Wieslocherin zur Weinprinzessin gekürt
Rebecca Grieb ist Bereichsprinzessin für den Kraichgau - Weinfestival im Palatin wurde wieder zum Mekka für Genießer

Auf dem Weinfestival im Palatin wurden Rebecca Grieb (oben li.) aus Wiesloch und Kathrin Hartmann aus Weinheim (re.) von der Badischen Weinkönigin Magdalena Malin (Mi.) als Bereichsprinzessinnen für den Kraichgau und die Badische Bergstraße in ihr Amt eingeführt.
Wiesloch. (GW) Alljährlich wird das Palatin mit dem Weinfestival zu einem Mekka für Genießer. Im 16. Jahr boten 21 Weinerzeuger ihre edlen Tropfen, davon schon viele des Jahrgangs 2016, zur Verkostung an. Bereits zur Eröffnung durch Landrat Stefan Dallinger strömten die ersten Besucher. Angezogen von ausgezeichneten Gewächsen füllten sie den ganzen Tag über das Palatin und ließen so das Weinfestival wieder zu einem Erfolg werden. Neben vielen Weinerzeugern aus der Metropolregion waren in diesem Jahr auch die Winzer aus dem schwäbischen Cleebronn-Güglingen oder als Neulinge das Weingut Kleinert aus Kraichtal-Münzesheim dabei.
Landrat Stefan Dallinger zeigte sich als Schirmherr erfreut darüber, wie groß die Resonanz der heimischen Weingüter sei. Hausherr und Palatin-Geschäftsführer Klaus Michael Schindlmeier hieß die Teilnehmer und Besucher ebenso willkommen wie Wieslochs Bürgermeister Ludwig Sauer. Dieser nutzte die Gelegenheit und warb bei den Weingütern für deren Teilnahme am diesjährigen Winzerfest. Dank an die Organisatoren sprach Peter Wohlfarth, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands, aus.
Wie im Vorjahr wurden wieder die Bereichsprinzessinnen für den Kraichgau und die Badische Bergstraße in ihr Amt eingeführt. Für die amtierenden Weinprinzessinnen fand sowohl Peter Wohlfarth als auch die Badische Weinkönigin Magdalena Malin aus Meersburg nur lobende Worte. Verabschiedet wurden für den Kraichgau Weinprinzessin Svenja Wanielik und für die Badische Bergstraße Stefanie Keller. Beide wurden mit viel Applaus für ihr Engagement bedacht. Magdalena Malin kürte dann die neuen Weinprinzessinnen: für den Bereich Badische Bergstraße Kathrin Hartmann aus Weinheim und für den Kraichgau Rebecca Grieb aus Wiesloch. Sie waren tags zuvor von einem Fachgremium gewählt worden. Erfreut über die Wahl zeigte sich Bürgermeister Ludwig Sauer. "Wir und die gesamte Bevölkerung freuen uns, dass mit Rebecca Grieb eine Wieslocherin das wichtige Amt bekleidet. Wir sind als Stadt stolz auf sie", sagte er.
Beim Weinfestival standen die Burgunder traditionell im Vordergrund. Die Weiß- und Grauburgunder waren frisch und bukettreich, die Roten vollmundig und volumig. Daneben stand das Gespräch mit den Winzern im Vordergrund. Alle Fragen wurden gerne beantwortet, bei einem leckeren Tropfen wurde in angenehmer Atmosphäre miteinander kommuniziert. Viele nutzten die Gelegenheit auch, um sich nur einer Sorte zu widmen. Hier wurde dann an den verschiedenen Ständen immer dieselbe Rebsorte probiert, was einen guten Quervergleich zuließ. So konnte sich der versierte Weingenießer ohne viel Aufwand einen Überblick über die einzelnen Winzer und ihre Qualitäten verschaffen.
Zu einer der beliebtesten Rebsorten beim Weinfestival hat sich in den letzten Jahren der Auxerrois entwickelt, ein bukettreicher Wein, mild in der Säure und fruchtig in der Nase. In die vor allem rund um Wiesloch gern angebaute Rebe stecken die Winzer viel Engagement. Während beim einen die Spritzigkeit im Vordergrund steht, legt der andere mehr Wert auf die Fruchtaromen. So hatte das Rauenberger Weingut Fellini den Auxerrois gleich in zwei Varianten dabei, einmal traditionell im Stahltank ausgebaut, einmal im Holzfass gereift. Bernhard Fellhauer hat dafür den Wein in Zweitbelegung für vier Monate in ein Barriquefass gelegt. "Dadurch haben wir einen feingliedrigen, säurearmen Auxerrois mit einem schönen Duft nach Bananen und überreifen gelben Früchten erhalten", erklärte der Winzer. Er war ebenso zufrieden mit dem Verlauf des Weinfestivals wie Friedhelm Koch aus Dielheim. "Wir hatten bei uns am Stand wieder ein fachkundiges Publikum", sagte er. Adrian Zimmer aus Odenheim, der mit seinem jungen Weingut zum ersten Mal beim Weinfestival dabei war, meinte nach der Veranstaltung: "Nicht nur unsere Burgunder kamen gut an, sondern auch unser Blaufränkischer."
Zudem hatten die "Winzer von Baden" als Nachfolger des Winzerkellers Wiesloch ihren ersten Auftritt, das Palatin war mit seinem hauseigenen Wein "Vino Palatino" vertreten, es wurde an den Geburtstag des Weinbaupioniers Johann Philipp Bronner erinnert und parallel fand ein Kulinaristikforum statt.



