Vulpius-Klinik wird für 16,8 Millionen Euro erweitert
Krankenhaus rüstet sich für die Zukunft - Geschäftsführer Joachim Off: "Wir arbeiten momentan am Limit"

Von Falk-Stéphane Dezort
Bad Rappenau. Täglich werden neue Fälle von Infizierten bekannt, Veranstaltungen werden abgesagt, verängstigte Personen tätigen Hamsterkäufe: Das neuartige Corona-Virus breitet sich immer weiter aus, und die Welt-Gesundheits-Organisation stuft Covid-19 als Pandemie ein. Deutschlandweit stehen die Krankenhäuser noch mehr im Fokus.
Doch auch in solchen Zeiten gibt es gute Neuigkeiten: Die Bad Rappenauer Vulpius-Klinik wurde vom Landes-Kabinett in das Jahreskrankenhausbauprogramm aufgenommen und darf sich in den nächsten Wochen und Monaten über einen warmen Geldsegen freuen. "Wir freuen uns riesig", sagte Vulpius-Klinik-Geschäftsführer Joachim Off im Gespräch mit der RNZ. Die genaue Höhe der Fördersumme ist allerdings noch nicht bekannt. "Wir warten noch auf den Förderbescheid."
Für geschätzte Baukosten in Höhe von 16,8 Millionen Euro will sich die Vulpius-Klinik für die Zukunft rüsten. Geplant ist im östlichen Bereich in Richtung Vulpiusstraße ein Anbau, in dem neue Operationssäle, eine Sterilisationsabteilung zur Aufbereitung des OP-Bestecks sowie zwei Stationen mit je 28 Zimmern untergebracht werden sollen. Eine bestehende Betten-Station wird im Gegenzug außer Betrieb genommen. Damit steigt die Zahl der Betten in der Kurstadt von 117 auf 145.
Eine entsprechende Baugenehmigung liegt der Klinik bereits vor, sagt Off. Nun müsse man nur noch abwarten, bis der Förderbescheid eingegangen und damit die Höhe der Mittel bekannt seien. Erst dann wisse er auch, wie viel Geld die Vulpius-Klinik selbst in das Erweiterungsprojekt über mögliche Kredite investieren muss. "Dann kann es zügig losgehen", sagte Off, der es kaum abwarten kann, bis das Projekt gestartet werden kann. "Wir freuen uns, wenn die Bagger loslegen können." Er schätzt, dass dies spätestens nach den Sommerferien der Fall sein wird.
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Circa zwei Jahre werden bis zur Fertigstellung ins Land. Nur kurz soll es während der Bauphase in der Klinik zu Beeinträchtigungen kommen. So werde der Anbau zunächst isoliert hochgezogen, erklärt Off. Nur, um das Neue per Durchbrüche mit dem Bestehenden zu verbinden, werde man Teile der Stationen kurzzeitig absperren müssen.
Mit dem Anbau soll sich die angespannte Lage in der Kurstadt entspannen. "Momentan arbeiten wir am Limit. Wir haben sehr lange Wartezeiten", betonte Off die Wichtigkeit der Förderung und der damit verbundenen Umsetzung. "Das Land hat nun Bedarf gesehen, zu investieren." Bereits Ende 2017 hatte man einen Förderantrag beim Sozialministerium eingereicht. 2019 ging die Vulpius-Klinik noch leer aus, nun wird sie berücksichtigt.
Auch bei Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU) sorgte die zugesagte Förderung für Bad Rappenau für Freude. "Die Vulpius-Klinik ist als Privatklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie das führende orthopädische Kompetenzzentrum der Region." Insgesamt fließen 248 Millionen Euro Fördergelder in 17 Bauprojekte. "Mit der aktuellen Förderung sehen wir uns in Baden-Württemberg auf einem guten Weg. Wir werden auch in Zukunft darauf achten, dass die Krankenhäuser die notwendige Unterstützung halten", betonte die Staatssekretärin.
"Wie wichtig eine gut funktionierende stationäre Versorgung ist, wissen wir gerade in der derzeitigen sehr angespannten Situation rund um die Ausbreitung des Corona-Virus sehr zu schätzen", betonte der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha. "Damit die Krankenhäuser diese Funktionalität weiter aufrechterhalten können, sind Investitionen fortlaufend notwendig. Wir unterstützen die Krankenhäuser im Land nach Kräften."
Neben der Vulpius-Klinik wird in der Region auch eine zweite Einrichtung mit Mitteln aus dem Fördertopf bedacht. So unterstützt das Land die SLK-Kliniken am Standort Gesundbrunnen in Heilbronn. Hier sollen die Wohnheime F und G in ein Verwaltungsgebäude umgebaut werden. Kosten: rund zehn Millionen Euro.



