Der erste "Rappsodie"-Besucher kam pünktlich um 8 Uhr
Das Freibad startete am Maifeiertag in seine neue Saison. Nach zwei Jahren kann das Bad "wieder alles anbieten".

Von Falk-Stéphane Dezort
Bad Rappenau. Nachdem passionierte Schwimmer bereits seit vergangener Woche im Gemminger Imre-Gutyan-Freibad ihre Bahnen ziehen können, ist am Sonntag auch das "Rappsodie"-Freibad in der Kurstadt in die neue Saison gestartet. Zwar spielte auch am Wochenende das Wetter nicht sonderlich gut mit, doch die Hartgesottenen ließen sich davon nicht abhalten. "Der erste Besucher war schon um 8 Uhr zur Eröffnung da", berichtet Betriebsleiter Timo Künzel im Gespräch mit der RNZ. "Das erleben wir oft. Es hat schon einen gewissen Charme, der Erste zu sein." Insgesamt kamen 24 Schwimmer am ersten Tag ins Bad.
Zum Auftakt hätten Künzel und sein Team viel Lob bekommen. Rechtzeitig zum Start wurden der zwei-prozentige Anteil an Sole und die 24 Grad Wassertemperatur erreicht. Dass sich daran mit Blick auf die Energiekosten etwas ändert, ist unrealistisch. Anders als viele andere Bäder beheizt das Rappsodie seine Becken mit Solarstrom und Fernwärme, erklärt Künzel. "Wir sind von dem Thema nicht so betroffen."
Er und sein Team hoffen auf eine unbeschwerte Badesaison. "Die Freibadgänger haben ihre Freiheit zurück", sagt Künzel. Erstmals seit zwei Jahren muss man für einen Badbesuch weder ein Zeitfenster buchen, noch Nachweise erbringen. Doch viel wichtiger: "Wir können auch wieder für die jüngeren Gäste die Attraktionen anbieten." Während das Wellenbecken zwei Jahre lang still stand, heißt es nun wieder zu jeder vollen Stunde zehn Minuten lang: Hinein in die Fluten! Und auch die Rutschen können wieder wie gewohnt genutzt werden, nachdem sie zuletzt aufgrund einer Einbahnstraßen-Regelung im Schwimmerbecken gesperrt waren. "Wir können endlich wieder alles anbieten. Wir sind froh, dass es keine Auflagen mehr gibt und auch für uns damit der Sonderaufwand wegfällt", sagt Künzel. Die vergangenen zwei Jahre mit zahlreichen Einschränkungen könnten sich laut Betriebsleiter durchaus positiv auf diese Saison auswirken. "Es ist möglich, dass wir mehr Zulauf bekommen und die Leute schon früher und öfter ins Bad kommen beziehungsweise das Thema an Bedeutsamkeit gewonnen hat." Dies habe sich schon beim Jahreskartenverkauf gezeigt. Denn bis zum Saisonstart wurden bereits 480 Saisontickets verkauft.
Darunter sind auch Sigrid Heger und ihr Mann, die beinahe täglich mindestens eine halbe Stunde lang ihre Runden drehen. Für sie sind der Saisonstart und ein Freibad-Besuch die "Highlights des Sommers". Sie waren früher schon mit ihren Kindern regelmäßig im Bad und nehmen inzwischen die Enkel mit, wenn sie zu Besuch sind. Nun freuen sie sich auf eine ganz normale Badesaison, denn als Corona-bedingt geschlossen war, "war das schon schlimm".
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Zur neuen Saison gibt es im "Rappsodie"-Freibad aber auch kleine Anpassungen beziehungsweise Neuerungen. So habe man beispielsweise die Zahl der mietbaren Liegen aufgestockt. Zudem weist Künzel darauf hin, dass Schnorchel nicht gestattet sind und man auch auf das Mitbringen von Luftmatratzen verzichten sollte – aus Sicherheitsgründen. Es sei für das Personal nur schwer erkennbar, ob ein Kind noch schnorchelt oder auf dem Wasser treibt, nachdem es sich verschluckt hat. "Wir wollen Schlimmeres vermeiden."
Info: Das "Rappsodie"-Freibad hat bis voraussichtlich 11. September täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Frühaufstehern steht das Bad dienstags und freitags bereits ab 6.30 Uhr zur Verfügung.