Aus Texas zurück zu den Wurzeln
Ein amerikanisches Ehepaar besuchte das Heid’sche Haus, das einst von einem Vorfahren erbaut wurde.

Von Jutta Trilsbach
Mauer. Welcome to Mauer! Ein Empfangskomitee des Vereins Homo heidelbergensis hieß kürzlich vorm Heid’schen Haus Besuch aus Amerika herzlich willkommen. Das frisch vermählte Paar Hunter und Jennifer Faubion legte auf seiner vierwöchigen Europareise einen Zwischenstopp im Fundort des Homo heidelbergensis ein. Denn Hunter Faubion, auf Deutsch "Fabian", war auf den Spuren seiner Vorfahren unterwegs: Das Heid’sche Haus ist nämlich gewissermaßen Stammhaus seiner Ahnen.
Ein wenig berührt, betrat Hunter es nun zum ersten Mal. Vereinsmitglied Sylvia Knörr begrüßte das Ehepaar im Museumssaal. Man prostete sich zu und widmete sich dann dem 605.000 Jahre alten Unterkiefer in Knörrs Hand: "Natürlich ist dies hier nur eine Kopie, denn das wertvolle Original befindet sich im Institut für Geowissenschaften in Heidelberg."
Mit dem Besuch in Mauer ging für den Geschichtslehrer einer Highschool in Texas ein Wunsch in Erfüllung. Der 47-Jährige betreibt nämlich nicht nur intensiv Ahnenforschung. Er unterrichtet seine Schüler an der Highschool auch über die Menschheitsgeschichte. Daher sei ihm der Unterkiefer natürlich kein "Unbekannter", schmunzelte Faubion.
Das freute auch den Vereinsgründer und Altbürgermeister Erich Mick sowie Cornelia Sussieck, die ihre Stiftung "Urmensch von Mauer" vorstellte. Gemeindearchivar Heinz Roth und Heimatforscher Bruno Ferdin wussten ohnehin, dass sie mit Hunter weitläufig verwandt sind, da sie wie weitere Mauermer über viele Generationen hinweg aus der Fabian-Linie stammen.
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Roth hatte im Archiv Urkunden gesichtet und den Stammbaum mit Geburts- und Heiratsdaten der Fabians aufgezeichnet. Roth erklärte: "Johann Mosis Fabian ist vermutlich der Erbauer des Heid’schen Hauses im Jahr 1630." Im Jahr 1741 wanderte dessen Nachfahre Johann Joseph Fabian mit seiner Frau Maria Dorothea, geborene Müller, nach Pennsylvania aus. So bildete sich der amerikanische Zweig, dem auch Hunter Faubion entspringt, erläuterte Roth.
Den Visionen Erich Micks über eine Nutzung des einstigen Bauernhauses ist es derweil zu verdanken, dass das Gebäude nicht dem Abriss zum Opfer fiel. Mick kennt das Fachwerkhaus bis ins Detail: "Die Jahreszahl 1630 ist wissenschaftlich belegt und dadurch untermauert, da die auf das Haus zugeschnittenen Baumstämme von 1628 sind und auch eine Treppe unterm Dach aus 1630 stammt." 1978 kaufte die Gemeinde das Haus von Familie Gerhard Heid, Nachfahre von Kaspar Heid und seiner Frau Ann Maria, geborene Fabian.
Von Jutta Trilsbach
Mauer. Welcome to Mauer! Ein Empfangskomitee des Vereins Homo heidelbergensis hieß kürzlich vorm Heid’schen Haus Besuch aus Amerika herzlich willkommen. Das frisch vermählte Paar Hunter und Jennifer Faubion legte auf seiner vierwöchigen Europareise einen Zwischenstopp im Fundort des Homo heidelbergensis ein. Denn Hunter Faubion, auf Deutsch "Fabian", war auf den Spuren seiner Vorfahren unterwegs: Das Heid’sche Haus ist nämlich gewissermaßen Stammhaus seiner Ahnen.
Ein wenig berührt, betrat Hunter es nun zum ersten Mal. Vereinsmitglied Sylvia Knörr begrüßte das Ehepaar im Museumssaal. Man prostete sich zu und widmete sich dann dem 605.000 Jahre alten Unterkiefer in Knörrs Hand: "Natürlich ist dies hier nur eine Kopie, denn das wertvolle Original befindet sich im Institut für Geowissenschaften in Heidelberg."
Mit dem Besuch in Mauer ging für den Geschichtslehrer einer Highschool in Texas ein Wunsch in Erfüllung. Der 47-Jährige betreibt nämlich nicht nur intensiv Ahnenforschung. Er unterrichtet seine Schüler an der Highschool auch über die Menschheitsgeschichte. Daher sei ihm der Unterkiefer natürlich kein "Unbekannter", schmunzelte Faubion.
Das freute auch den Vereinsgründer und Altbürgermeister Erich Mick sowie Cornelia Sussieck, die ihre Stiftung "Urmensch von Mauer" vorstellte. Gemeindearchivar Heinz Roth und Heimatforscher Bruno Ferdin wussten ohnehin, dass sie mit Hunter weitläufig verwandt sind, da sie wie weitere Mauermer über viele Generationen hinweg aus der Fabian-Linie stammen.
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Roth hatte im Archiv Urkunden gesichtet und den Stammbaum mit Geburts- und Heiratsdaten der Fabians aufgezeichnet. Roth erklärte: "Johann Mosis Fabian ist vermutlich der Erbauer des Heid’schen Hauses im Jahr 1630." Im Jahr 1741 wanderte dessen Nachfahre Johann Joseph Fabian mit seiner Frau Maria Dorothea, geborene Müller, nach Pennsylvania aus. So bildete sich der amerikanische Zweig, dem auch Hunter Faubion entspringt, erläuterte Roth.
Den Visionen Erich Micks über eine Nutzung des einstigen Bauernhauses ist es derweil zu verdanken, dass das Gebäude nicht dem Abriss zum Opfer fiel. Mick kennt das Fachwerkhaus bis ins Detail: "Die Jahreszahl 1630 ist wissenschaftlich belegt und dadurch untermauert, da die auf das Haus zugeschnittenen Baumstämme von 1628 sind und auch eine Treppe unterm Dach aus 1630 stammt." 1978 kaufte die Gemeinde das Haus von Familie Gerhard Heid, Nachfahre von Kaspar Heid und seiner Frau Ann Maria, geborene Fabian.
Im Zuge der Ortskernsanierung und unter strengen Auflagen des Landesamts für Denkmalpflege wurden 1999 Fachwerkhaus, Gewölbekeller und Scheune umgebaut und saniert. Heute ist es ein Schmuckstück. Ein Rundgang durch die Räume und den Gewölbekeller sowie durchs Rathausmuseum beeindruckte die amerikanischen Gäste.
Im Gasthof "Zur Pfalz" wurde das Mittagessen eingenommen und an den Sandgrubenarbeiter und Finder des Unterkiefers, Daniel Hartmann, erinnert. 1907 rief jener: "Heit‘ hawwi de Adam g’funne!". Bevor sich das Paar zur Weiterfahrt nach Heidelberg verabschiedete, versprach es, in Kontakt zu bleiben. Knörr freute sich: "Jetzt haben wir zwei neue Vereinsmitglieder in Texas!"