Im Neubaugebiet Walldorf-Süd darf weiter gebaut werden

Walldorfer Gemeinderat gibt grünes Licht für den zweiten Abschnitt im östlichen Teils des Neubaugebiets - Nur die CDU favorisierte den westlichen Bereich

01.05.2015 UPDATE: 02.05.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 13 Sekunden

Das Bild zeigt den Blick über die L 723 auf das Neubaugebiet Walldorf-Süd. Jetzt hat sich der Gemeinderat auf den östlichen Teil als zweiten Bauabschnitt geeinigt. Foto: Pfeifer

Walldorf. (rö) Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Walldorfs Gemeinderat hat jetzt grünes Licht für den zweiten Bauabschnitt des Neubaugebiets Walldorf-Süd gegeben. Ende Juli 2014 hatte sich das Gremium für keinen der beiden noch unbebauten Teilbereiche entscheiden können. Nun beschäftigte man sich auf Antrag der CDU-Fraktion erneut mit dem Thema. Die CDU hatte beantragt, zunächst den westlichen Bauabschnitt anzugehen. Sollte sich dafür keine Mehrheit ergeben, so der Antrag weiter, sollte eine Erschließung des östlichen Teils zur Abstimmung gestellt werden.

So kam es dann auch: Die Erweiterung im Westen wurde vom Gremium erneut abgelehnt, bei acht (CDU und Bürgermeisterin Christiane Staab) zu zwölf Stimmen (SPD, Grüne und FDP). Für den östlichen Bauabschnitt stimmten anschließend 18 Gemeinderäte mit Ja, bei einer Nein-Stimme (Wilfried Weisbrod, Grüne) und einer Enthaltung (Walter Hecker, Grüne). "Ich freue mich sehr", sagte die Bürgermeisterin nach der Entscheidung. "Angesichts des großen Siedlungsdrucks" sei es wichtig, nun endlich den zweiten Bauabschnitt angehen zu können.

Die Verwaltung hatte in ihrer Vorlage aufgelistet, was für den 6,57 Hektar großen östlichen und was für den westlichen (6,42 Hektar) Abschnitt spricht. Grundsätzlich sollen beiden erschlossen werden, allerdings nicht parallel. Im Osten ist der Lärmschutz durch die Gabionenwand bereits fertiggestellt, im städtischen Besitz befinden sich 42,4 Prozent der Flächen - aktuell laufen Verhandlungen über eine größere Fläche im Familienbesitz, mit der sich der städtische Anteil sogar auf 49,3 Prozent erhöhen würde. Als problematisch im östlichen Bereich wird ein Haubenlerchen-Vorkommen gesehen, ein Hügel mit Erdaushub, bei dem möglicherweise juristisch geklärt werden muss, wer ihn zu beseitigen hat, und das Gebäude der Obdachlosenunterkunft "Plattform", für die ein neuer Standort gesucht werden müsste. Im westlichen Bereich müsste aus Sicht der Verwaltung der Lärmschutz noch verbessert werden und die Bürgermeister-Willinger-Straße müsste umgebaut werden. Im städtischen Besitz sind hier 30,4 Prozent der Fläche.

"Es besteht nach wie vor großer Bedarf an Wohnraum", begründete Werner Sauer (CDU) den Antrag seiner Fraktion, nachdem sich der Gemeinderat im vergangenen Jahr "selber blockiert" habe. Im westlichen Abschnitt erhoffe man sich "eine raschere Umsetzung", letztlich sei der CDU aber vor allem wichtig, "dass es endlich weitergeht". Im Osten befürchte man Zeitverluste vor allem wegen der Plattform, der Verhandlungen über das größere private Grundstück und wegen der notwendigen Umsiedlung der Haubenlerchen.

"Wir brauchen die Erweiterung, um Walldorf zukunftsorientiert und attraktiv zu halten", sagte Manfred Zuber (SPD), der dafür plädierte, erst den östlichen Abschnitt anzugehen, weil die Stadt dort mehr Grundstücke besitzt und der Lärmschutz bereits hergestellt ist. Im westlichen Bereich werde dagegen eventuell noch eine Fläche für die Feuerwehr gebraucht und den Lärmschutz könne man besser planen, wenn der sechsspurige Ausbau der A 5 bereits abgeschlossen sei. "Für uns ist wichtig, möglichst rasch Gelände zur Bebauung freizugeben", sagte Günter Lukey (FDP). "Walldorfer Bürger sollten die Möglichkeit erhalten, in Walldorf zu bauen." Auch seine Fraktion sehe Vorteile im östlichen Teilabschnitt, unter anderem weil dort bereits viele Grundstücke im städtischen Besitz seien.

Eine andere Haltung vertrat Wilfried Weisbrod (Grüne), der ausdrücklich nicht für die gesamte Fraktion sprach. Der Verlust wertvoller Fläche in Deutschland sei "deutlich zu hoch", so Weisbrod, das ziehe "gravierende Umweltfolgen" nach sich. "Ich weiß, dass ich diese Entwicklung nicht aufhalten kann", trotzdem lehne er beide Anträge ab. Walldorf sei bereits "von der Gemarkungsgrenze nach Wiesloch bis zum Hardtwall fast vollständig bebaut - es reicht". Künftig, so Weisbrod, sei "Beschränkung angesagt".

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