Mit der RNZ wird Zeitung lesen zum Unterrichtsfach
An vier Schulen hat das Projekt "Schüler machen Zeitung" begonnen - Startschuss am Ottheinrich-Gymnasium

"Schüler machen Zeitung" - so lautet in den kommenden Wochen wieder die Devise in vier Schulen der Region. Die teilnehmenden Schüler des Ottheinrich-Gymnasiums Wiesloch formierten sich gestern beim offiziellen Start des Projekts zum Gruppenfoto. Foto: Pfeifer
Wiesloch. (oé) Der Startschuss des neuen Projekts "Schüler machen Zeitung" hätte aktueller nicht sein können. Beim "Zeitungsfrühstück" am Dienstagvormittag im Ottheinrich-Gymnasium ging es um die Präsidentschaftswahlen in den USA. Die Medienagentur "Promedia Wolff", die das Projekt wieder pädagogisch begleitet, hatte für die Schüler ein Quiz mit 18 Fragen vorbereitet, die wirklich knifflig waren. Ein Beispiel: Welches Maskottchen gehört zu welcher der beiden großen Parteien? Antwort: der Esel zu den Demokraten und der Elefant zu den Republikanern. Hätten Sie’s gewusst? Die Schüler der 8c jedenfalls wussten Bescheid und hatten auch auf die allermeisten anderen Fragen die richtige Antwort parat.
Zehn Klassen mit insgesamt knapp 250 Schülern nehmen dieses Mal an dem Unterrichtsprojekt teil, das damit praktisch ausgebucht ist. Die Bertha-Benz-Realschule ist ebenso wieder mit dabei wie das Privatgymnasium St. Leon-Rot. Erstmals macht die Gerbersruhschule in Wiesloch mit zwei Klassen mit. Mit sechs Klassen besonders prominent vertreten ist wieder das Wieslocher Ottheinrich-Gymnasium, das gestern auch die Auftaktveranstaltung (inklusive Gruppenfoto) organisiert hatte. Warum das so ist, erläuterte Christian Annuschat, der stellvertretende Leiter der Schule. Aus Sicht des Pädagogen ist der "kritische und bewusste Umgang" der Schüler mit Presse, Medien und Journalismus etwas, "das von uns gefördert werden muss". Dabei ist ihm besonders wichtig, dass die Acht- und Neuntklässler gerade auch mit dem Printmedium Zeitung in Kontakt kommen. Dessen Angebot in seiner klassischen Form sei etwas ganz anderes als das, was man oft an Informationen im World Wide Web finde.
Nun will das Projekt die Schüler aber nicht nur zum Lesen animieren, sondern sie auch dazu ermutigen, selbst einmal zu recherchieren und einen eigenen Artikel zu schreiben. Sie können Christian Annuschat zufolge so "einen kleinen Eindruck von der journalistischen Tätigkeit" gewinnen und einmal aus einer "anderen Perspektive" erfahren, wie Informationen entstehen.
Zu all dem haben die rund 250 Acht- und Neuntklässler in den kommenden Wochen Gelegenheit. Sie werden sich im Unterricht intensiv mit der RNZ befassen, die ihnen täglich an die Schule geliefert wird. Und sie können sich ein Thema ihrer Wahl aussuchen, über das sie schreiben möchten. Mögliche Themen bieten auch die Recherchetermine, die die Sparkasse Heidelberg als Sponsor des gesamten Projekts und auch die RNZ offerieren: zum Beispiel ein Besuch beim SV Sandhausen, ein Vortrag mit Tipps für den späteren Karriereführerschein und eine Visite im Amtsgericht Wiesloch. Natürlich kann man die Ergebnisse der Recherchen dann auch in der RNZ nachlesen.
Die 8c des Ottheinrich-Gymnasiums und ihr Lehrer Alexander Würthwein werden sich auch weiterhin mit der US-Präsidentschaftswahl und deren Ausgang befassen. An einer Pinnwand werden anhand von Zeitungsartikeln in den kommenden Wochen die neuesten Entwicklungen dokumentiert. Eine kleine Umfrage unter den Schülern gestern machte deutlich, dass sie eindeutig Hillary Clinton als neue Präsidentin bevorzugen würden. Donald Trump habe nur Interesse an der Macht, so eine Einschätzung. Hillary Clinton hingegen sei wichtig, was mit dem Land passiere. Sie habe "einfach mehr Potenzial".



