Hohe Kosten für den Netzausbau
Im kommenden Haushaltsjahr müssen rund 90.000 Euro bereitgestellt werden, damit der "Backhaul" für Mühlhausen und Rettigheim angelegt werden kann

Symbolfoto: dpa-Archiv
Mühlhausen. (seb) "Internet per Glasfaser ist die Zukunft": Dessen sind sich Gemeinderat und Verwaltung bewusst. Ebenso, dass private Anbieter hier im ländlichen Raum bestenfalls zögerlich tätig werden. Deshalb will man im Zug des Breitband-Ausbaus durch den Rhein-Neckar-Kreis - genauer: Zweckverband High-Speed-Netz - auch in den drei Ortsteilen tätig werden. Schon jetzt ist aber klar, dass enorme Kosten anfallen werden: Laut Bürgermeister Jens Spanberger rechnet der Zweckverband mit einem Kostenvolumen von 11,7 Millionen Euro für den innerörtlichen Breitbandausbau, da praktisch jede Straße oder jeder Gehweg aufgegraben werden müssen. Angesetzt sind die derzeitigen Tiefbaupreise von rund 150 Euro pro laufendem Meter. Diese Mittel sind in der mittelfristigen Investitionsplanung der Gemeinde - bis zum Jahr 2030 - zu berücksichtigen.
Aktuell fallen Kosten von über 47.000 Euro an: für den sogenannten "Backhaul", die innerörtliche Leitungsverbindung in Tairnbach. Der Erstattung an den Zweckverband stimmte der Rat einhellig zu. Während nämlich das "Backbone"-Netz, das "Rückgrat" des kreisweiten Glasfasernetzes, das 54 Städte und Gemeinden verbindet, von Dielheim Richtung Angelbachtal verlegt wurde, konnte Tairnbach angeschlossen werden - und parallel wurde die innerörtliche Leitung verlegt. Die Gemeinde konnte laut Spanberger durch die zugleich verlaufenden Tiefbauarbeiten erhebliche Kosten sparen. Im kommenden Haushaltsjahr müssen rund 90.000 Euro bereitgestellt werden, damit der "Backhaul" für Mühlhausen und Rettigheim angelegt werden kann. Auch dem konnte der Rat einhellig zustimmen.
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Was am Internet per Glasfaser interessierte Bürger angeht: Die müssen stellenweise Geduld haben, je nachdem, wie zügig der innerörtliche Breitbandausbau umgesetzt werden kann. "Bloß, weil das Backbone da ist, wird das Internet nicht automatisch schneller", so Spanberger. Man müsse sich informieren. Und mit hohen Kosten rechnen. Die Gemeinde verlegt das innerörtliche Netz nur bis zur Grundstücksgrenze, ab da ist der jeweilige Eigentümer zuständig. Momentan gibt der Zweckverband Kosten von einmalig 500 Euro an, um die Glasfasern bis ins Haus zu verlegen. Hinzu kommen voraussichtlich über 300 Euro für den Anschluss durch den jeweiligen Internetservice-Anbieter.