Stadtentwicklungskonzept nimmt Fahrt auf
Land fördert Wieslocher Projekt mit 30 000 Euro - Im November startet die Stadt eine Bürgerumfrage - Weiterer Fahrplan

Am Infostand der Stadt während des Herbstmarkts konnten die Bürger kommentieren, wo sie in der Stadt Veränderungen wünschen (orange) und wo sie sich wohlfühlen (grün). Es war der Auftakt zum "Integrierten Stadtentwicklungskonzept" (Insek Wiesloch 2030+), bei dem die Bürgerbeteiligung groß geschrieben wird. Im November folgt eine Bürgerumfrage. Foto: Stadt Wiesloch
Wiesloch/Stuttgart. (rnz) Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau unterstützt mit dem Förderprogramm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung" die Erstellung eines integrierten Stadtentwicklungskonzepts (Insek) in Wiesloch mit 30.000 Euro. Das teilte das Ministerium jetzt mit.
"Die Entwicklung unserer Innenstädte und Ortskerne bietet viele Chancen. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Wohnraum, den wir dringend benötigen. Mit der Förderung unterstützen wir die Kommunen bei der anspruchsvollen Aufgabe, innerörtliche Flächen wieder zum Leben zu erwecken", erklärte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.
Die Stadt Wiesloch will mit den Bürgern ein Strategiekonzept für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung erarbeiten. Hierfür sollen Entwicklungsmöglichkeiten von brachliegenden oder minder genutzten Flächen in der Innenstadt in den Blick genommen, gemeinsame Ziele erarbeitet und konkrete Maßnahmen zur Innenentwicklung angestoßen werden. Die Bürger sollen aktiv in den Planungsprozess einbezogen werden und vielfältige Gelegenheiten zur Mitwirkung erhalten. Dies soll in den nächsten eineinhalb bis zwei Jahren geschehen.
Im Förderprogramm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung" konnten seit 2009 gut 250 Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 5,5 Millionen Euro unterstützt werden. Ein Schwerpunkt 2017 ist die zeitnahe Aktivierung innerörtlicher Flächen zur Schaffung von Wohnraum.
In Wiesloch wurde das "Integrierte Stadtentwicklungsprojekt" mit einem Infostand beim Herbstmarkt zum ersten Mal der Bevölkerung präsentiert. Die Bürger konnten auf einem Luftbild Orte, an denen sie sich wohlfühlen, und Orte, an denen sie Veränderungen wünschen, mit grünen beziehungsweise orangefarbenen Klebepunkten markieren und kommentieren. Die Aktion kam der Stadt zufolge gut an. Die gesammelten Kommentare sollen nun aufbereitet werden und in den weiteren Prozess einfließen.
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Im November will die Stadt zudem eine Bürgerumfrage starten. Mit der Post erhalten alle Einwohner über 16 Jahren ein Passwort zur Teilnahme. Kinder und Jugendliche können ihre Ideen in einem offenen Kinder- und Jugendforum einbringen. Dieses wird gemeinsam mit dem Jugendgemeinderat organisiert und wird voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres stattfinden. Am 22. Februar 2018 werden in einer offiziellen Auftaktveranstaltung im Palatin bereits erste Ergebnisse der Bürgerumfrage vorgestellt. An moderierten Themeninseln zu den fünf Handlungsfeldern ist zudem eine aktive Beteiligung möglich.
Noch intensiver kann die Beteiligung im April und Mai 2018 in Form von Bürgerworkshops in der Kernstadt, in Baiertal und Schatthausen sowie in Frauenweiler und Altwiesloch stattfinden. In einer Vernetzungswerkstatt im Juli 2018 werden die Ergebnisse aus den Workshops zusammengeführt und für die Gesamtstadt diskutiert.
Bis zur Abschlussveranstaltung, die für Anfang 2019 vorgesehen ist, werden die Ergebnisse unter Einbeziehung der Gemeinderäte und der Fachämter des Rathauses aufbereitet und in einem Abschlussbericht zusammengefasst. In einem Maßnahmenkatalog werden die erarbeiteten Maßnahmen priorisiert. Nun hofft man bei der Stadt auf eine rege Teilnahme der Bürger.



