Eppingen

So wurde beim Kartoffelmarkt gefeiert (plus Fotogalerie)

Zahlreiche Besucher strömten zum 21. Kartoffelmarkt auf den Marktplatz - Mischung aus Kulinarik und Wissenswertem

25.08.2019 UPDATE: 26.08.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden

Die 21. Auflage des Kartoffelmarktes lockte wieder zahlreiche Besucher auf den Marktplatz. Die Gäste ließen es sich bei den kulinarischen Köstlichkeiten gut gehen. Fotos: Angela Portner

Von Angela Portner

Eppingen. Wer das sonnige Wetter am Wochenende nutzte, um auf dem Marktplatz der Kartoffel zu huldigen, der konnte eigentlich nichts falsch machen. Zahlreich trudelten die Gäste bereits in den Mittagsstunden ein, nahmen Platz an den hübsch dekorierten Ständen und nutzten die Gelegenheit für einen Plausch mit den Erzeugern, die heimische Kartoffelsorten - von der herzförmigen Annabelle bis hin zum seltenen blauen Schweden - in handlichen Säckchen an den Mann oder die Frau brachten. Die Wirte von Talschenke und Villa Waldeck hatten im Vorfeld die Köpfe rauchen lassen, um leckere Kreationen aus der bodenständigen Knolle zu zaubern. Und weil dazu ein kühles Blondes nicht fehlen darf, trieb Oberbürgermeister Klaus Holaschke am frühen Abend den Zapfhahn ins Freibier der Palmbräubrauerei.

Bei der Begrüßung ließ das Stadtoberhaupt erfreut den Blick über die gut besetzten Tische schweifen und konstatierte: "Der 21. Kartoffelmarkt hat bis heute nichts von seiner Attraktion eingebüßt." Sein Dank galt den zahlreichen Helfern, die mit ihrem Engagement dazu beitrugen, dass an beiden Tagen eine Vielzahl hochwertiger und frisch zubereiteter Gerichte auf den Teller kommen. Holaschke lobte aber auch die Arbeit des Stadtmarketingvereins, der dazu beigetragen hatte, dass "die Veranstaltung heute bis über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und etabliert ist". In dessen Namen wünschte Vorsitzender Markus Lahme "zwei unterhaltsame und sonnige" Festtage.

Dass die Kartoffelernte in diesem Jahr etwas "mickrig" ausfallen wird, erwartet Selbstvermarkter Kurt Schlimm. Im Nebenerwerb beackert er inzwischen nur noch 2,5 Hektar. Er stöhnt: "Es war viel zu heiß." Zwar gab es gefühlt doch jede Menge Regen, aber das reiche bei weitem nicht aus, um die Erde ausreichend zu befeuchten. Dazu müsste ein richtiger Landregen her. Die Kartoffel scheint eine richtige Zicke zu sein. "Bei 30 Grad hört sie einfach auf zu wachsen", weiß Schlimm, der seine komplette Ernte im eigenen Hofladen verkauft. Für den Verbraucher bedeutet weniger Quantität im besten Fall mehr Qualität, denn die Kartoffel nährt sich dann bis zur Ernte von der Substanz und bunkert noch mehr Nährstoffe.

Dabei ist die Bilanz bei der tollen Knolle ohnehin schon unschlagbar: Sie enthält neben B-Vitaminen auch eine Vielzahl an Spurenelementen wie Kalium, Magnesium, Kalzium, Phosphor und Eisen. Zwar ist sie bei Figurbewussten als Dickmacher verschrien, aber 70 Kilokalorien pro 100 Gramm widersprechen diesem Vorurteil. Die heimische Firma Wild, größter Kartoffel- und Zwiebelvermarkter in Süddeutschland, verteilte neben Rezeptvorschlägen, auch aufklärende Infozettel. Wussten Sie, dass Kartoffeln den Blutzuckerspiegel senken, oder dass die Schale Fluor enthält und unsere Zähne schützt? Ein Tipp für alle, die beim Zwiebelschneiden mit den Tränen kämpfen: Schneidbrett und Messer kalt abspülen, das Schälen unter kaltem Wasser hält das schleimhautreizende Enzym in Schach.

"Mmmmh, lecker", schwärmten Sonja und Peter Armingeon, die lustvoll in ihre Zwetschgen- und Marillenknödel mit Vanilleeis gabelten. Gekommen waren sie allerdings, um beim Stand der Rohrbacher Kartoffelvermarkter Fischer Bamberger Hörnchen zu erwerben. Hauchdünn geschnitten verarbeitet sie die Köchin zu Schwäbischem Kartoffelsalat: "Das ist eine ganz besondere Qualität." Einer, der das ebenso zu schätzen weiß, ist Holaschke, der es gern bodenständig und regional mag. Kurzerhand hat ihm Jasmin Baur deshalb ein Herzchen aus der Knolle geschnitten.

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