dabei, dass Sulzfeld mit Glasfaser versorgt werde, bekräftigte Staudt. Als Gründe für die zeitliche Verzögerung verwies er auf Schwierigkeiten am Markt sowie gestiegene Baukosten. Die Sulzfelder könnten getrost ihre bestehenden Telekommunikationsverträge noch einmal verlängern, sie würden auf keinen Fall mit Kosten aus zwei gleichzeitig laufenden Verträgen belastet, versprach Staudt.
Auch wenn der Gemeinderat nach wie vor hinter dem Glasfaserausbau steht, machte er dennoch deutlich, dass er beim Ablauf der Baumaßnahmen und bei der Situation der beschäftigten Arbeiter vor Ort genau hinschauen und mögliche Missstände rügen werde. Zur Absicherung möglicher Bauschäden wurde die Vorlage einer Bürgschaft gefordert, was der Firmenvertreter zusagte.