Bad Rappenau

Abbrucharbeiten an Straßenmeisterei in Bonfeld begonnen

Rohbau startet im Oktober - Neubau soll bis 2020 stehen

16.08.2018 UPDATE: 17.08.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 14 Sekunden

Auf dem Gelände der Straßenmeisterei in Bonfeld bleibt nichts, wie es war. Momentan werden Hallen, Werkstätten und Bürogebäude abgerissen. Bis 2020 soll der Neubau, der den Landkreis rund 8,5 Millionen Euro kostet, stehen. Fotos: Falk-Stéphane Dezort

Von Falk-Stéphane Dezort

Bad Rappenau-Bonfeld. Bagger fressen sich in den Beton, reißen rigoros die alte Lagerhalle herunter. Zehn Meter weiter montieren mit Atemschutzmaske und Schutzanzug bekleidete Bauarbeiter Asbestplatten von den Wänden des alten Bürogebäudes ab. Auf dem Gelände am Rande Bonfelds in Richtung Bad Wimpfen tut sich dieser Tage einiges. Mit den Abbrucharbeiten ist der Startschuss für den Neubau der Straßenmeisterei gefallen. Bis 2020 soll hier eine moderne Anlage inklusive Zentralwerkstatt, die aus Heilbronn nach Bonfeld zieht, entstehen.

Anders als zuvor wird die Straßenmeisterei zukünftig aus nur einer großen, rund 63 Meter langen und 25 Meter breiten Halle bestehen. Auf 1500 Quadrat- und in 11.000 Kubikmeter werden dann Fahrzeuge, zu lagernde Teile wie Baustellenschilder und Absperrungen sowie weitere Materialien untergebracht. Zudem gibt es neben der großen Halle Personalräume, Werkstätten und ein Salzlager für den Winterdienst. Ebenso sind im Freien noch Stellplätze für Autos vorgesehen. "Ankommende Lkw können dann wie in einer Waschstraße eine Rundfahrt über das Gelände machen. Sie fahren rechts um die Halle herum, dann durch sie durch und gelangen links wieder zur Ausfahrt", erklärt Andreas Jägerhuber, Bauamtsleiter des Landkreises Heilbronn, im Gespräch mit der RNZ. Überall dort, wo künftig Lkw entlangrollen, wird der vorhandene Betonboden herausgebrochen und durch widerstandsfähigen Teer ersetzt.

Bauamtsleiter Andreas Jägerhuber (M.) und Andreas Müller von der Abbruchfirma Ser aus Heilbronn studieren den Bauplan.

Nötig wurde der Neubau, da die alte Straßenmeisterei nicht mehr dem Stand der heutigen Technik entsprach und durch ein externes Fachbüro erhebliche bauliche Mängel aufgezeigt wurden. So war die haustechnische Einrichtung erneuerungsbedürftig und die Hallen waren teilweise undicht. Eine Sanierung der für die heutigen Fahrzeuge ohnehin zu kleinen Halle wäre "schlichtweg sinnlos" gewesen.

Insgesamt lässt sich der Landkreis, der seit Januar 2017 Eigentümer der Straßenmeistereien in Abstatt. Bonfeld, Brackenheim-Dürrenzimmern und Neuenstadt ist, den Neubau der Anlage in Bonfeld rund 8,5 Millionen Euro kosten. Mit einer Steigerung der Ausgaben ist laut Bauamtsleiter Jägerhuber nicht zu rechnen. "Wir haben alle Arbeiten an lokale Unternehmen vergeben und können die Kosten halten. Wir hatten Glück. Das muss man so sagen."

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Die Arbeiten sind in vollem Gange. Binnen weniger Tage machen die alten Lagerhallen Platz für Neues und der Schutt kann abtransportiert werden. "Der Abbruch einer Halle dauert drei Tage. Danach werden die Materialien sortiert", erklärt Jägerhuber. Tiefbauarbeiten wird es keine geben. Auch der Keller des einstigen Bürogebäudes wird abgebrochen und zugeschüttet. Bereits im Oktober sollen, nachdem eine Heilbronner Firma die Flächen und Erdarbeiten erledigt hat, die Rohbauarbeiten der Bad Rappenauer Firma Niemann/Heselschwerdt beginnen. "Der Übergang wird fließend sein."

Auf der Prioritätenliste ganz oben steht hierbei die Errichtung des Salzlagers. Bereits zum Winter 2018/19 soll der Winterdienst für Bad Rappenau und Umgebung wieder aus Bonfeld starten. Für die Mitarbeiter soll dann ein Provisorium möglicherweise aus Baucontainern die Arbeitsräume darstellen. In der kommenden kalten Jahreszeit wird die Kurstadt aus Heilbronn angefahren.

Doch neben der Straßenmeisterei, der Zentralwerkstatt und dem Salzlager wird Bonfeld künftig auch Hauptstandort zur Tierseuchenbekämpfung im Landkreis Heilbronn sein. Auf einer angrenzenden Grünfläche, die im Regelfall als Materiallager und für Parkplätze sowie Schuttgutboxen genutzt wird, sollen im Ernstfall bis zu 32 Seuchenbekämpferteams untergebracht werden können. Zur Tierseuchenbekämpfung ist im Neubau ein kleiner Lagerraum vorgesehen. Jedoch könnten im Ernstfall schnell Container angeschlossen werden, in denen die Ärzte dann arbeiten können. "Wir bereiten alles soweit vor, dass man schnell reagieren kann, und geben dann die Fläche frei. Es sind alle Vorkehrungen getroffen. Aber in 25 Dienstjahren habe ich so etwas noch nicht erlebt", sagt Jägerhuber. Und der Bauamtsleiter hofft, dass es dabei bleibt.

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