Umfrage zum Leben im Ort (Update)
Die Zukunftswerkstatt "Wir in Hirschberg" wird fortgesetzt.

Hirschberg. (RNZ) Beim letzten Treffen der Zukunftswerkstatt hatte das Familienbüro der Gemeinde den ehrenamtlichen Beteiligten und der Steuerungsgruppe einen Flyer zu "Wir in Hirschberg" versprochen, wie die Grüne Liste Hirschberg in ihrem Mail-Newsletter berichtet. Der Flyer kann nun zum vielfältigen Gebrauch auf der Webseite der Gemeinde heruntergeladen werden oder auch im Rathaus im Bürgerbüro in gedruckter Form abgeholt werden.
Flyer ab sofort auch im Rathaus erhältlich
Weiterhin ergeht ein Aufruf an interessierte Bürger, sich selbst aktiv in den Gestaltungsprozess einzubringen, wenn das Projekt am Samstag, 13. November, mit der Zukunftswerkstatt fortgesetzt werden soll. Solange läuft auch der Beteiligungsprozess weiter. So haben die Hirschbergerinnen und Hirschberger bis zum 26. September Gelegenheit, sechs Fragen einer Umfrage zum Leben im Ort zu beantworten.
Die Umfrage kann online ausgefüllt werden über den Link "https://survey.alchemer.eu/s3/90362681/New-Survey" oder über den QR-Code auf dem angesprochenen Flyer. Natürlich geht auch "einfach schriftlich ausfüllen" und bis Ende September im Rathaus abgeben.
Auf der Homepage der Gemeinde findet man auch die Seite "Wir in Hirschberg", die über das Projekt genauer informiert und den bisherigen Prozess dokumentiert.
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Update: Montag, 30. August 2021, 18.53 Uhr
"Wir wissen nicht, wo die Reise hingeht"
Von Stefan Zeeh
Hirschberg. "Um die soziale Ungerechtigkeit zu thematisieren beziehungsweise Lösungsansätze zu finden, wäre eine offene Zukunftswerkstatt ein Beginn", heißt es in dem 2019 veröffentlichen Sozialbericht der Gemeinde Hirschberg. Diesem Vorschlag folgen nun Gemeinderat und Gemeindeverwaltung – an diesem Montag nimmt die Zukunftswerkstatt "Wir in Hirschberg" ihre Arbeit auf.
"Aus dem Sozialbericht wurde deutlich, dass in Hirschberg viele vermögende Menschen leben, aber auch solche mit einem niedrigen Einkommen oder anderen Einschränkungen, die sie daran hindern, am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren", erinnerte Hirschbergs Bürgermeister Ralf Gänshirt bei einem Pressegespräch zum Start der Zukunftswerkstatt an die Ergebnisse des Sozialberichts. Diesen hatte der Gemeinderat zum Anlass genommen, um im November 2019 auf Antrag der GLH-Fraktion eine erste Planungsphase einzuleiten.
Der freiberufliche Berater und Prozessbegleiter, Christoph Weinmann, konnte für diese erste Arbeitsphase gewonnen werden, in der etwa die Aufgabenstellung und eine mögliche Besetzung der Arbeitsgruppen festgelegt wurden. "Im Juli 2020 fanden daraufhin zwei Workshops statt, an denen Mitglieder der Hirschberger Gemeindeverwaltung sowie Personen aus den sozialen Bereichen in Hirschberg teilnahmen, wie etwa die Arbeiterwohlfahrt (Awo) oder der Sozialverband VdK", erklärte der Leiter des Hirschberger Familienbüros, Bernd Lauterbach.
Der Gemeinderat beschloss daraufhin, eine Zukunftswerkstatt zu initiieren, allerdings erst, wenn ein positiver Bewilligungsbescheid für Fördermittel vorliegt. Ein entsprechender, etwa 40 Seiten umfassender Antrag wurde im November vergangenen Jahres beim Verein "Allianz für Beteiligung" gestellt, einem Netzwerk zur Stärkung von Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg.
Die Zusage einer Förderung durch das baden-württembergische Ministerium für Soziales und Integration sowie der "Allianz für Beteiligung" gibt es nun. Mitte März wurden gut 63.000 Euro bewilligt. Zusammen mit den Eigenmitteln der Gemeinde stehen so knapp 80.000 Euro für die Zukunftswerkstatt zur Verfügung. "Diese Gelder werden vor allem für die Personalmittel eingesetzt", erläuterte Gänshirt. So wird Weinmann zusammen mit der ebenfalls freiberuflich tätigen Moderatorin und Organisationsberaterin, Dagmar Gebhardt, den gesamten Prozess der Zukunftswerkstatt begleiten. Dazu kommen die Personalkosten der Gemeinde. Der Gemeinderat hatte insgesamt 10.000 Euro für die Zukunftswerkstatt aus dem Gemeindehaushalt zur Verfügung gestellt. Abzüglich der kommunalen Personalkosten werden jedoch voraussichtlich nur etwa 4000 Euro davon benötigt werden, schätzte Gänshirt. "Wir sind also deutlich unter dem Budget", hielt er fest.
So nimmt nun an diesem Montag die Steuerungsgruppe ihre Arbeit auf. Diese umfasst insgesamt 20 Personen, darunter Vertreter der vier Kirchengemeinden Hirschbergs, der Awo und des VdK, der Gemeinderatsfraktionen, der Bürgerstiftung Hirschberg und des Integrationsmanagements des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Dazu kommen die beiden Projektbegleiter und Vertreter der in Hirschberg lebenden Jugendlichen. "Wir werden mit einer Kurzanalyse starten und uns überlegen, wen wir alles für eine Zukunftswerkstatt brauchen, um Weiteres unternehmen zu können", betonte die online zugeschaltete Gebhardt den Ablauf der Zukunftswerkstatt vor.
Im Herbst soll es eine öffentliche Veranstaltung geben, bevor in einzelnen Gruppen mögliche Projekte erarbeitet werden. "Wir wissen nicht, wo die Reise hingeht", verdeutlichte Gänshirt, dass dieser Zukunftswerkstatt keinerlei Vorgaben gemacht werden. Mitte nächstes Jahr entscheidet der Gemeinderat darüber, welche Projekte umgesetzt und wie sie finanziert werden können.