Substanz im Miramar nicht mutwillig verbreitet (Update)
Polizei schließt Fremdverschulden aus - Analyse der Stoffe dauert an

Weinheim. (lsw/web) Die Polizei schließt ein Fremdverschulden für die Atemwegsreizungen von Besuchern des Weinheimer Freizeitbads Miramar vor acht Wochen aus. "Der Verdacht, dass Substanzen mutwillig verbreitet wurden, hat sich nicht erhärtet", so ein Sprecher der Polizei. Es werde noch das Ergebnis einer Analyse abgewartet, bis man mit Sicherheit sagen könne, um welche Stoffe es sich gehandelt habe. Die Klärung des Falles sei ein "hochaufwendiges Verfahren".
Rund 1400 Besucher hatten an einem Sonntag Ende Dezember 2019 das Bad vorzeitig verlassen müssen, nachdem mehrere Gäste über Haut- und Atemwegsreizungen geklagt hatten. Auf der Badebekleidung einer Sauna-Besucherin, die zuerst Beschwerden gemeldet habe, sei eine Substanz gefunden worden, die in Desinfektions- und Reinigungsmitteln vorkomme, hieß es damals. Ob der Stoff aber in der Konzentration aufgetreten sei, dass die Beschwerden von ihm ausgelöst worden sein könnten, sei unklar. Drei weibliche Badegäste waren damals kurzzeitig in einer Klinik versorgt worden.
Die Badebekleidung mit der fraglichen Substanz war sofort sichergestellt worden: Noch in der Nacht nach dem Vorfall untersuchten Kräfte der Analytischen Task Force der Berufsfeuerwehr Mannheim und Experten der Kriminaltechnik des Polizeipräsidiums Mannheim das Kleidungsstück. Die Auswertung der Proben könne Zeit in Anspruch nehmen, hieß es schon zu diesem Zeitpunkt.
An dem betreffenden Tag hatten insgesamt 4500 Gäste das Freizeitbad besucht, zum Zeitpunkt des Vorfalls waren etwa 1400 Menschen im Bad. Laut damaligen Angaben wurden 66 von ihnen behandelt, drei kamen in eine Klinik. Die beteiligten Polizei- und Rettungskräfte werteten den Einsatz als Erfolg: Die Sache sei glimpflich ausgegangen, "weil wir so gut aufgestellt waren", sagte ein Polizeisprecher.
Update: Sonntag, 23. Februar 2020, 19.59 Uhr