Weinheim

Zündeten Obdachlose die Hütte an? (Update)

Polizei nimmt drei betrunkene Männer fest - Feuerwehr zeitgleich zu falschem Brandalarm gerufen

12.04.2020 UPDATE: 14.04.2020 10:30 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden

Symbolfoto: Feuerwehr Schriesheim

Weinheim. (hö) Am Sonntagmorgen kurz vor 4 Uhr meldeten mehr als 30 Anrufe einen Waldbrand im Vogesenweg, und die Weinheimer Feuerwehr fürchtete angesichts der anhaltenden Trockenheit schon das Schlimmste. Bereits auf der Anfahrt zum Hanggrundstück war das Feuer weithin sichtbar, die Flammen schlugen bis zu zehn Meter hoch. Wie sich vor Ort herausstellte, brannte eine Gartenhütte aus Holz ab.

Die Feuerwehr, die mit sieben Fahrzeugen und 25 Wehrleuten im Einsatz war, hatte den Brand gegen 4.45 Uhr gelöscht. Zugleich sichteten Polizisten drei Männer im Alter von 29, 38 und 52 Jahren, die bergabwärts liefen. Die drei stark betrunkenen Wohnsitzlosen hatten sich zuvor in der Hütte aufgehalten. Ein Atemalkoholtest ergab Werte zwischen 1,8 und 2,5 Promille. Gegen sie wird wegen des Verdachts auf fahrlässige Brandstiftung ermittelt.

Parallel zu diesem Einsatz wurde der Weinheimer Feuerwehr ein Zimmerbrand gemeldet. Der Anrufer teilte mit, dass Rauch aus der Wohnung eines Mehrfamilienhauses in der Mannheimer Straße käme. Zwei Löschfahrzeuge, die Drehleiter und der Einsatzleitwagen brachen die Anfahrt zum Gartenhüttenbrand ab und fuhren in den Westen der Stadt. Doch dort war nichts Auffälliges zu sehen. Um keine Zeit zu verlieren, brachen die Feuerwehrleute die Eingangstür auf, Rettungsdienst und Polizei standen auch bereit. Doch im Haus brannte nichts, auch die Rauchmelder hatten nicht angeschlagen. Vielmehr waren die Anwohner sichtlich überrascht von dem größeren nächtlichen Feuerwehreinsatz.

Den Feuerwehrleuten war sofort klar: Es handelte sich um eine böswillige Alarmierung, weswegen nun die Polizei ermittelt. Abteilungskommandant Ralf Mittelbach kommentiert entsetzt: "Der Anrufer hat durch sein Handeln nicht nur Menschen in Angst und Schrecken versetzt, sondern auch billigend in Kauf genommen, dass an anderer Stelle die gerade in dem Moment wichtig benötigten Einsatzkräfte nicht zur Verfügung standen."

Update: Dienstag, 14. April 2020, 10.26 Uhr

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