Bad Rappenau

Vier-Sterne-Hotel "Saline 1822" feiert Eröffnung

Michael Ciesléwicz ist der "Kapitän auf rauer See" - "In jeder Krise steckt eine Chance"

11.09.2020 UPDATE: 13.09.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 33 Sekunden
Die „Saline 1822“ sowie ihr Restaurant „Salzwerk“ sind ab diesem Samstag wieder geöffnet. Nach dem schnellen Aus des Vorgängers hoffen nun alle Beteiligten, dass der Neustart gelingt. Foto: Falk-Stéphane Dezort

Von Falk-Stéphane Dezort

Bad Rappenau. Nur fast fünf Monate nach der überraschenden Schließung des erst im Frühjahr 2019 eröffneten Sonnenhotels "Salinengarten" in der Salinenstraße geht das Vier-Sterne-Haus ab diesem Samstag unter neuer Führung und neuem Namen wieder an den Start. In einem corona-bedingt kleinen Rahmen wurde bereits am Donnerstagabend die Eröffnung der "Saline 1822" gefeiert.

"Es ist für uns ein absoluter Glücksfall, dass es nun endlich losgeht. Diesem Tag haben wir entgegengefiebert", sagt Joachim Kruck, Sprecher der Investorengruppe, die sich aus "langfristig orientierten Privatpersonen" um den Heilbronner Projektentwickler "Kruck und Partner" zusammensetzt und Besitzerin des Hotels ist. "Wir waren alle überrascht über die Ereignisse. Aber wir haben uns der Herausforderung gestellt. Und als der Schock überwunden war, haben wir Gespräche aufgenommen."

Hintergrund

Der neue Name des Hotels "Saline 1822" soll eine Verbundenheit zur Region widerspiegeln. 1822 hat der damalige Salineninspektor in der Kur-stadt erstmals Salzvorkommen entdeckt. Und auch mit dem Salz will man im Restaurant, das nun "Salzwerk" heißt, spielen. "Wir werden

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Der neue Name des Hotels "Saline 1822" soll eine Verbundenheit zur Region widerspiegeln. 1822 hat der damalige Salineninspektor in der Kur-stadt erstmals Salzvorkommen entdeckt. Und auch mit dem Salz will man im Restaurant, das nun "Salzwerk" heißt, spielen. "Wir werden einige Salze selbst machen", verspricht der Hotelbetreiber. (fsd)

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Schnell sei man sich mit dem neuen Hoteldirektor Michael Ciesléwicz  einig geworden und habe "in Rekordzeit die Neueröffnung bewältigt", sagt Kruck. "Jede Krise gibt auch eine Chance. Es sind schwere Zeiten, und Corona ist in der Hotelbranche ein großes Thema", weiß Kruck. Aber: "Wir haben den richtigen Kapitän auf rauer See."

Lobende Worte für den neuen Hausherren gab es auch von Oberbürgermeister Sebastian Frei. "Ich freue mich, dass die Stimmung so ist, wie sie ist." Er habe Ciesléwicz als jemanden kennengelernt, der "für das Projekt brennt und viel bewirken will und wird". Der Rathauschef hofft, dass "der Neustart gelingt. Ich will gar nicht mehr über die Vergangenheit reden."

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Der Blick ginge in die Zukunft, und als Stadt sei man froh, dass das Hotel als solches erhalten werden konnte. "Es ging ein Aufatmen durch die Stadt". sagt Frei. Denn als "Plan B" standen der Umbau des Vier-Sterne-Hauses in "Serviced Apartments" – also voll möblierte Zimmer, die für verschiedene Zeiträume und mit alltäglichen Dingen ausgestattet sind – oder Betreutes Wohnen für Senioren im Raum. "Das wäre viel zu schade für das Haus gewesen", waren sich alle anwesenden Gäste, Investoren, Gemeinderäte und Familie einig.

Michael Ciesléwicz. Foto: privat

Der 55-Jährige Ciesléwicz ist gelernter Koch und Hotelfachmann und hat verschiedene renommierte Hotels im In- und Ausland geführt, unter anderem das "Grand Elysee Hotel" Hamburg oder "Maritim Hotels" in Hannover, auf Mauritius und in Stuttgart. Zuletzt war er als Regionaldirektor Süd-West in der "Maritim"-Hotelgesellschaft tätig. Ein großer Pluspunkt für den neuen Hausherren sei seine "lokale Vernetzung", sagt Kruck. Denn Ciesléwicz wohnt in Heilbronn.

"Das ging alles sehr schnell", blickt der neue Hoteldirektor auf die vergangenen Monate zurück. "Dieses Jahr wird kein Ponyhof, aber ich sehe alle Chancen und bin sehr zuversichtlich." Für ihn sei das Vier-Sterne-Hotel ein "tolles Produkt in einer tollen Stadt. Wenn viele Menschen hier herkommen, profitieren alle davon: Geschäfte und Tourismus."

Für den 55-Jährigen ist die neue Aufgabe direkt vor der Haustür auch eine Art nach Hause kommen. "Ich bin froh, dass ich nach vielen Jahren, in denen ich unterwegs war, wieder daheim bin." Nun sei es wichtig, nicht nur den Übernachtungsgästen einen optimalen Aufenthalt, sondern auch den Einheimischen eine neue Möglichkeit abends Essen oder etwas Trinken zu gehen zu bieten. Das Haus soll für alle offen stehen, und er hoffe, dass "die Bad Rappenauer uns annehmen".

Bereits ab diesem Samstag werden mittags die Terrasse und abends das Restaurant für Besucher geöffnet. Erste Reservierungen seien bereits eingegangen, verrät Ciesléwicz im Gespräch mit der RNZ. Und auch erste Zimmer in der "Saline 1822" seien bereits gebucht worden.

Darüber kann sich auch Bad Rappenaus Tourismuschef Dieter Wohlschlegel von der BTB freuen. Denn die Eröffnung des Vorgängers hatte 2019 einen maßgeblichen Anteil am deutlichen Plus in der Übernachtungsstatistik des Vorjahres. Und er ist sich sicher, dass die "Saline 1822" mit ihren 132 Zimmern das corona-bedingte Minus in diesem Jahr noch abschwächen wird. Auch wenn sich dieses bisher "in Grenzen hält". Im Landesdurchschnitt seien die Übernachtungszahlen um 48 Prozent eingebrochen. In Bad Rappenau seien die Werte nur um 22 Prozent zurückgegangen. "Wenn wir am Ende unter 20 Prozent bleiben, ist das ein super Wert." Und der BTB-Chef blickt zuversichtlich in die Zukunft: "Nächstes Jahr werden wir wieder gute Zahlen schreiben."

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