Stadt stoppt die Wasserentnahme
Der Klimawandel sorgt für niedrige Pegel in den Bächen.

Wiesloch. (obit) Keine Wasserentnahme mehr aus den Bächen rund um Wiesloch: Dazu ruft nun die Stadtverwaltung der Weinstadt auf. Der Klimawandel mache sich im Rhein-Neckar-Gebiet bemerkbar. "Durch den fehlenden Regen und die damit verbundene anhaltende Trockenheit sind die Pegel der stehenden und fließenden Gewässer dramatisch gesunken", heißt es aus dem Wieslocher Rathaus. Um Bächen und Flüssen rund um Wiesloch nicht noch mehr zuzumuten, appelliert die Stadt nun an ihre Bürgerinnen und Bürger, von vermeidbaren Wasserentnahmen abzusehen. Niedrige Wasserstände und fehlender Niederschlag können zu ökologischen und chemischen Schäden führen. Das kann auch für Tier- und Pflanzenwelt gefährlich werden, so die Stadt.
Derzeit betragen die Wieslocher Pegel laut der Landesanstalt für Umwelt am Waldangelbach 66 Zentimeter und am Leimbach 37 Zentimeter Wasser. Josef Zöllner, der technische Geschäftsführer des Abwasser- und Hochwasserschutzverbandes mit Sitz in Wiesloch (AHW), kennt die Pegelstände in der Region – und weiß daher auch von der aktuellen Trockenheit: "In den Vorflutern ist wenig Wasser." Aber er habe erst kürzlich mit dem Landratsamt gesprochen und im Vergleich zu anderen Regionen sei es in Wiesloch und Umgebung noch auszuhalten. "Aber wir brauchen dringend Regen. Die Gewässer sind auch zu warm, das ist kein gutes Zeichen."
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Generell seien die Pegelstände niedriger. An einem Abschnitt im Waldangelbach wurde ein 30 Zentimeter dicker Totholzstamm abgelegt. "Früher war das Wasser immer oben am Stamm. Der Pegel liegt nun darunter", nennt er einen Anhaltspunkt, der verdeutlicht, dass es an Niederschlag fehlt. Zöllner weiter: "Man sieht es auch am Rückhaltebecken Unterhof. Da ist ein Tümpel angelegt worden, der ist nur noch zu einem Drittel gefüllt."