Bad Rappenau

Warum sich Jörg Huster jetzt etwas zurückzieht

Geschäftsmann Jörg Huster zieht sich aus der Gastronomie zurück und fokussiert sich fortan wieder auf seinen Getränkehandel

29.05.2020 UPDATE: 30.05.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden
Will sich nun wieder verstärkt auf seinen Getränkehandel fokussieren: Jörg Huster. Foto: Falk-Stéphane Dezort

Von Falk-Stéphane Dezort

Bad Rappenau. Jörg Huster ist in der Kurstadt und der Umgebung wahrlich kein Unbekannter. Der 47-Jährige hat sich als Betreiber der "in Drink"-Getränkemärkte und Geschäftsführer mehrerer Gastronomiebetriebe einen Namen gemacht. Auch trug er als Organisator des Weindorfs im Schlosspark oder des "Craft und Bier"-Festivals an gleicher Stelle zu einem facettenreichen Veranstaltungskalender der Stadt bei. Nun will sich der Geschäftsmann aus der Gastronomie zurückziehen und sich wieder voll und ganz auf seinen Getränkehandel fokussieren.

In den letzten Jahren habe sich das operative Geschäft im Getränkehandel aber auch im Bereich Gastronomie und Feste positiv entwickelt, erklärt Huster im Gespräch mit der RNZ. Und das, was so passiert ist, habe ihm Freude bereitet. Huster konnte viele Ideen umsetzen. Zum einen das neue "Craft und Bier"-Festival ins Leben rufen, zum anderen die Eröffnung des "Bahnhof 13" im Bahnhofsgebäude feiern, das monatelang leer gestanden war. Dennoch hab es in letzter Zeit auch Momente gegeben, "in denen ich das Gefühl hatte, dass ich mir zu viel aufgeladen habe. Mir reichte der Tag nicht mehr aus, um allen gerecht zu werden."

Besonders deutlich wurde Huster dies zu Beginn der Corona-Krise. Weshalb die Einschränkungen, die das Virus mit sich brachte, für den 47-Jährigen mehr Segen als Fluch sein dürften. Dadurch, dass die Gastronomie von jetzt auf gleich auf Null gegangen war und damit "ganz schön viel weggebrochen" ist, hatte Huster Zeit, sich um andere Bereiche seines Geschäfts zu kümmern, die zuletzt längere Zeit liegen geblieben waren. "Das Fokussieren auf Teilbereiche hat gut getan." Künftig will sich Huster um die Digitalisierung seines Getränkemarkts kümmern. "Das ist nun vorrangig. Es gibt ausreichend viel Arbeit. Mir wird sicher nicht langweilig." Ein Online-Weinshop soll dafür schon in den Startlöchern stehen. Und auch auf den direkten Kontakt mit den Kunden freut sich der Geschäftsmann: "Es macht schon Laune, wieder näher an den Kunden zu sein und nicht nur aus dem Hintergrund die Fäden zu ziehen."

Seinen Entschluss, sich aus der Gastronomie zurückzuziehen, beschreibt Huster als "nichts Weltbewegendes" und es sei lediglich "eine Änderung in der Geschäftsleitung". Denn für den Gast soll sich nichts ändern: Sowohl das Weincafé "in Vino" als auch das gegenüberliegende "Bahnhof 13" in der Bahnhofsstraße bleiben der Kurstadt erhalten. Letzteres hatte Huster zusammen mit einem Mitgesellschafter, der namentlich ungenannt bleiben möchte, erst im Juli 2019 nach langer, intensiver Planung eröffnet. Rückwirkend zum 1. Mai hat die Gesellschaft das "inVino" sowie Husters Geschäftsanteile am "Bahnhof 13" gekauft. Betrieben werden sollen beide Lokalitäten von Murat Yazanoglu.

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Ebenfalls erhalten bleiben sollen die beiden bereits erwähnten Großveranstaltungen Weindorf und "Craft und Bier"-Festival. "Sie hatten einen großen Zuspruch. Sie sollen auf jeden Fall weitergeführt werden", verspricht Huster, auch wenn sie in diesem Jahr dem Corona-Virus zum Opfer gefallen sind.

Trotz seines Rückzug schließt der Unternehmer nicht aus, dass es ihn in Zukunft mal wieder packt, etwas zu planen, zu organisieren und auszuführen. "Wenn Ideen im Raum stehen, die mich begeistern, bin ich bereit, etwas zu entwickeln." Doch in absehbarer Zeit sei dies nicht geplant. "Ich habe meinen leitenden Angestellten versprochen, dass ich erstmal nichts mehr mache", sagt Huster und lacht. "Sie sind auch mal froh, wenn es mit weniger Tempo zur Sache geht."

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