Bad Rappenau

Weniger Lärm durch mehr Tempo-30-Bereiche

Fritz Kroiher fordert 30 statt 50 in der Heinsheimer Straße und eine Änderung der Beparkung

20.07.2018 UPDATE: 21.07.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden

Anstatt der schwarzen 50 auf weißem Grund wünscht sich Fritz Kroiher eine 30. Er hofft, dass dadurch weniger Lärm entsteht und der Verkehr besser fließt. Foto: Falk-Stéphane Dezort

Bad Rappenau. (fsd) Bei der Gemeinderatssitzung am kommenden Donnerstag steht die Verabschiedung des Lärmaktionsplans (LAP) als eines der Top-Themen auf der Tagesordnung. Dieser sieht vor, in der Kernstadt und den Ortsteilen Maßnahmen zu ergreifen, um Anwohner an besonders lauten Straßen zu entlasten. So auch in der Heinsheimer Straße.

Hier sieht der LAP laut Hauptamtsleiter Wolfgang Franke vor, die temporäre Beschränkung auf 30 Stundenkilometer (Montag bis Freitag 7 bis 18 Uhr) auf Höhe der Verbundschule zu einer dauerhaften umzuwandeln und in Richtung Zimmerhof bis zur Einmündung Wagnerstraße zu erweitern. "Wir hoffen auf deutlich weniger Lärm. Wir verstehen die Leute und wollen auch eine Verbesserung herbeiführen. Den Lärm zu mindern, dient der Lebensqualität", sagt Franke. Für Anwohner Fritz Kroiher, der von der Erweiterung direkt profitiert, ist dies aber nicht genug. In einem offenen Schreiben an die Stadt fordert der Ruheständler eine Geschwindigkeitsbeschränkung bis zur Tankstelle. Im Januar hat Kroiher eine Interessengemeinschaft gegründet und 159 Unterschriften von Personen gesammelt, die seine Änderungsvorschläge unterstützen. "Anwohner und Autofahrer stimmen mir zu. Ich habe niemanden getroffen, der dagegen war", sagt der Rentner im Gespräch mit der RNZ.

Ein weiteres Ärgernis ist für Kroiher, der seit 1986 in der Heinsheimer Straße wohnt, die doppelseitige Beparkung. "So etwas an einer Hauptverkehrsstraße ist unverständlich." Während ein Auto stadtauswärts komplett in einer Parkbucht auf dem Gehweg abgestellt werden kann, ist stadteinwärts nur eine Fahrzeughälfte erlaubt. Die andere Autohälfte sorge dafür, dass der Verkehr permanent ins Stocken gerät. "Es kommen kaum zwei Autos aneinander vorbei." Das häufige Anfahren der Autos erzeuge dann vermeidbaren Lärm. "Wenn der Verkehr fließen kann, gibt es auch weniger Lärm. Und auch der Abgasausstoß ist geringer. Da schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Dass man den Verkehr nicht wegkriegt, ist klar. Da mache ich mir nichts vor. Aber man kann es so erträglich wie möglich machen."

Hauptamtsleiter Franke betont, dass demnächst eine Verkehrsuntersuchung stattfindet, die "sicherlich auch die Parkierung in der Heinsheimer Straße untersucht". Ob jedoch die Umstellung auf eine halbseitige Beparkung für weniger Lärm sorgt, hält er für fraglich. "Ich weiß nicht, ob dann nicht eher schneller gefahren wird. Und wir können auch nicht jeden Tag blitzen."

Ebenso hätte die Umstellung den Wegfall von Parkmöglichkeiten für Gäste eines Gastronomiebetriebs und Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen, zufolge. "Es gibt genug Ausweichmöglichkeiten im Umkreis", meint Kroiher. Franke vermutet eher, dass sich Autofahrer über die Regeln hinwegsetzen und dennoch dort parken. "Dies führt tendenziell eher zu einer Verschlechterung", sagt der Hauptamtsleiter.

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