Angst vor "einmal quer durch die Bepflanzung"
Das Gartenschau-Gelände soll bald komplett offen sein. Nun geht die Sorge vor Vandalismus um.

Eppingen. (guz) Das Gartenschaugelände wird demnächst frei zugänglich sein. Dazu lässt die Stadt nach nun einstimmig gefasstem Beschluss des Gemeinderats die bisherige Zaunanlage demontierten, allerdings zunächst nur teilweise und nach einem "Stufenplan", wie Bürgermeister Peter Thalmann erklärte. Ein Teil der Umzäunung soll demnach stehen bleiben, um einerseits den Pflanzen Schutz für weiteres Wachstum zu geben, andererseits aber auch, um Vandalismus einzuschränken. Dass es diesen geben wird, darüber herrscht Einigkeit im Gremium. Nach Auffassung der Verwaltung würde sich daran aber auch nichts ändern, wenn das Gelände eingezäunt und abschließbar bliebe. "Unvernünftige Leute gibts immer", sagte Thalmann. Und bei einem abgeschlossenen Gelände könne sich der, der über den Zaun klettere, erst recht sicher sein, dass niemand vorbeikommt und sein Treiben stört.
Sowohl er als auch Stadtrat Michael Mairhofer berichteten davon, dass die bereits zugänglichen Abschnitte am Bachwegle von der Bevölkerung intensiv genutzt werden. "Das Gelände war ein Volltreffer", sagte Mairhofer, der allerdings auch eine Parkordnung forderte, nicht zuletzt zum Schutz der Anwohner: "Nachts um 10 ist Feierabend. Das muss klar sein." Und konsequent überwacht werden müsse dies auch.
Die Verwaltung hatte in der Vorlage zum Thema unumwunden eingeräumt, dass sie einen "deutlichen Druck" der Bevölkerung spüre, weil die Leute insbesondere den Weiherpark "als ihren Park erleben und nutzen wollen". Außerdem sollen die Rad- und Fußwegebeziehung und die Durchgängigkeit des gesamten Geländes wieder hergestellt werden. Es soll schließlich eine Parkanlage für die gesamte Bevölkerung sein.
Dass Teile dieser Bevölkerung der weiterhin schöne Zustand der Parkanlage möglicherweise schnuppe ist, hat sich bereits in der noch laufenden Abbauphase gezeigt: Aus Richtung des Kaufland-Supermarktes komme mitunter eine "etwas unverständige Klientel", sagte Thalmann. Daher solle in diesem Abschnitt der Zaun auch in jedem Fall stehen bleiben, damit niemand von dort aus einen direkten Zugang in den Weiherpark hat und mitten durch das Grün und die Blumenbeete trampeln kann.
Sorgen machen sich manche Gemeinderäte und Rathausmitarbeiter vor allem um die neue Attraktion Eppingens: den Stadtweiher. Ohne Einzäunung könnte insbesondere diese Anlage in den Nachtstunden stark von mutwilliger Beschädigung betroffen sein, wird befürchtet. Für solche "Besucher" sei aber auch ein Zaun kein Hindernis, argumentierte Thalmann und erläuterte außerdem, wie personalaufwendig es sei, die Tore jeden Abend ab- und morgens wieder aufzuschließen. Wollte man das Weiherpark-Gelände eingezäunt lassen beziehungsweise teilweise neu einzäunen, wären wegen der vielen Wegebeziehungen insgesamt zehn Tore erforderlich. Seine Prognose: "Beschädigungen werden wir auch durch eine Schließung nicht in den Griff bekommen." Außerdem hätten sich bereits Bürger gemeldet, die die Stadtreinigung ehrenamtlich beim Sauberhalten des Parks unterstützen wollen.




