Eppingen

Umdenken nach Kritik an der Erweiterung der Hellbergschule

Die Verwaltung bringt eine neue Variante ins Spiel, die gefällt.

08.07.2022 UPDATE: 08.07.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden
Die Grund- und Gemeinschaftsschule Hellberg ist bereits auf sechs Gebäude verteilt, soll aber wegen des kommenden Ganztagsbetriebs der Grundschule erweitert werden. Eine neue Variante sieht nun vor, einen Neubau an Pavillon 1 (rechts im Bild) anzudocken. Foto: Armin Guzy

Von Armin Guzy

Eppingen. Die Stadtverwaltung hat auf Einwände von Anwohnern und Gemeinderäten reagiert und Alternativen zum Standort des geplanten Erweiterungsbaus für die Hellberg-Schule vorgestellt. Noch sind diese keine konkreten Planungen, aber die Ideen dahinter fanden die meisten Mitglieder des Technik-Ausschusses in der jüngsten Sitzung gut, und dem Vernehmen nach könnten auch die Anwohner damit leben. Die Verwaltung erhielt einstimmig den Auftrag, die Machbarkeit und die Kosten einer bis dahin unbekannten Planungsvariante "vertieft zu untersuchen". Auf Bitte von Peter Wieser (Grüne) sicherte Bürgermeister Peter Thalmann außerdem zu, eine weitere Variante zu prüfen, bei der der Erweiterungsbau an die Turnhalle angesetzt werden könnte.

Wie berichtet, will die Stadt die Hellberg-Grundschule erweitern, um auf die spätestens ab dem Schuljahr 2026/27 kommende Ganztagsgrundschule vorbereitet zu sein. Voruntersuchungen auf dem Gelände hatten jedoch Anwohner auf den Plan gerufen. Diese befürchteten, dass sie mit dem östlich von Pavillon 1 geplanten, zweigeschossigen und fast 25 Meter langen Neubau einen Klotz neben ihr Wohnhaus am Berliner Ring gesetzt bekommen könnten. Auch mehrere Stadträte hatten den Erweiterungsstandort kritisiert. Dass die Planung dieser Variante 3, die ein Architekturbüro im Auftrag der Stadt vorgenommen hatte, bereits weit gediehen war, missfiel mehreren Gemeinderäten ebenfalls. Der Beschluss war vertagt worden.

Die nun neu vorgestellte Variante 5 soll nicht mehr östlich von Pavillon 1 andocken, sondern an dessen Südseite in Richtung Berliner Ring. Diese und weitere, ebenfalls vorgestellte Varianten sind das Ergebnis weiterer Diskussionen zum Thema, die Thalmann und er geführt haben, erläuterte der städtische Architekt Thomas Frey. Er wies allerdings auch darauf hin, dass diese Ideen noch nicht architektonisch untersucht sind. Folglich stehen auch die Kosten noch nicht einmal ansatzweise fest.

Eine dieser Ideen war beispielsweise, einen siebten freistehenden Pavillon auf dem Schulhof zu bauen, eine andere, die Pavillons 1 und 2 zusammenzulegen und den Zwischenraum als Erweiterungsfläche zu nutzen. Beides wurde jedoch aus Kosten- und Praktikabilitätsgründen bereits wieder verworfen.

Der Aufbau der Hellberg-Schule mit getrennten Baukörpern auf einem großen Gelände macht es den Planern allerdings auch nicht leicht: "Wir haben zig Räume mit zig Flächen in sechs Häusern", verdeutlichte Frey das Kernproblem. In diesen gebe es zwar vakante Flächen – diese zu nutzen statt neu zu bauen, hatte Hartmut Kächele (SPD) gefordert –, doch organisatorisch lasse sich deren Verwendung für den Ganztagsschulbetrieb kaum umsetzen. Die Verwaltung hatte eigens Tabellen zur Raumverteilung erstellen lassen und sieht keine Möglichkeit, die durch den künftigen Ganztagsbetrieb der Grundschule benötigten Räume alleine durch eine Umstrukturierung zu schaffen, die überdies auch aus pädagogischer Sicht umstritten ist.

Bürgermeister Thalmann sagte in der Sitzung, dass die Verwaltung nun Variante 5 favorisiere, weil dies Konflikte vermeide und zu einem "sauberen Baukörper" führe. Er betonte auch, dass er sich mit Blick auf die unsichere künftige Entwicklung scheue, bestehende Klassenräume (des Gemeinschaftsschul-Zweiges) umzunutzen. Deren Größe ist mit teilweise mehr als 70 Quadratmeter Fläche übrigens durchaus stattlich. Im benachbarten Gymnasium beispielsweise sind die Räume mit durchschnittlich 56 Quadratmetern bei ähnlicher Belegung deutlich kleiner. "Das ist schlicht der damaligen Bauzeit geschuldet", begründete Frey.

Variante 5 gefällt offenkundig auch der Mehrheit im Ausschuss. Mehrer Mitglieder äußerten sich außerdem zufrieden, dass die Verwaltung umgehend und flexibel auf die Kritik reagiert und nach anderen Lösungen gesucht hat. Das sei erfreulich, sagte beispielsweise Michael Mairhofer (SPD), und Herbert Meixner (CDU) sprach von einer "gefälligen Sache".

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