Brustkrebspatientin

Filmteam begleitete Wieslocherin ein halbes Jahr lang

Karin Becker nahm als Brustkrebspatientin an SWR-Dokumentation teil - Mittwoch ist Sendetermin

18.06.2017 UPDATE: 19.06.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden

Spielt eine Hauptrolle in dem Film "Sind Frauen Gesundheitsfreaks?", der am Mittwoch, 21. Juni, 21 Uhr, im SWR-Fernsehen läuft: Karin Becker aus Wiesloch. Foto: Hebbelmann

Wiesloch. (heb) Karin Becker ist gespannt auf die Sendung "Sind Frauen Gesundheitsfreaks?", die am Mittwoch, 21. Juni um 21 Uhr im SWR Fernsehen gezeigt wird. Denn sie spielt darin eine Hauptrolle. Als sie die Diagnose bekam, konnte sie es gar nicht fassen. Brustkrebs? Sie? Die ihr ganzes Leben nie ernsthaft krank oder verletzt gewesen war ... Den Knoten in ihrer Brust hatte sie zuvor lange ignoriert. Als sie sich zunehmend müde und schwach fühlte, besuchte sie eine Heilpraktikerin, doch die konnte ihr nicht helfen. Endlich ging sie zu ihrer Frauenärztin.

Karin Becker ist Frauenrechtlerin, saß 15 Jahre für die Frauenliste im Wieslocher Gemeinderat, engagiert sich ehrenamtlich in verschiedenen Vereinen und beschäftigt sich mit Astrologie. Kurz nach der Diagnose erfuhr sie über ein Brustkrebsmagazin, dass der SWR für einen Beitrag über die Art und Weise, wie Frauen mit ihrer Gesundheit umgehen, eine Brustkrebspatientin suchte. Sie fühlte sich spontan berufen. Ihr Horoskop bestärkte sie in ihrer Entscheidung, denn "Lilith, die weibliche Urkraft, war gerade ins Haus der Öffentlichkeit eingetreten".

Sie bewarb sich und bekam gleich am Telefon die Zusage. Die einzige Bedingung war: Sie erlaubt dem Sender, sie ein halbes Jahr filmisch zu begleiten, egal wie schlecht es ihr geht. So war das Filmteam bei der ersten Chemobehandlung in Germersheim dabei. Um die Nervenspitzen zu beruhigen, durfte sie ihre Hände und Füße auf eisgekühlte Platten legen und bekam eine eisgekühlte Ananas. "Das hat mir gut getan", sagt sie. Als ihr die Haare büschelweise ausgingen, begleitete sie der Sender nach Speyer, wo sie sich eine Perücke aussuchte.

Gefilmt wurde sie bei einer öffentlichen Veranstaltung des Frauenforums Wiesloch, zu dessen Schwerpunkten Frauengesundheit und speziell auch Brustkrebs gehören und in dessen Vorstand sie sich engagiert, sowie bei einer Familienaufstellung in Freiburg. "Die Familiengeschichte aufzuarbeiten, hat mir sehr geholfen", sagt die Wieslocherin. Beim "Heilsamen Singen", einem offenen Singangebot am Psychiatrischen Zentrum in Wiesloch, war das Filmteam ebenso dabei wie bei der Entspannungsarbeit in einem Yoga-Studio und der Blutabnahme in einer Wieslocher Ärztepraxis. Und natürlich machte es auch Filmaufnahmen in der Familie und im großen häuslichen Garten.

"Ich war von mir selbst überrascht, wie locker ich dabei war", sagt die 66-Jährige und lobt Regisseurin Antonella Berta für ihre einfühlsame Art. Erst während der letzten Filmaufnahme kam Karin Becker emotional an ihre Grenzen. Die Haare waren ihr gerade nachgewachsen und sie sollte sich vor dem Spiegel schminken. Dem Filmteam machte sie deutlich, dass es ihr jetzt reicht. "Sonst fange ich an zu weinen und höre nicht wieder auf."

Heute wirkt sie gelassen und in sich ruhend. "Ich bin geheilt, habe aber noch mit den Nachwirkungen der Krebstherapie zu tun", sagt sie und lässt den Blick zufrieden über ihren Garten schweifen.

Die zweite Protagonistin der Sendung ist die 33-jährige Nina Kuhn, laut Ankündigung des SWR eine Profitriathletin, für die ihr Körper ihr wichtigstes Werkzeug ist, um zum Beispiel beim nächsten Ironman ganz vorne zu sein. Die Frage ist: Kann sie trotz des sportlichen Ehrgeizes auch die Grenzen respektieren, die ihr Körper ihr signalisiert?

Zu Wort kommt auch die Heidelberger Frauenärztin und Universitätsprofessorin Dr. Ingrid Gerhard, die sich auf Naturheilkunde und Umweltmedizin spezialisiert hat. Der SWR stellt in Aussicht, dass sie die vielen Vorurteile darüber, wie Männer und Frauen mit ihrer Gesundheit umgehen, einordnet und dabei zu überraschenden Ergebnissen kommt.

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