Nach Großbrand sucht Familie neues Zuhause (Fotogalerie)
Der Anbau des Gutshofs ist unbewohnbar. Die Polizei schätzt den Schaden inzwischen auf eine halbe Million Euro. Beschwerden gab es über die nächtlichen Martinshörner.

Neckargemünd-Dilsbergerhof. (luw) Der Großbrand auf dem Gutshof im Siedlerweg war nach gut 18 Stunden endgültig gelöscht, nun laufen die Ermittlungen zur Ursache. Bekanntlich war das Feuer in der Nacht auf Donnerstag in einer Scheune ausgebrochen, in der Heu gelagert wurde. Die Flammen griffen auf einen bislang bewohnten Anbau über und beschädigten diesen derart, dass nun eine Familie ein neues Zuhause sucht. Für Kopfschütteln sorgen derweil Beschwerden von Bürgern, die durch nächtliche Martinshörner geweckt wurden. Ein Überblick über die jüngsten Entwicklungen:
> Die Schadenshöhe wird von der Polizei inzwischen auf 500.000 Euro geschätzt, wie deren Sprecher Norbert Schätzle am Freitag auf Anfrage sagte. Zunächst war von 300.000 Euro die Rede. Ob der Anbau an der Scheune abgerissen oder aufwendig saniert wird, schien am Freitag noch unklar. Bürgermeister Frank Volk wollte auf RNZ-Nachfrage nichts zur Zahl der Menschen sagen, die in dem Anbau wohnten. Nur so viel: "Das Hilfsangebot der Stadt steht, und wir stehen in Kontakt. Aber die Familie ist gut vernetzt und ich gehe davon aus, dass sie selbst zurechtkommt."
> Die Löscharbeiten gestalteten sich wie berichtet kompliziert. Laut dem stellvertretenden Kommandanten Markus Odenwald war gegen 18.30 Uhr am Donnerstag alles gelöscht – der Alarm war um 0.40 Uhr eingegangen. Doch der Einsatz reichte bis in den Freitag hinein: "Wir haben bis 2.30 Uhr eine Brandwache sichergestellt und alles auf mögliche Glutnester überprüft", so Odenwald. Dabei sei auch eine Wärmebildkamera zum Einsatz gekommen. Doch es sei nichts mehr aufgeflammt.
> Martinshörner in der Nacht sorgten insbesondere in den Sozialen Medien für Ärger. Auch ein RNZ-Leser meldete sich mit der Frage, warum die Feuerwehr "bei voller Sirene durch Wiesenbach" habe fahren müssen – "eine Frechheit ohne Ende" nannte er dies. Neckargemünds Bürgermeister Volk erklärte dazu auf Anfrage: "Das ist für mich ärgerlich, dass sich die Menschen darüber beschweren." Schließlich gehe aus der Straßenverkehrsordnung hervor, dass die Feuerwehr nur auf Einsatzfahrten "Sonderrechte" habe, mit denen sie sich nicht an Tempolimits und rote Ampeln halten müsse. Dies wiederum verpflichte dazu, Blaulicht und Martinshorn einzuschalten – unabhängig von der Uhrzeit. "Solche Nörgler kann ich nur einladen, mal zu einem Übungsabend von der Feuerwehr oder dem DRK zu kommen und sich selbst zu engagieren." Volk erinnerte daran, dass es um ehrenamtliche Einsatzkräfte gehe. Überdies lobte er die "Wahnsinns-Leistung" aller an diesem Einsatz beteiligten Kräfte – von Feuerwehr bis THW – aus der gesamten Region.
Update: ...
Neckargemünd-Dilsbergerhof. (luw) Der Großbrand auf dem Gutshof im Siedlerweg war nach gut 18 Stunden endgültig gelöscht, nun laufen die Ermittlungen zur Ursache. Bekanntlich war das Feuer in der Nacht auf Donnerstag in einer Scheune ausgebrochen, in der Heu gelagert wurde. Die Flammen griffen auf einen bislang bewohnten Anbau über und beschädigten diesen derart, dass nun eine Familie ein neues Zuhause sucht. Für Kopfschütteln sorgen derweil Beschwerden von Bürgern, die durch nächtliche Martinshörner geweckt wurden. Ein Überblick über die jüngsten Entwicklungen:
> Die Schadenshöhe wird von der Polizei inzwischen auf 500.000 Euro geschätzt, wie deren Sprecher Norbert Schätzle am Freitag auf Anfrage sagte. Zunächst war von 300.000 Euro die Rede. Ob der Anbau an der Scheune abgerissen oder aufwendig saniert wird, schien am Freitag noch unklar. Bürgermeister Frank Volk wollte auf RNZ-Nachfrage nichts zur Zahl der Menschen sagen, die in dem Anbau wohnten. Nur so viel: "Das Hilfsangebot der Stadt steht, und wir stehen in Kontakt. Aber die Familie ist gut vernetzt und ich gehe davon aus, dass sie selbst zurechtkommt."
> Die Löscharbeiten gestalteten sich wie berichtet kompliziert. Laut dem stellvertretenden Kommandanten Markus Odenwald war gegen 18.30 Uhr am Donnerstag alles gelöscht – der Alarm war um 0.40 Uhr eingegangen. Doch der Einsatz reichte bis in den Freitag hinein: "Wir haben bis 2.30 Uhr eine Brandwache sichergestellt und alles auf mögliche Glutnester überprüft", so Odenwald. Dabei sei auch eine Wärmebildkamera zum Einsatz gekommen. Doch es sei nichts mehr aufgeflammt.
> Martinshörner in der Nacht sorgten insbesondere in den Sozialen Medien für Ärger. Auch ein RNZ-Leser meldete sich mit der Frage, warum die Feuerwehr "bei voller Sirene durch Wiesenbach" habe fahren müssen – "eine Frechheit ohne Ende" nannte er dies. Neckargemünds Bürgermeister Volk erklärte dazu auf Anfrage: "Das ist für mich ärgerlich, dass sich die Menschen darüber beschweren." Schließlich gehe aus der Straßenverkehrsordnung hervor, dass die Feuerwehr nur auf Einsatzfahrten "Sonderrechte" habe, mit denen sie sich nicht an Tempolimits und rote Ampeln halten müsse. Dies wiederum verpflichte dazu, Blaulicht und Martinshorn einzuschalten – unabhängig von der Uhrzeit. "Solche Nörgler kann ich nur einladen, mal zu einem Übungsabend von der Feuerwehr oder dem DRK zu kommen und sich selbst zu engagieren." Volk erinnerte daran, dass es um ehrenamtliche Einsatzkräfte gehe. Überdies lobte er die "Wahnsinns-Leistung" aller an diesem Einsatz beteiligten Kräfte – von Feuerwehr bis THW – aus der gesamten Region.
Update: Freitag, 5. August 2022, 21.26 Uhr
Großbrand auf dem Gutshof
Von Lukas Werthenbach
Neckargemünd-Dilsbergerhof. 16 Stunden nach dem Alarm war immer noch nicht alles gelöscht: Ein Großbrand auf einem Gutshof im Neckargemünder Stadtteil Dilsbergerhof hat am heutigen Donnerstag zahlreiche Feuerwehren und weitere Einsatzkräfte der Region auf Trab gehalten.
Verheerend war der Brand insbesondere für die Menschen, die in einem Anbau neben der Scheune wohnten, in der das Feuer offenbar ausgebrochen war: Dieser Anbau sei nicht mehr bewohnbar, berichtete der Einsatzleiter und Neckargemünder Kommandant Dirk Weinmann gegenüber der RNZ. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf mindestens 300.000 Euro. Die Brandursache ist ebenso noch unklar, wie die Zahl der betroffenen Anwohner.

Gegen 0.40 Uhr in der Nacht zum Donnerstag ging der Alarm ein: "Brand eines landwirtschaftlichen Gebäudes" im Siedlerweg, hieß es. Dass die Löscharbeiten auch am frühen Donnerstagabend noch andauern würden, daran hatte auch der erfahrene Kommandant Weinmann zu diesem Zeitpunkt noch nicht gedacht. "Der Feuerschein war schon von Weitem erkennbar", schildert er das Bild, das sich bei der Anfahrt bot. Sämtliche Anwohner – sowohl aus dem erwähnten Anbau als auch aus einem weiteren Wohnhaus auf dem Hof – seien schnell in Sicherheit gewesen.
In der Scheune des Gutshofs hatten sich laut Weinmann Heu und Strohballen entzündet. Das Problem: "Wenn so ein Material brennt, bedeutet das eine viel stärkere Hitzeintensität als zum Beispiel bei einem Zimmerbrand." Jedoch sei die Größe der Wasserleitungen in dem betroffenen Gebiet nicht auf den hohen Wasserbedarf in einem solchen Fall ausgerichtet. "Wir haben dann relativ schnell andere Feuerwehren und das THW alarmiert", so Weinmann.
Das THW verfüge etwa über ein Fahrzeug mit 6000 Litern an Bord, zudem sorgten unter anderem die Kameraden aus Eberbach, Sinsheim und Wiesloch mit ihren Tanklöschfahrzeugen für Nachschub. Weitere Wasserleitungen wurden gelegt, zudem kam die Heidelberger Berufsfeuerwehr mit einem 10.000 Liter fassenden Behälter hinzu.

Die Hitze sei so stark gewesen, dass selbst Fenster von mehrere Meter entfernten Gebäuden geschmolzen seien, erzählt Weinmann. Eine weitere Herausforderung für die Einsatzkräfte war der Versuch, ein Übergreifen der Flammen von der in "Vollbrand" stehenden Scheune auf den bislang bewohnten Anbau zu verhindern.
Dieser sei zwar "brandschutztechnisch korrekt" von der Scheune abgetrennt gewesen, aber: "Es brannte recht lang und irgendwann gibt auch eine Brandschutzwand auf." So habe man den Anbau letztlich nicht retten können.
Eine weitere Hürde sei die Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Anbaus gewesen. "Es hat im Dach gebrannt und wir konnten weder von oben noch von unten an das Feuer gelangen", erklärt der Einsatzleiter.
Zudem habe man die Fotovoltaikanlage ausschalten müssen, bevor die Sonne aufging: Stromerzeugung hätte für weitere Gefahren gesorgt. Letztlich habe das THW durch den "beherzten Griff" eines Baggers die Anlage teilweise vom Dach gerissen.
So konnten die Feuerwehrleute auch hier ans Löschen gehen. Später berichtete die Polizei, dass verbliebene Teile der Anlage auch wegen der großen Hitze immer wieder "aufflammen" würden, was am Nachmittag immer noch für Schwierigkeiten sorgte.
Ebenfalls noch am Nachmittag beschäftigt war man mit der Beseitigung der großen Massen an teils immer noch glühendem Heu und Stroh in der Scheune: "Wenn da drei Meter Heu aufeinanderliegen, kann man das nicht einfach auseinanderschieben", so Weinmann. Auch hier half das THW: "Mit einem Bagger und einem Radlader wurde das Heu auf ein Kipper-Fahrzeug geladen, das es dann auf einem Ackergrundstück ausgebreitet hat, sodass wir es dort löschen konnten."
So waren die Feuerwehrleute bis in den Donnerstagabend mit "Nachlöscharbeiten" beschäftigt, zudem sollte es für die Nacht auf den heutigen Freitag eine Brandwache geben, kündigte Weinmann an. Dazu gehöre, das auf dem Acker abgelegte Heu zu kontrollieren: Auch dieses könnte erneut Feuer fangen.
Laut Weinmann waren in der "Hoch-Zeit" des Einsatzes 189 Kräfte von Feuerwehr, THW und Rotem Kreuz nicht nur aus der unmittelbaren Neckargemünder Umgebung vor Ort. Die Kriminalpolizei hat erste Ermittlungen zur Brandursache übernommen. Weitere Schritte seien hier aber erst möglich, wenn alles vollständig gelöscht sei, teilten die Beamten mit.
Update: Donnerstag, 4. August 2022, 20.25 Uhr

Hofgut geht in Flammen auf
Neckargemünd. (pol/mare) In Dilsbergerhof ist gegen 0.45 Uhr ein Feuer ausgebrochen und ein Ende der Löscharbeiten ist am Donnerstagnachmittag noch nicht abzusehen, teilte die Polizei mit.
Mehrere Anrufer meldeten den Gebäudebrand auf einem Gutshof im Ortsteil Dilsbergerhof im Siedlerweg. Seitdem sind die Freiwilligen Feuerwehren mit mehr als 1000 Einsatzkräften aus mehreren umliegenden Gemeinden damit beschäftigt, den Großbrand zu löschen. Auch das Technische Hilfswerk Neckargemünd ist mit mehr als 80 Kräften und schwerem Gerät im Einsatz, um die Wehren zu unterstützen.
Der Brand war im Bereich einer Scheune ausgebrochen, an und in der Heuballen gelagert wurden. Das Feuer breitete sich schnell aus, sodass die Scheune schnell komplett brannte. Die Flammen griffen dann auf das angrenzende Wohnhaus über.
Die Feuerwehren aus Bammental, Wiesenbach, Sinsheim, Eberbach, Wiesloch, Heidelberg verhinderten auch, dass das Haus komplett brannte. Die Bammentaler Feuerwehr war am Donnerstagnachmittag bereits beim nächsten Brand im Bammentaler Industriegebiet im Einsatz.
Mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks sollte die Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Wohnhauses abgebaut werden, da es durch die extreme Hitzeentwicklung auch dort zu einzelnen Bränden der Anlage kam. Diese flammte jedoch wegen der großen Hitzeeinwirkung immer wieder auf, sodass sich das Löschen und der Abriss – Stand 14.30 Uhr – noch schwierig gestalte, teilte die Polizei mit.
Der Sachschaden wird derzeit auf mindestens 300.000 Euro geschätzt. Die Brandursache ist noch unklar. Brandexperten der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg haben die Ermittlungen übernommen. Weitere Ermittlungsschritte an der mutmaßlichen Brandausbruchsstelle könnten aber erst nach Ablöschen des Feuers und bei gefahrlosem Betreten des gesamten Brandortes erfolgen, hieß es.
Update: Donnerstag, 4. August 2022, 14.30 Uhr