Wiesloch

Warum Hitze und Trockenheit dem Kunstrasenplatz so zusetzen

Sanierung notwendig - Entscheidung fällt im Gemeinderat

12.10.2018 UPDATE: 13.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden

Die Hitze und Trockenheit des Sommers haben dem Kunstrasenspielfeld am Dämmelwald den Rest gegeben. Es muss erneuert werden. Jetzt befasste sich der Technische Ausschuss der Stadt mit dem Thema. Um eine Erneuerung kommt man wohl nicht herum. Foto: Pfeifer

Wiesloch. (hds) Der heiße Sommer und die lang anhaltende Trockenheit haben dem Kunstrasenplatz an der Parkstraße arg zugesetzt, es kam zu Verklumpungen der in den Boden eingebrachten elastischen Füllstoffe. Die Folge: Der Trainings- und Spielbetrieb musste für einige Zeit komplett eingestellt werden.

In der Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt wurde jetzt über die notwendigen Maßnahmen diskutiert. Zwar fällt die endgültige Entscheidung erst in der kommenden Sitzung des Gemeinderats, allerdings sprachen sich die Ausschussmitglieder bereits jetzt für eine vorzeitige und umfangreiche Sanierung und den Austausch des gesamten Systems aus. Die Kosten werden sich nach ersten Berechnungen eines Gutachten auf 270.000 Euro belaufen, hinzukommen noch die Baunebenkosten, die rund 55.000 Euro betragen sollen. Zuschüsse von etwa 80.000 Euro könnten nach den Förderrichtlinien des Landes fließen.

"Allerdings müsste mit dem Förderantrag auch eine vorzeitige Baufreigabe beantragt werden, damit der Austausch der Materialien auf dem Platz sofort im Frühjahr erfolgen kann", sagte Meinrad Singler von der zuständigen Fachbehörde der Stadt. Zwar sei die Lebensdauer des Kunstrasenplatzes mit zwölf Jahren veranschlagt worden. Die Trockenheit allerdings habe nach nur knapp neun Jahren Nutzungszeit zu einem früheren Verschleiß geführt.

"Der Platz ist im wahrsten Sinne des Wortes abgespielt." Die Gewährleistungspflicht des damals beauftragten Unternehmens für Schäden habe vier Jahre betragen. "Somit können wir keine Regressforderungen stellen", ergänzte Singler. Wichtig sei es, jetzt die Finanzierung anzustoßen, obwohl die Gelder erst im kommenden Jahr anfallen würden.

"Wir stehen mit dem Problem nicht alleine da", sagte OB Dirk Elkemann. Auch in anderen Städten und Gemeinden seien ähnliche Probleme aufgetreten. Und da der nächste Sommer möglicherweise ebenfalls sehr heiß und trocken werden könnte, mache es keinen Sinn, jetzt nur auszubessern. Diese Möglichkeit war im Vorfeld zwar untersucht, von der Fachbehörde aber als "wenig sinnvoll" eingestuft worden. Man muss laut Singler für einen längeren Zeitraum sicherstellen, dass die Schulen, die Vereine und auch die Freizeitsportgruppen, die täglich für mehrere Stunden den Platz nutzen, wieder vernünftige Bedingungen vorfinden.

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Inzwischen habe sich, wie Singler erläuterte, die Situation etwas entspannt, der Trainingsbetrieb könne wieder durchgeführt werden. Im Sommer allerdings führte die Verklumpung dazu, dass sich die gelöste Füllmasse an den Sportschuhen festgesetzt habe und so kein ordentlicher Spielbetrieb mehr durchführbar gewesen sei. Auch habe man das Verletzungsrisiko berücksichtigen müssen. "Ob wir in der Wintersaison komplett durchspielen lassen können, ist jetzt noch nicht sicher", sagte Singler.

"Wir brauchen jetzt eine Entscheidung durch den Gemeinderat, damit wir alsbald mit der Ausschreibung für die Baumaßnahme beginnen können", verwies Singler auf die Dringlichkeit. Denn aufgrund der derzeitigen konjunkturellen Lage und hohen Auslastung der Fachunternehmen gehe es darum, frühzeitig zu handeln. Bei einem positiven Votum könnte die Stadt direkt loslegen. Von den Ausschussmitgliedern gab es Kommentare wie "wir brauchen den Platz, es wäre wirtschaftlich Unfug, jetzt eine Notlösung ins Auge zu fassen" (Klaus Rothenhöfer, SPD). Auch Michael Schindler (Freie Wähler) sprach sich gegen eine "kleine Lösung, die keinen Sinn macht", aus.

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