Konditormeister stellt nun auch Dubai-Schokolade her (plus Video)
Die Dubai-Schokolade gibt es nun auch im Wieslocher Café Behr. Wir haben einen Blick in die Konditorei geworfen. Wie wird die beliebte Speise hergestellt?
Von Sarah Eiselt
Wiesloch. Wenn eine Tafel Schokolade mehr als 15 Euro kostet, dann handelt es sich um die aus den sozialen Netzwerken bekannt gewordene Dubai-Schokolade. Der Trend ist nun auch in unserer Region angekommen:
Konditormeister Felix Behr stellt sie her – "und das, weil so viele Kunden danach gefragt hatten. Also musste ich es einfach mal selbst ausprobieren", erzählt der 27-Jährige im Gespräch mit der RNZ.
"Ich hätte nie gedacht, dass das eine solche große Nachfrage auslöst", staunt der Sohn des Café-Inhaber-Paares Gabi und Karl-Heinz Behr, die seit 1995 schon die beiden Filialen in Wiesloch betreiben.
Die Original-Dubai-Schokolade der Manufaktur "Fix Dessert Chocolatier" hat ihren Ursprung, wie der Name bereits vermuten lässt, in den Vereinigten Arabischen Emiraten – existiert allerdings seit dem Jahr 2021.
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Doch erst in den vergangenen Monaten ging die orientalische Süßigkeit auf Social-Media-Plattformen wie TikTok oder Instagram viral: Vollmilchschokolade gefüllt mit Kadayif (sogenanntem Engelshaar) und Pistaziencreme.
"Ich habe unser Rezept lange optimiert", bekennt der junge Wieslocher Konditor, der mittlerweile die richtige Technik sowie die richtigen Zutaten für sich gefunden hat: "Es kommt auf das richtige Verhältnis zwischen Füllung und Schoko-Ummantelung an."
Zuerst wird die Schokolade dünn in kleine Formen gegossen. "Das nennt sich hohl gießen, ähnlich wie es bei Weihnachtsmännern oder Osterhasen gemacht wird. Ist die Schokolade getrocknet, kommt die Füllung hinein:
Eine Mischung aus in Butter geröstetem Engelshaar und einer besonderen Pistazien-Pralinen-Creme", erklärt Behr, ohne die genauen Zutaten verraten zu wollen. Danach folgt wieder eine dünne Schicht Schokolade.
Die Besonderheit des süßen Trends ist der Pistaziencreme-Kern samt dem darin enthaltenen knuspernden Engelshaar: Beides zusammen erzeugt nämlich den typischen Knack-Effekt beim Abbeißen der Schokolade, wofür die Süßspeise bekannt wurde.
Und sorgen für Preise bis zu 20 Euro pro Tafel. "Die Kosten sind gerechtfertigt, wenn man bedenkt, welche hochwertigen Zutaten enthalten sind. Aber wir finden, man muss es trotzdem nicht gleich übertreiben", so Felix Behr. Im gleichnamigen Café erhalten die Kunden eine 250-Gramm-Tafel für vergleichsweise ,nur’ 14 Euro.
Die Kunden wüssten, dass die Produkte beim Café Behr handgemacht sei. Sie schätzen den nötigen handwerklichen Aufwand und das Feingefühl bei der Schokoladenherstellung. Denn viele Menschen hätten bereits zu Hause versucht, die Dubai-Schokolade selbst herzustellen.
Auch mit solchen Videos wird das Internet gerade überschwemmt. "Aber vergeblich. Man muss auf viele Faktoren achten, etwa auf die richtige Temperatur beim Schmelzen.
Oder auch darauf, dass sich die Kakaobutter nicht absetzt, das ist für Ungelernte nicht so einfach", erklärt Behr. Das zu erkennen, sei hingegen leicht: Die Schokolade erhält dann weiße Linien und Ränder.
Doch nicht nur junge Menschen möchten die neue Leckerei testen: "Auch ältere Kunden haben von dem Trend gehört und möchten sich nun selbst vom Geschmack überzeugen." Am besten lagert und verzehrt man die Schokolade bei einer Temperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius, empfiehlt der Fachmann.
Erhältlich ist die Dubai-Schokolade sowohl als Vollmilch- als auch als Zartbitterschokolade. "Der Kontrast der süßlicheren Füllung passt wunderbar zur herben dunklen Schokolade". Weiße sei hingegen eher weniger gefragt.
Ob noch weitere Varianten, etwa mit anderen Füllungen, folgen sollen, kann der 27-Jährige bisher nicht sagen. "Man weiß nie, wie lange der Hype, die große Begeisterung für das Produkt, anhält", informiert er. Zurzeit würden etwa 20 Tafeln pro Tag verkauft, mit der Herstellung komme er daher gut hinterher.
"Die Dubai-Schokolade mache ich schließlich nebenher, neben unserem Tagesgeschäft. So etwa, wenn ich warten muss, bis bei anderen Produkten, unter anderem Pralinen, die Schokolade getrocknet oder ein Teig abgekühlt ist."
Es sei wichtig, am Ball zu bleiben und Neues auszuprobieren, erklärt Behr. Das sei für ihn besonders reizvoll an seinem Beruf. "So entsteht keine Langeweile. Und es bleibt spannend, für mich und für die Kundinnen und Kunden."
Aber apropos Spannung: Wie schmeckt denn nun die beliebte Süßigkeit? Im RNZ-Test überzeugten sowohl das Knacken als auch der Geschmack der Pistazien-Füllung. Für die Dubai-Schokolade made in Wiesloch gibt es damit also einen Daumen hoch: Beim Redaktionsteam kam sie rundum gut an.