Sandra und Frank Klohr sind das Kerwepaar 2023
Im "Templerhaus" hat es gefunkt. Kennengelernt haben sie sich 2014 in einer Straußwirtschaft.

Weinheim. (cis) Sie sind ein Paar, auf das vielleicht wie auf kaum ein anderes der Begriff Kerwepaar passt: Sandra und Frank Klohr lernten sich 2014 auf Weinheims größtem Volksfest kennen – und lieben. Es war der Abend des 8. August. Ein Freitag. Eröffnungstag der Kerwe. "Es war im Templerhaus", erinnert sich Frank. Sie hätten nebeneinandergesessen und sich in die Augen geschaut, erzählt Sandra. Zwischen dem Eintauchen in die Augen des jeweils anderen haben sie getanzt. "Und seitdem sind wir glücklich", sagt sie und lacht. Romantik pur auf der Kerwe. Ihre Liebe gipfelt 2020 in der Hochzeit.
Ihrem Mann zuliebe zog die gebürtige Landauerin, die damals in Mannheim wohnte, nach Weinheim. In Hohensachsen haben sie ein Häuschen gekauft. Es ist Franks Heimat. Hier ist er groß geworden. Und als echter Weinheimer kennt er die Kerwe. Zumindest das meiste daran. "Bei der Eröffnung war ich erst einmal dabei." Meist sind die beiden erst einige Stunden später ins Gerberbachviertel gepilgert. Nun sein zweiter Eröffnungsbesuch. Aber der ist exponiert. Sandra und Frank stehen auf dem Balkon des Alten Rathauses, als Peter Gérard, Vorsitzender des Kerwe- und Heimatvereins Alt Weinheim, das Fest eröffnet.
Sie stehen mit am Kopf des Trosses, der sich auf den Weg zum Rundgang in Bewegung setzt. Sie überreichen Wein und Kerwekuchen an OB Manuel Just. Das alles erfuhren sie mit dem Ablaufplan, den sie in die Hand gedrückt bekommen haben. Es ist nicht so viel, was sie machen müssen: In erster Linie geht es fürs Kerwepaar ums Repräsentieren. Dennoch: "Die Nervosität ist schon da", verrät das Paar im Vorgespräch.
Schon im Vorfeld stehen sie im Mittelpunkt. Das ist bei der Eröffnung nicht anders. Zum ersten Mal tragen sie statt Alltagsklamotten Tracht auf der Kerwe. Sie lag Tage zuvor schon daheim. "Die ist eigentlich ganz angenehm zu tragen", sagt Frank über den Komfort. Das Hemd aus Leinen hat eine kühlende Funktion. Ehefrau Sandra hat einen etwas differenzierteren Blick. "Das Dirndl ist wirklich ganz schön", sagt sie. Und Wolltuch und Häubchen? "Das ist schon ein Traum", kann sie sich ein Augenzwinkern nicht verkneifen.
Am Freitag zeigt sie sich mit all dem – und im Gegensatz zu Frank, der sich irgendwann seiner Jacke entledigen darf, verbringt sie in Kleid, Haube und Tuch den Abend. Gleich am nächsten Tag dürfen sich beide in den Ausgehzwirn schwingen. "Der Seniorenstammtisch am Samstagmorgen gehört für uns noch zum offiziellen Programm", erzählt Frank. Dann aber ist es Zeit für den inoffiziellen Teil. Den des privaten Feierns mit Freunden – so wie jedes Jahr.