Aus neun Seelsorgeeinheiten werden sieben Kirchengemeinden
Für die Katholiken des Dekanats bringt das Jahr 2015 einige Veränderungen - Pfarrgemeinderatswahlen am 15. März 2015

Zum 1. Januar 2015 kommt es im gesamten Erzbistum Freiburg zu einer Neustrukturierung der Seelsorgeeinheiten und Kirchengemeinden, die auch das Dekanat Wiesloch mit seinen derzeit knapp 89.000 katholischen Gläubigen in den 28 Pfarrgemeinden betreffen wird. Aus den bisherigen Seelsorgeeinheiten werden Kirchengemeinden. Mit anderen Worten: der Rechtsstatus verändert sich. Kirchengemeinden sind Rechtspersonen, Körperschaften des öffentlichen Rechts. Seelsorgeeinheit ist dann der Begriff für die pastorale Größe. Mancherorts ist mit dieser Verwaltungsreform die Fusion von Seelsorgeeinheiten verbunden. Denn die neuen Größen sollten mindestens 10.000 Katholiken umfassen.
Zwei solcher Fusionen stehen 2015 noch im Dekanat Wiesloch an: die bisherigen Seelsorgeeinheiten Wiesloch und Dielheim sowie die bisherigen Seelsorgeeinheiten Mühlhausen und Rauenberg fusionieren zu jeweils einer neuen Einheit. Aus derzeit neun Seelsorgeeinheiten des Dekanats Wiesloch, das sich von Ketsch bis Horrenberg und von Leimen bis Mühlhausen erstreckt, werden somit sieben Kirchengemeinden.
Am 15. März 2015 finden die Pfarrgemeinderatswahlen statt. Auch hier ergeben sich Änderungen: In jeder Seelsorgeeinheit gibt es nur noch einen gemeinsamen Pfarrgemeinderat, der die Interessen aller Gemeinden im Blick hat. Die eingerichteten Stimmbezirke (meist entsprechen diese den alten Pfarrgemeinden) zur Wahl im März garantieren, dass jede Gemeinde im neuen Gremium vertreten ist. Ob es eine echte oder unechte Teilortswahl gibt, entscheidet jede Seelsorgeeinheit selbst. Der neue Rat soll innerhalb der Einheit die Gemeinden miteinander vernetzen, sowie nach außen geschlossen repräsentieren. Um das Leben in den Pfarrgemeinden vor Ort weiterhin aktiv zu gestalten, sollen sich dort unabhängige Gemeindeteams etablieren.
Für die Zusammensetzung des Dekanatsrats hat diese umfassende Neustrukturierung ebenso Folgen. In seiner Sommersitzung sprach sich das Gremium dafür aus, die Vorschrift abzuschaffen, dass die Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte im Dekanatsrat vertreten sein müssen. Weiterhin wird die Zahl der Vertreter einer Seelsorgeeinheit/Kirchengemeinde im Dekanatsrat abhängen von der Anzahl der Katholiken.
Zuvor hatte der Dekanatsrat über den Doppelhaushalt 2014/2015 beraten, in dessen Zentrum die Sanierung des Jugendbüros in Wiesloch stehen soll. Dr. Almut Rumstadt vom katholischen Bildungszentrum Heidelberg zeigte anschließend anhand der neusten Sinus-Milieu-Studie unter dem Leitmotiv "Ehrenamt im Wandel", warum sich Menschen ehrenamtlich engagieren und was ihre Beweggründe hierzu sind. Aus ihrem Vortrag entwickelte sich eine lebendige Diskussion, in der die auch die aktuelle Lage der katholischen Kirche kritisch thematisiert werden konnte.
Die Dekanatsratsvorsitzende Roswitha Schöttler dankte am Ende für die offenen Worte sowie die konstruktive Zusammenarbeit und kündigte zugleich an, nach der Pfarrgemeinderatswahl dem Dekanatsrat nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Sie führt den Vorsitz seit 1995.