Walldorfer Bäderpark macht drei Millionen Euro Verlust
Der Gemeinderat genehmigte den Jahresabschluss der Stadtwerke, der einen Jahresfehlbetrag von 1,9 Millionen Euro aufweist.
Walldorf. (rö) Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Jahresabschluss 2014 der Stadtwerke Walldorf festgestellt und einstimmig den Ausgleich des Jahresfehlbetrags von 1,9 Millionen Euro durch die Stadt beschlossen. Der Aufsichtsrat wurde entlastet.
Dass das Ergebnis deutlich schlechter als das des Vorjahres ist (2013 betrug der Fehlbetrag rund 600.000 Euro), liegt laut der von Kämmerer Boris Maier präsentierten Verwaltungsvorlage hauptsächlich an "periodenfremden und außerordentlichen Effekten" - diese stammten größtenteils aus Buchungen aufgrund der Betriebsprüfung durch das Finanzamt.
Die meisten Sparten der Stadtwerke machen Gewinn: So erzielte man im Bereich der Stromversorgung ein Plus von rund 325.000 Euro, allerdings sind das 144.000 Euro weniger als im Vorjahr. Als Grund nennen die Stadtwerke gestiegene Bezugspreise und höhere Personalkosten. Die Gasversorgung schloss mit einem Gewinn von fast 600.000 Euro ab, 76.000 Euro mehr als im Vorjahr.
In der Wasserversorgung wurde ein Betriebsgewinn von 160.000 Euro erzielt. Dass dieser trotz Erlössteigerung um 50.000 Euro niedriger als 2013 ausfällt, liegt laut den Stadtwerken vor allem an Kostensteigerungen beim Wasserbezug (in Höhe von über 120.000 Euro) und an gestiegenen Personalkosten. In der "Wärme- und Kälteversorgung" erzielte man zudem einen Gewinn von rund 185.000 Euro.
Verantwortlich fürs hohe Defizit ist somit vor allem der Aqwa Bäder- und Saunapark. Der Verlust belief sich hier 2014 auf fast drei Millionen Euro, über 600.000 Euro mehr als im Jahr zuvor (2,36 Millionen). Allerdings entfallen aus diesem Defizit laut den Stadtwerken fast 500.000 Euro auf eine Umsatzsteuerzahlung (für die Verlustausgleichszahlungen der Stadt in den Jahren 2009 und 2010) und die Bildung einer Rückstellung aufgrund der Betriebsprüfung. Der Besucherrückgang im Freibad aufgrund der schlechten Witterung (minus 110.000 Euro) trug sein Übriges zum Verlust bei.
Davon abgesehen, konnten die Erlöse aus dem Bäderbetrieb im Vergleich zu 2013 um fast 100.000 Euro auf rund 1,6 Millionen gesteigert werden, allein die Sauna steigerte ihren Jahreserlös um 58.000 Euro. Die 377.000 Besucher (Vorjahr: 402.000) verteilten sich wie folgt: 96.000 im Freibad (2013: 142.000), 233 000 im Hallenbad (2013: 218.000) und 47.000 in der Sauna (2013: 40.000). Der Betriebs- und Unterhaltungsaufwand blieb bei rund einer Million, Personalaufwand (plus 64.000 Euro) und Abschreibungen (plus 100.000) stiegen an.
Die Stadtwerke hatten zum Jahresende Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt von 25,4 Millionen und zahlten dafür fast 800.000 Euro an Zinsen. Außerdem konnte die Stadt Konzessionsabgaben von 730.000 Euro vereinnahmen.
Wie Geschäftsführer Matthias Gruber auf Nachfrage aus dem Gremium sagte, haben die Stadtwerke bei Strom und Gas einen Versorgungsanteil von rund 90 Prozent der Anschlüsse in Walldorf, außerdem werden rund 1200 Haushalte aus der näheren Umgebung mit Strom versorgt.



