Neidenstein

Mit Licht an die Opfer der Nazis erinnert

Gedenkveranstaltung an der ehemaligen Synagoge - Kurzfristige Aktion mit Besucherresonanz

29.01.2020 UPDATE: 30.01.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden
Die Projektgruppe „Ehemalige Synagoge Neidenstein“ nahm an der Gedenkaktion „Lichter gegen Dunkelheit“ teil. Foto: Berthold Jürriens

Von Berthold Jürriens

Neidenstein. "Lichter gegen Dunkelheit" hieß die bundesweite Aktion, die anlässlich des Holocaustgedenktags und des 75. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vom "Haus der Wannsee-Konferenz" in Potsdam am vergangenen Montag initiiert wurde. "Wir hatten von diesem Lichter-Flashmob, bei dem Gedenkstätten angeleuchtet werden und weitere Aktionen stattfinden, erst im Dezember erfahren", sagte Karin Schäfer von der Projektgruppe "Ehemalige Synagoge Neidenstein". Der Anmeldeschluss war bereits vorbei, aber "wir wollten dennoch ein Zeichen setzen".

Innerhalb kurzer Zeit konnte man Schüler und Schülerinnen der Max-Weber-Schule (MWS) gewinnen, die ein Plakat zu diesem Anlass entwarfen. Die MWS trägt den Titel "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" und zeigte sich sofort bereit, ihren "Titel" auch aktiv umzusetzen. Auf einem Plakat kann man die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Neidenstein auf einem Zeitstrahl mit Namen verfolgen. Das andere Plakat behandelt den 27. Januar 1945, der seit 1996 der Tag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist.

Sabine Grolms und ihr Mann Peter haben dann in Absprache mit Peter-Paul Ophey, dem Eigentümer der ehemaligen Synagoge, für die entsprechende Beleuchtung gesorgt und ein weiteres Banner mit der Aufschrift "Lichter gegen Dunkelheit" entworfen und an der Gebäudefront befestigt. Zusätzlich wurden auch die offenen Fenster mit Tüchern bedeckt und von innen angeleuchtet. Man habe mit den verschiedenen bunten Lichtern nicht nur optisch Aufmerksamkeit erregen und somit an den Gedenktag erinnern wollen, sondern damit auch die kulturelle und religiöse Vielfalt in unserem Land aufzeigen wollen, die es zu schützen gelte, hieß es aus der Projektgruppe.

"Für diese Aktion war die Zeit knapp, und wir haben nur über die Sozialen Medien und mit Mundpropaganda dafür geworben", erzählen Grolms und Schäfer, die aber sehr zufrieden waren mit der Besucherresonanz. Immer wieder kamen trotz des Regenwetters Bürger vorbei und lasen interessiert die Plakate. "Wir haben erneut viel Zuspruch für unsere Arbeit und auch für diese Lichtaktion bekommen. Auch Schüler der MWS waren vor Ort und haben großes Interesse an der ehemaligen Synagoge bekundet", meinte Schäfer am Ende der zweistündigen Aktion.

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