Blei im Leitungswasser der Schillerschule - Kind zeigt Symptome
Bis zum Ergebnis von Nachuntersuchungen gilt ein Trinkverbot.
Wiesloch. (kbw) Trinken aus dem Wasserhahn ist derzeit tabu an der Schillerschule in Wiesloch: Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wurde dort bei einer Trinkwasser-Probe ein zu hoher Bleiwert festgestellt. Aus Sicherheitsgründen soll deshalb bis auf Weiteres niemand Wasser aus den Leitungen des Schulgebäudes trinken. Dieses Konsumverbot gilt, bis weitere Probenentnahmen neue Erkenntnisse liefern. Auch in kleinen Mengen gilt das Trinken von bleihaltigem Wasser als gesundheitsgefährdend.
Ein Kind habe unklare Krankheitssymptome gezeigt, daraufhin habe die Mutter mit Blick auf das Alter des Gebäudes eine Probe-Entnahme in der Grundschule angeregt, erläuterte Nicola Bajohr vom städtischen Gebäudemanagement in der Sitzung des Technikausschusses. Die Verwaltung kam dem nach. Bei der Untersuchung stellten die Prüfer dann einen Bleigehalt von 0,021 Milligramm pro Liter fest – der Grenzwert liegt bei 0,010 Milligramm pro Liter.
Die Schulleitung und das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises seien umgehend informiert worden. Per Durchsage seien dann auch die Schüler in Kenntnis gesetzt worden. "Da in der Folge immer noch einige Schüler ihre Flaschen am Wasserhahn auffüllten, ließen wir Wasserflaschen anliefern", fuhr Bajohr fort.
In der kommenden Woche sollen vier weitere Beprobungen in der Schillerschule stattfinden – früher habe das zuständige Unternehmen keine Kapazitäten, sagte Bajohr. "Wir wollen einerseits eine Kontamination von Wasser der Stadtwerke ausschließen und hoffen andererseits, die Ursache genauer eingrenzen zu können", sagte die Vertreterin der Stadt.
Mitte der kommenden Woche lägen voraussichtlich die Ergebnisse vor. Zum Händewaschen und Geschirrspülen dürfe das Wasser weiterhin genutzt werden – allerdings nicht zum Kochen von Tee oder Kaffee.
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Wie ein Sprecher des Rhein-Neckar-Kreises auf RNZ-Anfrage mitteilte, erhält das Gesundheitsamt eher selten Meldungen über zu hohe Bleiwerte im Trinkwasser – weil reine Bleirohre schon 1973 bundesweit verboten wurden. Wenn trotzdem noch Bleileitungen gefunden werden, sollten diese schnellstmöglich ausgetauscht werden, rät das Umweltbundesamt.