Insgesamt 200 Baulücken gibt es im gesamten Stadtgebiet
Die Stadt schreibt alle Eigentümer von Leerständen an. Ziel ist, zu erfahren, wann eine Bebauung geplant ist.

Wiesloch. (hds) Der Wohnungsbedarf ist nach wie vor groß und die Stadtverwaltung möchte nun die bestehenden Baulücken angehen. "Wir haben jetzt mit einem Informationsschreiben all jene kontaktiert, die Eigentümer von Baulücken sind", so Delia Rothas von der Stadtentwicklung in einem Pressegespräch. Man habe jetzt das Baulückenkataster fortgeschrieben und dies sei öffentlich zugänglich. Ziel ist es, abzufragen, ob und wann in diesen Lücken Bereitschaft zum Bauen bestehe.
"Wir wollen natürlich damit erreichen, das eher im innerstädtischen Bereich etwas geschieht, bevor wir auf die grüne Wiese ausweichen müssen", betonte Oberbürgermeister Dirk Elkemann. So wurde nicht nur ein Anschreiben verfasst und verschickt, auch ein Flyer wurde erarbeitet, in dem alle Informationen aufgeführt sind.
"Es geht darum, in dem Baulückenkataster die vorhandenen Lücken aufzulisten, die bereits Baurecht haben. An diesen Stellen könnte sofort losgelegt werden", berichtete Rothas. Insgesamt sind in Wiesloch 200 solcher nicht bebauter Grundstücke erfasst. Sie haben eine Gesamtfläche von fast zehn Hektar.
Alleine im Stadtgebiet existieren 89 dieser Lücken, in Baiertal sind es 47 und in Frauenweiler und Schatthausen jeweils 32. Dieses Kataster wurde bereits im Jahre 2012 begonnen. Klar ist: einen Zwang auf die Eigentümer kann die Stadt nicht ausüben. "Dazu fehlen uns die rechtlichen Mittel", sagte Elkemann. Möglicherweise könnte die Erhöhung der Grundsteuer C in drei Jahren zu einem Umdenken bei den Eigentümern führen. Dann werden nicht bebaute Grundstücke höher besteuert.
"Wir wollen aber sensibilisieren", fügte Rothas hinzu. Der Vorteil dieser Lücken liege klar auf der Hand: Sie weisen bereits eine vollständige Erschließung auf. Es gehe nun darum, abzufragen, wann Pläne für eine mögliche Bebauung gefasst würden. Delia Rothas kündigte an, das Baulückenkataster werde in regelmäßigen Abständen auf den neusten Stand gebracht. Im April dieses Jahres gab der Gemeinderat grünes Licht für die jetzt praktizierte Vorgehensweise, alle Eigentümer anzusprechen.



