Eppingen

Für die Gartenschau wird ein Parkplatz am Wohngebiet angelegt

Besucher müssen durchs Wohngebiet - Temporärer Parkplatz für fast 1300 Autos am Albertsberg - Per Shuttlebus zum Haupteingang

01.05.2020 UPDATE: 02.05.2020 06:00 Uhr 2 Minuten
In nächster Nähe zur Wohnbebauung (links eine Grundstückseinfriedung) soll ein Acker zu einem Großparkplatz umgewandelt werden. Fast 1270 Stellplätze sollen den Gartenschaubesuchern dort im Veranstaltungsjahr zur Verfügung stehen. Foto: Armin Guzy

Von Armin Guzy

Eppingen. Dass die Parkplätze der Stadt im Gartenschaujahr bei Weitem nicht ausreichen werden, war angesichts der 5000 an Spitzentagen erwarteten Besucher längst klar. Nun hat die Verwaltung eine Lösung gefunden, die allerdings mit erheblichen Mehrkosten verbunden ist: Für mehr als 400.000 Euro soll nördlich des Wohngebiets Albertsberg ein temporärer Parkplatz angelegt werden, der über einen Shuttlebus-Verkehr an das Gartenschaugelände angebunden wird. Die Kosten dafür sind bislang nicht im 5,7 Millionen Euro schweren Durchführungs-Budget für die Gartenschau enthalten. Und auch für die Albertsberg-Anwohner könnten die 129 Veranstaltungstage einige Belastungen mit sich bringen.

Sowohl der Gartenschau-Ausschuss als auch der Gemeinderat haben das Vorhaben in ihren jüngsten Sitzungen jeweils einstimmig gebilligt. Die Nutzung sei "alternativlos", hatte Oberbürgermeister Klaus Holaschke, der selbst in diesem Quartier wohnt, bereits in der Ausschusssitzung betont. Dennoch müsse die Stadt überlegen, wie die Albertsberg-Anwohner vor Lärm und Menschenmengen geschützt werden können. Dazu sollen nun Lösungen gesucht werden. Michael Mairhofer (SPD) hatte ebenfalls darauf verwiesen, dass es "ein schwieriges Vierteljahr" für die Anwohner werden dürfte.

Der Großparkplatz soll unmittelbar angrenzend an das Wohngebiet auf einer 3,1 Hektar großen Ackerfläche entstehen und fast 1300 Fahrzeuge aufnehmen können. Aus Erfahrungen anderer Gartenschau-Kommunen leitet Eppingen einen Gesamtbedarf von mindestens 1200 Stellplätzen ab, von denen allerdings zwei Drittel nur an Spitzentagen belegt sein werden. Daher soll nun zwar der gesamte Acker eingeebnet, aber nur zu einem Drittel geschottert werden. Auf der restlichen Fläche wird Rasen eingesät. Der gesamte Parkplatz kann laut Angaben der Planer dank eines speziellen Bodenvlieses nach der Gartenschau komplett und rückstandsfrei wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt werden. Der Landwirt wird mit 13.000 Euro für seinen Nutzungsausfall entschädigt.

Autofahrer werden den neuen Großparkplatz voraussichtlich über eine noch zu bauende Abbiegespur kurz vor dem Ortseingang von der Rappenauer Straße aus (Landesstraße L1110) ansteuern können. Als Parkgebühr sollen drei Euro pro Tag fällig werden – womit die Baukosten bestenfalls bei durchgehend sehr hoher Nutzung annähernd gedeckt wären.

Auch interessant
Eppingen: So gehen die Arbeiten auf dem Gartenschau-Gelände voran
"Kleine Gartenschau": Eppinger Blumenhalle soll Maßstäbe setzen

Außerdem müssen noch Schranken und Ticketautomaten installiert und eine "Aufstellfläche" für Besucher geschaffen werden, die den Shuttlebus zum Haupteingang nutzen wollen. Dieser Sammelplatz wird auf einem unmittelbar angrenzenden, bislang freien Bauplatz angelegt. Die zusätzlichen Kosten dafür sind noch nicht bekannt.

Der klare Vorteil des Platzes am nordöstlichen Stadtrand ist die kurze Anbindung an die Umgehungsstraße. 30 bis 40 Prozent der Besucher, so hofft man, werden mit der Bahn anreisen und damit umweltfreundlich direkt am Gartenschaugelände ankommen. Der größere Teil aber wird voraussichtlich mit dem eigenen Auto oder mit Bussen anreisen – der neue Großparkplatz würde damit die Innenstadt zumindest vor überbordendem Individualverkehr schützen.

Wer dort parkt, muss allerdings rund 700 Meter zu Fuß zum Haupteingang gehen oder eben den Shuttlebus nutzen. An "normalen" Gartenschautagen mit rund 2000 Besuchern würden sich dann voraussichtlich 800 bis 1000 Menschen vom Albertsberg hinunter zum Gartenschaugelände aufmachen, an Wochenenden oder "Spitzentagen" wären es deutlich mehr als 2000 Menschen. Damit wiederum wäre auch eine hohe Frequenz der Shuttlebusse verbunden, die durchs Wohngebiet fahren müssten. Die Verwaltung prüft daher momentan, ob der Sammelplatz über eine Behelfszufahrt für die Shuttlebusse mit der Landesstraße verbunden werden kann – Ausgang offen.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.