B292 bei Sinsheim

800 Tonnen flott verlegt (Update)

Die Arbeiten an der Autobahn zwischen Sinsheim und Dühren verliefen zügig. Es gab allerdings Reibungsmomente mit renitenten Radfahrern.

07.07.2021 UPDATE: 18.07.2021 17:45 Uhr 4 Minuten, 43 Sekunden
Ein spezieller 700-Tonnen-Schwerlastkran war beim Einheben der Stahlträger im Einsatz. ​Foto: ViA6West/Endres

Von Tim Kegel

Sinsheim. Der Zeitplan ist sportlich: Bis zum Spätherbst dieses Jahres soll der Verkehr auf der Autobahn A6 über eine neue Brücke über die Bundesstraße 292 zwischen Sinsheim und Dühren rollen – dann sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein und es auf der A6 durchgängig auf sechs Fahrstreifen rollen, von der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg bis Heilbronn. Nadelöhr dazwischen ist das Brückenbauwerk an der Anschlussstelle Sinsheim, es wird im Rahmen des aktuellen Autobahnausbaus ebenfalls verbreitert.

Am Wochenende ist hier für die Arbeiten ein Großaufgebot an Spezialgerät aufgefahren, mit Hilfe eines 700-Tonnen-Großkrans wurden die massiven Fertigteilträger aufgelegt. Die 100 Tonnen schweren und 30 Meter langen Teile – insgesamt acht Stück – kamen mit Spezialtransportern aus einem Fertigteilwerk bei Laupheim bei Ulm direkt nach Sinsheim – genau eingetaktet und "just in time", wie Michael Endres sagt, der Sprecher der Projektgesellschaft "ViA6West", die den Autobahnausbau plant und koordiniert.

Bevor die eigentliche Großaktion am Samstagvormittag starten konnte, musste die Bundesstraße zwischen Sinsheim und Dühren "beräumt" werden, das heißt, die dortigen Schutzplanken und provisorischen Fahrbahnteiler mussten für den Aufbau des riesigen blauen Krans beiseite geschafft werden – "das allein dauerte die halbe Nacht". Der Kran eines Unternehmens mit Sitz in Kehl musste dann zentimetergenau auf bereits vorher markierte Stellen aufgestellt werden, zumal rechts und links unter der Autobahnbrücke wichtige Versorgungsleitungen im Boden unter der Fahrbahn liegen: Neben verschiedenen Strom- und Kommunikationsleitungen verläuft hier auch die Hochdrucktrasse der Bodensee-Wasserversorgung nach Heidelberg, "deshalb waren zur Sicherheit auch Mitarbeiter des Versorgungsunternehmens vor Ort", wie Endres schildert.

Die Arbeiten, die am Freitag gegen 23 Uhr begonnen hatten, verliefen reibungslos, ruhig und konzentriert. Das spektakuläre Szenario war von der Autobahn aus kaum einzusehen – hohe Sichtschutzwände waren eingerichtet, auch um eine Ablenkung von Verkehrsteilnehmern auszuschließen.

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Ein schnelles Ende der Arbeiten – trotz "eingerichtetem zeitlichen Puffer" schneller als gedacht – kündigte sich am frühen Sonntagnachmittag an: Zu diesem Zeitpunkt hatte der Abbau des Krans bereits begonnen, und es wurde damit gerechnet, dass der Verkehr auf der Bundesstraße am Abend wieder fließen kann. Eigentlich war das Ende der Sperrung in den frühen Morgenstunden des Montags vorgesehen. Zu Problemen auf der Umleitung über Hoffenheim und Eschelbach sowie über die Autobahnabfahrt Sinsheim-Süd kam es, wie erwartet, nicht.

Schwierigkeiten ganz anderer Art waren jedoch zu beobachten: Die Straßensperrung wurde von manchen nicht oder nur unwillig akzeptiert: Eingesetzte Sicherheitskräfte wurden von Radfahrern beschimpft und persönlich angegangen. Einige Autofahrer versuchten dreist, durch die Baustelle zu fahren. Mehrfach kam es zu Reibereien – durchaus gefährlich angesichts der Massen, die da bewegt wurden.

"Sitzt, passt, wackelt und hat Luft" – hieß es nach dem Auflegen der Betonträger – sie werden später mit einer Stahlarmierung verbunden und dann betoniert. Dies geschehe zeitnah im Lauf der kommenden Wochen.

Update: Sonntag, 18. Juli 2021, 17.45 Uhr


Spezialkran hebt Brückenteile ein

Die Bundesstraße wird für den Brückenneubau gesperrt. Die Fertigteile wiegen bis zu 100 Tonnen.

Wegen Brückenarbeiten muss die B292 zwischen Sinsheim und Dühren für ein Wochenende komplett gesperrt werden, der Verkehr wird weiträumig umgeleitet. Foto: ViA6West/Endres

Sinsheim. (RNZ) Für den Schlussspurt wird noch einmal richtig rangeklotzt: Acht Fertigträger aus Stahlbeton werden an diesem Wochenende auf die neue Autobahnbrücke an der A6-Anschlusstelle Sinsheim (33a) aufgelegt. Dafür ist großes Gerät vonnöten: Ein Spezialkran hievt die bis zu 100 Tonnen (!) schweren Fertigteile passgenau auf das Traggerüst auf, welches an den Widerlagern Seite Ost und West steht – da ist Präzision und höchste Konzentration der Mannschaft gefragt.

Allein der Aufbau des 700-Tonnen-Krans dauert knapp fünf Stunden, damit er die mehr als 30 Meter langen Teile punktgenau über die Bundesstraße 292 zwischen Sinsheim und dem Stadtteil Dühren heben kann. Und sind die ersten vier Träger zentimetergenau an Ort und Stelle, muss noch einmal eine Pause eingelegt werden: Der Spezialkran wird umgesetzt. "Das ist für die Auflegearbeiten erforderlich", sagt 1. Bauleiter Michael Bieräugel. Der Ingenieur von der Bauarbeitsgemeinschaft (BauArge) von HOCHTIEF und Johann Bunte ist für den Ersatzneubau der Autobahnbrücke verantwortlich, die im Rahmen des aktuellen sechsstreifigen A6-Ausbaus durch die Projektgesellschaft ViA6West ebenfalls erneuert wird.

Die Stahlbetonfertigteile bilden dann den stabilen Überbau für die Unterführung der Bundesstraße – die als Spannbetonbrücke "ganz klassisch" ausgeführt und gebaut wird. Die Ortbetonplatte des Überbaus wird nach Auflegen der Träger zusammen mit den Endquerträgern betoniert und dann kommt nach Herstellung der Brückenkappen (das ist der seitliche Abschluss des Überbaus) zum Schluss die Abdichtung und der Fahrbahnbelag aus Asphalt drauf. "Das passiert dann kurz vor der Inbetriebnahme", erklärt Bauleiter Michael Bieräugel.

Die Autobahnbrücke, die die vierspurige B292/B39 zwischen Sinsheim und Dühren überspannt, wird im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der A6 durch ViA6West komplett erneuert. Allerdings nicht an einem Stück, wie ViA6West-Pressesprecher Michael Endres erklärt. "Schließlich müssen die Autos und Lastwagen auch während der Ausbauzeit über die Autobahn Richtung Mannheim bzw. Richtung Nürnberg fahren können", erklärt er.

Der erste Teil der Brücke auf der Seite zum Gewerbegebiet "Hinter der Dührener Mühle" war im Februar 2020 abgebrochen und danach aufgebaut worden. Am jetzt nördlichen Brückenteil rückten die Abbruchbagger im Frühjahr dieses Jahres an.

Im Zusammenhang der umfangreichen Bauarbeiten zum durchgängig sechsstreifigen Ausbau der A6 zwischen Wiesloch/Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz steht ebenso die Erneuerung der so genannten Rampe, also der Autobahn-Anschlussstelle Richtung Dühren. Die Zu- und Abfahrt wird dort wegen eines weiteren Brückenneubaus aktuell provisorisch über einen aufgeschütteten Damm geleitet. Es ist zwar lediglich eine landwirtschaftliche Verbindung zum Industriegebiet, dennoch musste auch die kleine Brücke im Rahmen des gesamten A6-Ausbaus erneuert werden. Hier ist so weit bald alles fertig, die Verkehrsführung wird demnächst wieder angepasst.

Info: Für das Auflegen von Fertigteilträgern am nördlichen Brückenbauwerk der Autobahnbrücke ist eine Vollsperrung der B292/B39 notwendig. Die Sperrung beginnt Freitag, 16. Juli, um 23 Uhr und dauert voraussichtlich bis Montag, 19. Juli, 5 Uhr.

Sollten die Arbeiten früher als geplant fertiggestellt sein, wird die Sperrung entsprechend zeitnah aufgehoben. Die Umleitung des Verkehrs von Dühren in Richtung Sinsheim erfolgt über die Autobahn A6 von der Anschlussstelle Sinsheim (33a) bis zur Anschlussstelle Sinsheim-Süd/Arena (33b). Der Verkehr aus Sinsheim in Richtung Dühren/Angelbachtal wird über die B45 über Hoffenheim und Eschelbach umgeleitet. Die Umleitungsstrecke ist entsprechend ausgeschildert. Betroffen von der Vollsperrung ist auch der Fuß- und Radweg.

Update: Freitag, 9. Juli 2021, 19.11 Uhr


B292/B39 ab 16. Juli voll gesperrt

Sinsheim. (RNZ) Im Rahmen des aktuellen Ausbaus der A6 auf sechs Fahrstreifen steht auch die Erneuerung der Autobahnbrücke über die B292/B39 zwischen Sinsheim und Dühren an. Diese wird komplett in zwei Abschnitten ersetzt, teilte die zuständige Verwaltungsgesellschaft ViA6West am Mittwoch mit. Im aktuell zweiten Schritt wird das nördliche Teilbauwerk in Fahrtrichtung Mannheim erneuert. Hierfür werden am Wochenende, 16. bis 19. Juli, die neuen Fertigbetonträger auf die Brückenhälfte aufgelegt.

Für den Einhub der tonnenschweren Fertigteile ist eine Vollsperrung der B292/B39 zwischen Sinsheim und Sinsheim-Dühren im Bereich der Baustelle in beiden Fahrtrichtungen erforderlich, entsprechende Umleitungsstrecken sind eingerichtet. Die Autobahn-Auf- und -Abfahrten in bzw. aus Richtung Mannheim und Heilbronn/Nürnberg sind von der Sperrung nicht betroffen. Die Sperrung beginnt am Freitag, 16. Juli, um 23 Uhr, und dauert voraussichtlich bis Montag, 19. Juli, 05 Uhr.

Die Umleitung des Verkehrs von Dühren in Richtung Sinsheim erfolgt über die Autobahn A6 von der Anschlussstelle Sinsheim (33a) bis zur Anschlussstelle Sinsheim-Süd/Arena (33b). Der Verkehr aus Sinsheim in Richtung Dühren/Angelbachtal wird über die B45 über Hoffenheim und Eschelbach umgeleitet. Die Umleitungsstrecken (U4/U5) sind entsprechend ausgeschildert.  Betroffen von der Vollsperrung ist ebenso der Fuß- und Radweg unter der Brücke.

Ort des Geschehens

Sollten die Arbeiten früher als geplant fertiggestellt sein, wird die Sperrung entsprechend zeitnah aufgehoben.

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