"Man ist nie allein, man wird ständig angefeuert"
Mehr als Tausend Menschen nahmen teil. Die Altersspanne reichte von 5 bis 79 Jahre.
Von Sarah Eiselt
Wiesloch. Gemeinschaftlich wurde von zehn auf null heruntergezählt – und mit dem Schlag der hölzernen Startklappe von Bürgermeister Ludwig Sauer ging es los: Der traditionelle Wieslocher Stadtlauf fand auch in diesem Jahr wieder regen Zuspruch – mit gleich zwei Neuerungen, mehr als Tausend Teilnehmenden und zumindest anfangs ohne Regen.
"Denn erstmals gibt es auch eine etwas kürzere Strecke", verriet Manfred Walter, Vorsitzender der TSG Wiesloch, die den Lauf organisierte. "Diejenigen, denen die zehn Kilometer zu lang sind, konnten auch die halbe Distanz, fünf Kilometer, wählen.
Auf der Startnummer ist dann ein orangefarbener Punkt", sagte er weiter. Und auch eine technische Verbesserung gab es in diesem Jahr: Jeder Läufer erhielt zusätzlich zur Startnummer einen kleinen Chip. Dieser maß – bis zum Überqueren der Ziellinie im Stadion – die Zeit auf die Sekunde genau.
Hintergrund
Die Ergebnisse des 31. Wieslocher Stadtlaufs:
Sieger: 10 Kilometer:
1. Platz: Michael Chalupsky
2. Platz: Richard Caron
3. Platz: Fabienne Königstein
Sieger 5 Kilometer
1. Platz: Simon Breinlinger
2. Platz: Jasmin Volz
3. Platz:
Die Ergebnisse des 31. Wieslocher Stadtlaufs:
Sieger: 10 Kilometer:
1. Platz: Michael Chalupsky
2. Platz: Richard Caron
3. Platz: Fabienne Königstein
Sieger 5 Kilometer
1. Platz: Simon Breinlinger
2. Platz: Jasmin Volz
3. Platz: Janis Roth
Schnellste Frau:
Fabienne Königstein (10 km)
Jasmin Volz (5 km)
Schnellster Mann:
Michael Chalupsky (10 km)
Simon Breinlinger (5 km)
Schnellste Zeit:
32,45 Minuten (10 km)
17,41 Minuten (5 km)
Langsamste Zeit:
1:14,50 Stunden (10 km)
46,32 Minuten (5 km)
Ältester Teilnehmer:
79 Jahre (10 km)
74 Jahre (5 km)
Teilnehmerzahlen:
10 Kilometer: 670
5 Kilometer: 257
Bambini: 401
Männer: 704
Frauen: 524
Helfer: 100
Sponsorenfirmen: 19
"Das war ein reiner Trainingslauf", war die Bilanz von Sieger Michael Chalupsky. Denn nachmittags stand für ihn noch ein weiteres Lauftraining auf dem Programm, "deshalb musste ich etwas auf die Bremse treten", lacht der 40-Jährige, der in der Weinstadt zum zweiten Mal in Folge auf dem ersten Platz landete.
Anders als Chalupsky gaben andere Teilnehmer aber besonders am Ende noch einmal richtig Gas: "Da hat mich meine Tochter einfach abgehängt", scherzt Nadine, die gemeinsam mit Carlie am 5-Kilometer-Lauf teilnahm "und eigentlich als Motivation für sie extra die kleinere Runde gewählt" hat.
Auch interessant
Wie viele andere Läuferinnen joggt auch sie in ihrer Freizeit gerne, eine Teilnahme an der TSG-Veranstaltung ist für viele deshalb auch immer ein "Pflichttermin im Kalender", sagte die Schnellste bei den Frauen, Fabienne Königstein. Bei ihr sei es krankheitsbedingt "zwar heute noch nicht so gerollt", wie sie es gewohnt sei. Aber besonders das Publikum und die tolle Atmosphäre seien prägend für den Stadtlauf in Wiesloch.
Das bestätigt auch Katja Wildhagen: "Man ist nie allein, man wird ständig angefeuert", "aber man muss sich durchboxen", fügt Marie Schwalbach hinzu. Denn der hügelige Streckenverlauf habe es in sich, ehe es "kurz vor dem Ziel den letzten Kilometer wenigstens bergab geht", fügte ihr Kollege Lukas Gail hinzu.
Da helfe die gute Stimmung am Straßenrand – und das "passende Wetter", so Herbert Rocholt. Der 77-Jährige läuft seit Jahren mit, könne nicht mal genau sagen, wie oft schon, "aber es ist einfach schön." Eigentlich sei Regen gemeldet gewesen, sagte er weiter, doch glücklicherweise hatte das Wetter mitgespielt: "Da bleibt der Puls schön niedrig bei den kühlen Temperaturen", erklärte David, der nicht als Einzelläufer, sondern in einer Gruppe von fast 35 Personen am Lauf teilnahm. "Wir sind alle Arbeitskollegen, machen den Sport als Ausgleich", verriet er.
Zufrieden zeigten sich beim 31. Wieslocher Stadtlauf aber nicht nur die Teilnehmenden mit ihrer gelaufenen Zeit, sondern auch mit der gesamten Organisation: Denn mehr als 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer waren an diesem Vormittag aktiv. "Es gibt allein 40 Streckenposten, die dafür sorgen, dass alles reibungslos verläuft", resümierte TSG-Vorsitzender Walter.
Weit bis nach 23 Uhr liefen am Vortag noch die letzten Vorbereitungen, darunter das Aufstellen der Tische und Bänke in der Stadionsporthalle, wo am Ende die Bewirtung sowie die Siegerehrung stattfand. Am Veranstaltungstag waren die ersten Helfer dann schon ab 6 Uhr wieder vor Ort. "Ohne den Zusammenhalt zwischen den Vereinen geht es nicht", sagte Walter weiter und lobte die Ehrenamtlichen.
"Wie jedes Jahr freuen wir uns auf dieses Ereignis", sagte Bürgermeister Ludwig Sauer, der pünktlich um zehn Uhr den Startschuss gab. Oberbürgermeister Dirk Elkemann war an diesem Sonntag auf Exkursion, konnte deshalb anders als in den Vorjahren nicht selbst am Lauf teilnehmen. "Die Startnummer eins haben wir trotzdem für ihn freigehalten", bekannte sich Walter.
Den Abschluss fand die Veranstaltung dann am Nachmittag mit den sogenannten Bambini-Läufen. Dort durften sich schon die Kleinsten ab einem Alter von fünf Jahren beweisen und fleißig ihre Runden im Stadion drehen – angefangen bei einer Distanz von 200 Metern.
Bis zum 14. Lebensjahr sei man "Bambini". Ab 15 Jahren dürfe man dann an den Erwachsenenläufen mitmachen, sagt der TSG-Vorsitzende weiter und verrät: "Nach oben gibt es keine Grenze. Unser ältester Teilnehmer in diesem Jahr ist 79. Es kann also jeder mitmachen", freute sich Walter bereits auf den Lauf im nächsten Jahr.