Naturella-Schorle mit heimischem Mineralwasser?
In 100 bis 150 Meter Tiefe hofft der Safthersteller Naturella auf ein brauchbares Vorkommen

Am westlichen Stadtrand und damit nur wenige Hundert Meter vom Werksstandort entfernt sucht die Firma Naturella nach Mineralwasser für ihre Mixgetränke. Foto: Adam Jäger
Waibstadt. (aj) Auf Hochtouren läuft die Erkundungsbohrung der Firma Naturella im Gewann Eulsbachgraben am westlichen Stadtrand. Das Unternehmen sucht nach Wasservorkommen, die für seine Fruchtsäfte verwendet werden können.
Naturella, eine Tochterfirma der Riha-Wesergold-Gruppe, beliefert von Waibstadt aus den süddeutschen Raum mit Fruchsaftschorlen und anderen Getränken. Bisher bezieht man das Wasser vom kommunalen Zweckverband "Unterer Schwarzbach" und ist dessen bester Kunde. Um dem Schorle eigenes Mineralwasser beimischen zu können, wurde bereits in Eschelbronn und Daisbach gebohrt. Jetzt hofft man unweit der Landesstraße zwischen Waibstadt und Neidenstein fündig zu werden. Hierzu wird derzeit eine Erkundungsbohrung abgeteuft, wie es im Fachjargon heißt. Bergleute verstehen darunter die Herstellung eines senkrechten Schachts. Man hofft darauf, im Unteren Muschelkalk oder im Oberen Buntsandstein auf Wasser zu stoßen, das Mineralwasserqualität hat.
Die Erkundungsbohrung wird vom Walldorfer Gutachterbüro Hagelauer+ Scheuerer GeoConsult betreut. Diplom-Geologe Klaus Busch ist optimistisch, dass man in 100 bis 150 Meter auf das passende Nass stößt. Als Bohrverfahren wird laut Busch eine "teleskopierte Imlochhammerbohrung" eingesetzt. Dabei wird mit Druckluft aus einem Kompressor ein Hammer in Bewegung gesetzt, der den Fels wird mit hoher Schlagzahl zertrümmert und die zerkleinerten Steine im Ringraum an die Oberfläche befördert. Stoße man auf Wasser, so schildert Busch, wird die Erkundungsbohrung zum Testbrunnen ausgebaut und Pumpversuche zur Überprüfung der Ergiebigkeit der Ressource und zum Nachweis der Eignung als Mineralwasser durchgeführt. Bei Mineralwasser handelt es sich um ein natürlich geschütztes, ursprünglich reines Grundwasser mit einer konstanten Zusammensetzung der mineralischen Inhaltsstoffe, das die Vorgaben der Mineral- und Tafelwasserverordnung erfüllt.
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Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Erkundungsbohrung in etwa drei bis vier Monaten abgeschlossen sein dürfte, und danach auch bald mit ersten Ergebnissen zu rechnen ist.