Das Dielheimer Haushaltsjahr lief besser als geplant
Dielheim hat eine gut Rücklage - Die wird für Investitionen gebraucht

Symbolbild: Archiv
Dielheim. (rö) "Mehr Einnahmen, geringere Ausgaben" brachte Dielheims Bürgermeister Hans-Dieter Weis in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats die Jahresrechnung für 2015 auf den Punkt. Damit habe man das Jahr "besser bewältigt als in der Planung vorgesehen". Als besonders erfreulich hob Weis die gute Netto-Investitionsrate von 1,8 Millionen Euro ("das drittbeste Ergebnis seit der Euro-Einführung"), die mit 1,8 Millionen zum Jahresende vergleichsweise niedrige Verschuldung im Kernhaushalt (mit Eigenbetrieb Wasserversorgung sind es 2,6 Millionen) und die mit 5,7 Millionen gut gefüllte allgemeine Rücklage der Gemeinde hervor. Beides sei für die anstehenden Großinvestitionen auch notwendig: "Wir haben uns für die nächsten Jahre viel vorgenommen", sagte der Bürgermeister.
Im Detail erläuterte Kämmerer Hagen Zuber die Zahlen des Verwaltungs- (19,2 Millionen) und Vermögenshaushalts (4,2 Millionen). Über dem Plan lagen vor allem die Einnahmen aus der Gewerbesteuer (1,5 statt 1,3 Millionen), planmäßig sah es bei anderen größeren Posten wie dem Einkommensteueranteil (4,85 Millionen) oder den Schlüsselzuweisungen (4,2 Millionen) aus. Auf der Ausgabenseite gingen Gewerbesteuer- (283 000), Finanzausgleichs- (2,1 Millionen) und Kreisumlage (2,9 Millionen) ebenfalls wie geplant über die Bühne, die Personalkosten fielen mit 5,1 Millionen rund 100 000 Euro höher aus. Gespart wurde unter anderem an der Unterhaltung der gemeindeeigenen Grundstücke (770 000 statt 1,4 Millionen). Damit bleiben unter dem Strich eine Zuführung an den Vermögenshaushalt in Höhe von 2,2 Millionen (statt der geplanten 960 000) und eine Netto-Investitionsrate (nach Abzug der Schuldentilgung) von 1,8 Millionen.
Dass die Personalkosten in den letzten zehn Jahren von 3,4 auf 5,1 Millionen Euro gestiegen sind, liegt nach den Worten des Kämmerers vor allem am Ausbau der Kinderbetreuung. In Dielheim sind alle Kindertagesstätten in kommunaler Hand, die Personalkosten dafür stiegen im gleichen Zeitraum von fast 1,7 auf knapp 2,5 Millionen Euro. "Das Land hat vieles beschlossen, aber sich teilweise aus der Verantwortung gestohlen", sagte Hagen Zuber.
Unter den Einnahmen des Vermögenshaushalts wird ein Darlehen in Höhe von einer Million Euro aufgeführt, das ins laufende Jahr übertragen wurde und laut dem Kämmerer "in den nächsten Tagen" abgerufen wird. Den Löwenanteil der Ausgaben machen die Baumaßnahmen mit 2,2 Millionen (unter anderem für die Erweiterung des Eckertsberg-Kindergartens sowie für Kanal- und Straßensanierungen) und der Erwerb von Grundstücken (830 000 Euro) aus.
Für die Fraktionen bedankten sich Klaus Eberle (CDU), Ute Sendner (Bürgerinnen) und Markus Wodopia (SPD) beim Kämmerer für die gute Arbeit. Der Gemeinderat beschloss dann die Feststellung der Jahresrechnung ebenso einstimmig, wie er die Gewinn- und Verlustrechnung des Wasserwerks genehmigte. Der kleine Verlust im Eigenbetrieb von rund 5000 Euro wird auf die neue Rechnung vorgetragen. Reduzieren will man laut dem Bürgermeister durch gezielte Maßnahmen künftig die Wasserverluste (derzeit 16 Prozent) durch Rohrbrüche und Ähnliches.



