Wiesloch

Roter Feuerwehr bekommt neues Auto

Hilfeleistungslöschfahrzeug für 487 000 Euro in Auftrag gegeben. Diskussion wegen Brandmeldeanlagen.

26.07.2021 UPDATE: 28.07.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
Das alte LF16 der Freiwilligen Feuerwehr Rot hat wohl spätestens Mitte 2023 ausgedient. Dann soll das neue Fahrzeug der Firma Rosenbauer bereitstehen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Rot

Von Tobias Törkott

St. Leon-Rot. 22 Jahre hat das Löschgruppenfahrzeug (LF) 16/12 der Freiwilligen Feuerwehr Rot nun schon auf dem Fahrgestell. Doch nicht mehr allzu lange, dann wird das "LF 16" von einem neuen Fahrzeug abgelöst. Der Gemeinderat St. Leon-Rot gab nun einstimmig zur Anschaffung des neuen Hilfeleistungslöschfahrzeugs (HLF 10) sein Okay. Mehr als 487.000 Euro sind für Fahrzeug, Aufbau und Beladung fällig. 520.000 Euro waren für das Auto im Haushalt eingeplant.

Die Führung der Feuerwehr hatte sich bei der Planung zur Anschaffung des neuen Fahrzeugs intensiv mit Details des Autos auseinandergesetzt. 50-60 Seiten umfassten alleine die sogenannten Leistungspunkte. "Das geht richtig ins Detail", sagte Benjamin Schwalb vom Ordnungsamt der Gemeinde. Erfreulich: Der günstigste Bieter, die Firma Rosenbauer, hat auch die meisten Leistungspunkte erreicht. Insgesamt sieben Firmen hatten sich für die beiden Bereiche Fahrgestell und Aufbau sowie Ladung beworben. Bei Fahrgestell und Aufbau ging der Zuschlag mit 375.000 Euro an Rosenbauer. Bei der Beladung reichte das Unternehmen Massong mit 111.000 Euro das beste Angebot ein. Schwalb zufolge soll das neue Auto als Basis den Lastwagen Mercedes-Benz Atego nutzen. Das Fahrzeug erfüllt die Abgasnorm Euro-6.

"Das neue Fahrzeug wird unserer Feuerwehr die aktuellsten Sicherheitsstandards und Technik bieten, welche mit dem Fahrzeug aus dem Jahre 1999 nicht mehr zu vergleichen sind", erklärt Marco Knopf, der stellvertretende Kommandant der Roter Wehr auf RNZ-Nachfrage. Unter anderem werden Airbags im Führerhaus und Mannschaftsraum eingebaut. Das alte LF 16 sei reparaturanfällig geworden, die Suche nach Ersatzteilen dauere. Die Vorteile des neuen Fahrzeugs sind neben Sicherheitsaspekten auch die größere Zuladung und die geringeren Abmessungen. "Wir sind der Verwaltung und dem Gemeinderat dankbar für die Investition", so Knopf. Teile der Ausrüstung aus dem alten Auto, in dem bereits Komponenten für Hilfeleistungseinsätze verbaut sind, werden auch im neuen HLF einen Platz finden.

Im Januar 2019 wurde im Feuerwehrbedarfsplan festgelegt, dass das alte Löschfahrzeug ausgedient hat. 2020 genehmigte das Landratsamt einen Zuschuss in Höhe von 92.000 Euro, heißt es in der Beschlussvorlage der Gemeinde. Theo Vetter, Gemeinderatsmitglied der Freien-Wähler, freute sich in der Sitzung darüber, dass man stolz sein könne, die Feuerwehr mit solchem Material auszustatten.

CDU-Rat Achim Schell bekräftigte die Entscheidung für das Fahrzeug: Man stimme zu, da die "Feuerwehr gut ausgestattet sein soll". Fragen nach der Lieferzeit beantwortete Schall mit einem Zeitraum von etwa eineinhalb Jahren, stellte aber klar: "Mitte 2023 ist realistisch." Michael Herling sagte, es sei einfach, hier zuzustimmen. Der FDP-Rat wollte zudem wissen, was im Zuge des Feuerwehr-Bedarfsplans noch vorgesehen sei. Schwalb entgegnete, dass die Anschaffung eines Einsatzleitwagens anstehe: "Wir müssen das dieses Jahr machen, sonst verwirken wir den Zuschuss."

Auch die anderen Fraktionen wie SPD und Grüne stimmten der Anschaffung des Fahrzeugs zu. Bezüglich des alten "LF 16" soll noch eine Lösung gefunden werden. Bürgermeister Alexander Eger betonte, dass sich die Verwaltung hierzu noch keine Gedanken gemacht habe.

Für eine kurze Diskussion sorgte der Vorschlag eines Ratsmitglieds, dass Firmen die Kosten für Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen übernehmen könnten. Schwalb zufolge gab es 2020 etwa 30 Einsätze der Roter Feuerwehr im Zusammenhang mit den Anlagen. Das Land habe hierzu bestimmte Sätze bei der Kostenübernahme, erklärte Schwalb den Ratsvertretern am Beispiel des neuen HLF 10: Demnach koste das Fahrzeug 130 Euro pro Stunde, Feuerwehrfrau oder -mann dann noch einmal sieben Euro.

Bürgermeister Eger merkte an, dass es viele Betriebe gebe, die eine Brandmeldeanlage haben, dies sei auch abhängig vom Betrieb und nannte als Beispiel Gießereien. "Grundsätzlich sind Brandmeldeanlagen aber zu begrüßen", so Eger. Die Feuerwehr suche hier das Gespräch und betreibe Ursachenforschung. "Wir müssen sehen, ob es Schwerpunkte gibt."

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