Sinsheim

Im Gebiet "Zwischen den Hölzern" entstehen 23 Bauplätze

Ursprünglich waren mehr geplant, doch es gab Probleme. Das Höchstgebotsverfahren hat einen Einstiegspreis von 330 Euro je Quadratmeter.

26.07.2021 UPDATE: 27.07.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 14 Sekunden
Im Kreise von Ortschaftsräten, Firmen- und Verbandsvertretern wurde zum Wochenbeginn die Erschließung des Wohngebiets „Zwischen den Hölzern“ gefeiert. Ortsvorsteher Rüdiger Pyck hofft auf weitere Bauplätze, „Hettenberg 2“ erteilt OB Albrecht aber eine „klare Absage“. Foto: Kegel

Von Tim Kegel

Sinsheim. Neue Bedingungen, die man sich auf der Zunge zergehen lassen kann. Etwa bei den Erschließungskosten: 68 Euro wurden im Jahr 2014 je Quadratmeter fällig, als neuer Wohnraum in Rohrbach bereitet wurde, 100 Euro waren es knappe drei Jahre später am Walangellocher Hummelberg, 130 Euro danach in Hoffenheim – 175 Euro sind es jetzt in Steinsfurt. Dort wurde zum Start in die neue Woche die Erschließung des Gebiets "Zwischen den Hölzern" gefeiert.

Nach mehrjähriger Planungszeit startete die erste Baustufe der Erschließungsarbeiten im vergangenen Herbst. Die Verhältnisse ließen in Teilen des Gebiets eine Verunreinigung des Grundwassers befürchten, das Plangebiet musste im Laufe der Bearbeitung reduziert werden. 1,6 Hektar Fläche und damit 23 Grundstücke wurden nun erschlossen. Die deftigen Erschließungskosten, die am Ende der Häuslebauer trägt, hätten – nicht nur, aber auch und zu einem nicht geringen Teil – mit dem Hochwasserschutz und der Entwässerung zu tun. Dass sich die Planungsphase über mehrere Jahre erstreckte, lag auch an den Bodenverhältnissen.

Oberbürgermeister Jörg Albrecht spricht von "kritischen Grundwassersituationen" und "hydraulischen Problemen": Das Gebiet liegt am Ortrand in Hanglage, umgeben von teils großen landwirtschaftlichen Flächen; zudem wird neuerdings auch auf dem eigentlichen Baugrundstück viel Fläche versiegelt. Umstände, die eine vor Jahrzehnten geschaffene Kanalisation an ihre Grenzen bringen kann. Im Planungsverfahren wurde von Behördenseite ein spezieller Stauraumkanal verlangt, der das Gebiet zum Dorf hin abschließt. Das Bauwerk nimmt Wasser auf, um es kontrolliert gedrosselt ins Kanalnetz abzugeben.

Von einem "Leidensweg" während des Planungsverfahrens sprach Albrecht bei der kleinen Feier mit Ortschaftsräten, Firmen- und Verbandsvertretern und Ortsvorsteher Rüdiger Pyck. Erinnerungen an den "Hettenberg 2" wurden wach, das vor Jahren aufwendig vorbereitete, dann allerdings nicht zustande gekommene Baugebiet am Gegenhang. Zeitweise habe es gewirkt, als hätte man von dort "die Probleme mitgenommen". Wie bereits berichtet, war das Gebiet "Zwischen den Hölzern" im Lauf der Planungen auf einen Bruchteil seiner ursprünglich beabsichtigten Größe geschrumpft – unter anderem aufgrund der Grundwassersituation. Es sei nun "relativ klein und kostenintensiv".

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Am Ende entstehen 23 Bauplätze, sechs in städtischem Besitz, der Rest in Händen der Evangelischen Pflege Schönau. Und während Ortsvorsteher Pyck darauf hinwies, Steinsfurt werde in Zukunft weiteren Baugrund benötigen, da man "sich entwickeln" müsse, erteilte Albrecht Rufen im Ort, den "Hettenberg 2" erneut in Angriff zu nehmen, "eine klare Absage". Dies nicht nur deshalb, weil zugrunde liegende Gutachten von der Zeit und ihren Rahmenbedingungen "überholt worden" seien. Länger als fünf Jahre würde es laut Albrecht allein dauern, die Untersuchungen jenes Gebiets auf den neuesten Stand zu bringen.

Die Grundstücke im Bereich "Zwischen den Hölzern" sollen zum überwiegenden Teil verkauft werden. Der Veräußerung zugrunde liegt das Höchstgebotsverfahren mit einem Einstiegspreis von 330 Euro je Quadratmeter. Ein Modus, der bis zuletzt im Gemeinderat kontrovers diskutiert wurde. Kritikern, die behaupten, das Verfahren treibe die Preise in die Höhe, widerspricht Albrecht, da sich eine solche Entwicklung "bei bisherigen Baugebieten nicht gezeigt" habe. Man könne hingegen "nachweisen, dass das Verfahren nicht ins Bodenlose führt". So seien Bauplätze in Waldangelloch oder Hoffenheim überwiegend zum Einstandspreis verkauft worden, mit wenigen Ausnahmen "bei Sahnestücken". Die Vergabe anhand anderer Kriterien wie Ehrenamt, Ortszugehörigkeit oder Kinderzahl leiste Spekulationen, Diskussionen und der Unterstellung einer Ungleichbehandlung und Bevorzugung Vorschub. Durch das Gebotsverfahren kehre "Ruhe ein", glaubt Albrecht.

Mit Steinsfurt habe nun ein weiterer Stadtteil sein Baugebiet. Man verfahre nach dem Grundsatz "überall ein bisschen was", sagte Albrecht mit Blick auf ähnliche künftige Planungen, etwa in Dühren. Parallel dazu müsse man "in den Ortskernen entwickeln und verdichten" und dabei auch "in die Höhe gehen".

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