Angelbachtal

Bald sind neue Bestattungsformen möglich

Bauarbeiten auf Friedhöfen haben begonnen - Zukünftig gibt es auch Baum- oder Grüngräber

10.12.2019 UPDATE: 11.12.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden
Letzte Abstimmungen bevor richtig losgebaut wird (v.l.): Architekt Volker Boden, Matthias Batsch von der Firma Westenfelder, Gemeinde-Bautechniker Rainer Schmitt und Bürgermeister Frank Werner. Foto: Ralf März

Von Ralf März

Angelbachtal. Seit einigen Tagen wird auf dem Friedhof in Michelfeld gebuddelt: Mit zweijähriger Verzögerung starteten jetzt die Arbeiten für die neuen Bestattungsformen, nachdem im Frühsommer endlich eine Firma für die Arbeiten gefunden werden konnte. Bei zwei Ausschreibungen zuvor war kein Angebot eingegangen.

Beauftragt wurde die Firma Westenfelder GmbH mit Sitz in Eggenstein-Leopoldshafen. Sie hat auch schon das Außengelände des erweiterten Kindergartens "Am Sonneberg" gestaltet. Über die Änderung der Bestattungssatzung hatte der Gemeinderat bereits im Jahr 2016 beraten und auch bei einer Bürgerversammlung wurde das Thema seinerzeit erörtert.

Es ist ein klarer Trend hin zu Feuerbestattungen zu erkennen, 56 Prozent machten diese im Jahr 2015 in Angelbachtal aus. Damit verbunden ist oft auch der Wunsch nach einfachen Gräbern ohne großen Pflegeaufwand für die Hinterbliebenen. Möglich werden soll dies mit verschiedenen naturnahen Grabanlagen: Nach dem Bau kann zukünftig zusätzlich zu den bekannten Bestattungsformen auch ein Urnen-Baumgrab gewählt werden. Bei diesem wird die Urne dann im Wurzelwerk des Baumes bestattet. Weiter ist ein Urnen-Rasengrab oder ein Urnen-Grüngrab, auf dem Bodendecker wachsen, möglich. Außerdem wird ein mit Bodendeckern begrüntes Sarggrab angeboten. Diese neuen Bestattungsformen haben alle gemeinsam, dass die Pflege über die gesamte Laufzeit von der Gemeinde übernommen wird.

Weil der Pflegeaufwand für diese Grabform relativ einfach ist, liegen die Kosten dafür nur unwesentlich über denen, die Hinterbliebene für das Nutzungsrecht eines Grabes zahlen, das sie selbst pflegen.

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Zusätzlich zu den vier naturnahen Bestattungsformen wird auch die Beisetzung in Urnen-Stelen möglich sein. Diese sollen – wie auch die anderen Bestattungsmöglichkeiten – auf beiden Gemeindefriedhöfen errichtet werden, sagte Bauverwaltungsleiter Daniel Oestrich. "Möglich ist auch, zu Lebzeiten alles zur späteren Grabstätte zu klären, sodass auf die Hinterbliebenen weder Kosten noch Pflegeaufwand zukommen."

Aktuell laufen die Bauarbeiten im Friedhof in Michelfeld noch. Dabei werden gerade die neuen Grabflächen, Wege und auch die Urnenstelen-Anlagen errichtet. In den Wintermonaten werde die Baufirma dann auf den Eichtersheimer Friedhof umziehen, sagte der Bauverwaltungsleiter.

Voraussichtlich im Frühjahr, genauer zwischen März und April sollen die rund 300.000 Euro teuren Baumaßnahmen dann abgeschlossen sein.

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