Der Wetterhahn ist wieder da
Überraschend ist das Original zurück. Eine Reproduktion wurde bereits angefertigt.

Von Nicolas Lewe
Meckesheim. Die Erleichterung ist in etwa ebenso groß wie die Verblüffung: Der Meckesheimer Wetterhahn vom Dach des Alten Rathauses ist wieder da. Im Zuge der Sanierung des historischen Gebäudes von 1729 plötzlich war dieser plötzlich verschwunden. Von Seiten der Gemeindeverwaltung war ein Diebstahl vermutet worden und man hatte sich gezwungen gesehen, für die Spitze des frisch sanierten Glockenturms eine Reproduktion anfertigen zu lassen. Kostenpunkt: rund 5500 Euro.

Doch nun ist eingetreten, womit niemand mehr gerechnet hat: Der Original-Wetterhahn ist aufgetaucht. Er wurde, so berichtet Bürgermeister Maik Brandt, beim Meckesheimer Bürger Martin Kreß abgegeben. Letzterer hat sich als Hobby-Historiker einen Namen gemacht. Auf Facebook ist er Administrator der Gruppe "Altes und neues Meckesheim" – nahezu täglich unterhält er die inzwischen weit über 800 Gruppenmitglieder mit fotografischen Fundstücken oder kleinen historischen Rätseln.
Der Verdacht liegt nahe, dass der Finder des Wetterhahns sich deshalb an Kreß gewandt hat. Wie Bürgermeister Brandt weiter erzählt, habe der Überbringer der vermeintlichen Beute den Wetterhahn schon vor geraumer Zeit gefunden und wissen wollen, ob Kreß damit etwas anfangen kann.
Und Kreß konnte. "Als ich den Hahn sah, dachte ich gleich an das Alte Rathaus", sagt er. Ein Vergleich mit Bildern aus seinem Archiv habe die Auflösung gebracht: Es war tatsächlich das verloren geglaubte Stück, das zwar nicht so alt wie das Alte Rathaus ist, aber laut Brandt hat der 1931 von der Firma Doll gefertigte "Gockel" auch schon über 90 Jahre auf dem Buckel.
Kreß berichtet gegenüber der RNZ, ihm sei schon vor circa zwei Jahren aufgefallen, dass sowohl der Hahn als auch das darunter befindliche Kreuz auf der Spitze des Glockenturms fehlen. Letzteres gilt weiter als verschwunden.
Doch auch zum Verbleib des Wetterhahns habe es lange keinerlei Erkenntnisse gegeben. Bis Donnerstag. "Es war ein Arbeitstag, eigentlich wie immer", meint Kreß. In seinem Büro bei der Volksbank, vis-à-vis dem Alten Rathaus, habe das Telefon geklingelt. "Meine Kollegin am Service meinte: Da steht jemand, der hat was Interessantes für Dich dabei." Gespannt sei er zum Schalter gegangen, um nachzusehen.
Von Nicolas Lewe
Meckesheim. Die Erleichterung ist in etwa ebenso groß wie die Verblüffung: Der Meckesheimer Wetterhahn vom Dach des Alten Rathauses ist wieder da. Im Zuge der Sanierung des historischen Gebäudes von 1729 plötzlich war dieser plötzlich verschwunden. Von Seiten der Gemeindeverwaltung war ein Diebstahl vermutet worden und man hatte sich gezwungen gesehen, für die Spitze des frisch sanierten Glockenturms eine Reproduktion anfertigen zu lassen. Kostenpunkt: rund 5500 Euro.

Doch nun ist eingetreten, womit niemand mehr gerechnet hat: Der Original-Wetterhahn ist aufgetaucht. Er wurde, so berichtet Bürgermeister Maik Brandt, beim Meckesheimer Bürger Martin Kreß abgegeben. Letzterer hat sich als Hobby-Historiker einen Namen gemacht. Auf Facebook ist er Administrator der Gruppe "Altes und neues Meckesheim" – nahezu täglich unterhält er die inzwischen weit über 800 Gruppenmitglieder mit fotografischen Fundstücken oder kleinen historischen Rätseln.
Der Verdacht liegt nahe, dass der Finder des Wetterhahns sich deshalb an Kreß gewandt hat. Wie Bürgermeister Brandt weiter erzählt, habe der Überbringer der vermeintlichen Beute den Wetterhahn schon vor geraumer Zeit gefunden und wissen wollen, ob Kreß damit etwas anfangen kann.
Und Kreß konnte. "Als ich den Hahn sah, dachte ich gleich an das Alte Rathaus", sagt er. Ein Vergleich mit Bildern aus seinem Archiv habe die Auflösung gebracht: Es war tatsächlich das verloren geglaubte Stück, das zwar nicht so alt wie das Alte Rathaus ist, aber laut Brandt hat der 1931 von der Firma Doll gefertigte "Gockel" auch schon über 90 Jahre auf dem Buckel.
Kreß berichtet gegenüber der RNZ, ihm sei schon vor circa zwei Jahren aufgefallen, dass sowohl der Hahn als auch das darunter befindliche Kreuz auf der Spitze des Glockenturms fehlen. Letzteres gilt weiter als verschwunden.
Doch auch zum Verbleib des Wetterhahns habe es lange keinerlei Erkenntnisse gegeben. Bis Donnerstag. "Es war ein Arbeitstag, eigentlich wie immer", meint Kreß. In seinem Büro bei der Volksbank, vis-à-vis dem Alten Rathaus, habe das Telefon geklingelt. "Meine Kollegin am Service meinte: Da steht jemand, der hat was Interessantes für Dich dabei." Gespannt sei er zum Schalter gegangen, um nachzusehen.
Der dort wartende Mann hielt etwas in der Hand, das im ersten Moment wie ein Stück Blech ausgesehen habe. "Mein Erstaunen war groß", beschreibt Kreß den Moment, als er in dem "Stück Blech" – bestätigt durch seine Bildarchiv-Recherche – den verschwundenen Wetterhahn erkannte. Bürgermeister Brandt, dem er die frohe Kunde übermittelte, habe ihn "umgehend zurückgerufen und einen sofortigen Besuchstermin anberaumt".
Kurz darauf wurde im neuen Rathaus, das gegenüber dem Vorgängerbau liegt, gemeinsam mit Bauamtsleiter Andreas Fritz mit einem Meckesheimer Schnaps auf das überraschende Wiedersehen angestoßen. Bleibt noch die Frage: Was passiert jetzt mit der Reproduktion des Wetterhahns? "Schauen wir mal, wie wir das lösen", meint Brandt, der zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mehr dazu preisgeben kann oder will. Er hoffe darauf, dass sich auch das Kreuz noch findet.
Und auch Glücksbote Kreß kehrte nicht mit leeren Händen zurück: Für ihn gab es zum Dank – quasi als Finderlohn – ein Glas Meckesheimer Honig.