"Schwanen" wird zur Begegnungsstätte für alle
Die Stadt will rund 3,7 Millionen Euro in die Sanierung des ehemaligen Gasthauses und in die Außenanlage investieren

So soll das Gebäude, in dem bei der Gartenschau das Haus Württemberg eingerichtet wird, einmal in der Rückansicht aussehen. Der Außenbereich bildet mit Terrasse am Fluss und begehbarem Turm einen Glanzpunkt der Veranstaltung. Visualisierung: Baurmann/Dürr-Architekten
Von Angela Portner
Eppingen. Die Stadt bekommt ein Bürgerhaus. Der Gemeinderat gab in seiner letzten Sitzung einstimmig grünes Licht für den Um- und Ausbau des Traditionsgasthauses Schwanen in der Bahnhofstraße. Geplant ist eine offene Innengestaltung, die vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bietet. Ein Konzept dafür liegt bereits seit März vergangenen Jahres in den Schubladen. Erstmals wurden nun am Dienstag im Gemeinderat die Kosten für die Baumaßnahme, die auch hinsichtlich der Gartenschau 2021 notwendig wird, beziffert. Sie liegen nach derzeitiger Schätzung des Architekturbüros Baurmann/Dürr aus Karlsruhe bei rund 3,1 Millionen - zuzüglich 600.000 Euro für die Neugestaltung der Außenanlage.

Die Sanierung des Gasthauses "Schwanen" (hier die Seite zur Bahnhofstraße) kommt in Bewegung. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, dafür rund 3,1 Millionen Euro zu investieren. Foto: Angela Portner
Auf den ersten Blick ist diese Summe angesichts vorangegangener und anstehender Großinvestitionen in der Stadt eine Menge Geld, andererseits aber auch dringend notwendig, denn zur Gartenschau soll hier das "Haus Baden-Württemberg" eingerichtet werden. Daneben fehlen in der Stadt seit vielen Jahren Räume für (Kultur-)Veranstaltungen, die auch von Vereinen oder Privatpersonen gemietet werden können. Noch dazu könnten die Aussichten auf die Genehmigung von Fördergeldern derzeit kaum besser sein. Diese wurden Mitte Oktober aus den Töpfen des "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier" beim Land beantragt. Baubürgermeister Peter Thalmann hofft auf eine Übernahme von 50 Prozent der Gesamtkosten durch das Land. Die Entscheidung drüber wird im Frühjahr kommenden Jahres erwartet.
Im Idealfall werden die ersten Handwerker zwischen Mai und Juli im Gebäude die Ärmel hochkrempeln und loslegen. 1150 Quadratmeter Fläche muss umgebaut und saniert werden. Ende 2020 soll das offen und barrierefrei gestaltete Bürgerhaus dann fertig sein und viele Nutzungsmöglichkeiten bieten.
Dazu gehören Wirtschaftsräume, eine Küche und verschiedene Veranstaltungsräume, die von Vereinen oder Bürgern für Schulungen oder Feierlichkeiten angemietet werden können. Wie die Aufteilung letztlich aussieht, steht zwar noch nicht fest, aber bereits sicher ist, dass die Senioren- und Integrationsstelle sowie ein Seniorencafé dort Quartier beziehen werden. An das Gebäude angeschlossen wird ein Bürgergarten mit bespielbarer Bühne und Sitzstufen an der Elsenz. "Es soll ein Begegnungsort für alle Bürger und Generationen werden", sagte Thalmann, der sich außerdem wünscht, dass der Bewegungstreff im Bürgerpark an Schlechtwettertagen auf die "multifunktionalen Räume" im Erdgeschoss ausweichen kann.
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Derzeit wird der "Schwanen" vor allem vom Eppinger Figurentheater genutzt. Die Pläne sehen eine Umsiedlung des einzigen Kulturanbieters der Stadt übergangsweise ins Kesselhaus vor, später dann in die Räume der früheren Sparkasse an der Ludwig-Zorn-Straße. In trockenen Tüchern ist das allerdings noch nicht: "Wir sind in intensiven Gesprächen."
Wer auch immer wohin zieht, hat letztlich in der Entscheidung des Gremiums weniger eine Rolle gespielt, als eine flexible Nutzung. Dafür plädierten Peter Wieser (B90/Grüne) und Hartmut Kächele (SPD) nachdrücklich. Jörg Haueisen (FBW): "Lasst uns das Ding machen."



