Stadt muss Kostenzuschuss für evangelische Kita erhöhen
Am Markusturm steigen die Kosten. Die Ausgaben nehmen um fast eine Million Euro zu.

Weinheim. (cis) Schlechte Nachrichten aus der Weststadt: Die im Juli 2021 veranschlagten 3,431 Millionen Euro an stätischen Baukostenzuschüssen für die Evangelische Kindertagesstätte am Markusturm sind passé, nach aktualisierten Berechnungen der Evangelischen Kirchengemeinde wird die Stadt 4,391 Millionen Euro zahlen müssen. Das liegt zum einen an dem von der Kommunalpolitik beschlossenen Anstieg des Baukostenzuschusses von 70 auf 90 Prozent, zum anderen aber auch an der Steigerung der Kosten in nahezu allen auszuführenden Gewerken.
In der letzten Sitzung vor der Sommerpause blieb dem Gemeinderat dennoch wenig anderes übrig, als zuzustimmen. Frei nach dem Motto "Zeit ist Geld" würden weitere Verzögerungen zu noch höheren Kosten führen – und dass die Betreuungsplätze gebraucht werden, gilt als unstrittig. Den Fraktionen ging es dabei auch um das Gelände der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule. Dort ist die Kita derzeit – wie auch die Kita Kuhweid – in Containern beheimatet. Nach der Auflösung der Übergangslösung soll das Gelände überplant und veräußert werden, also endlich das Geld in die Stadtkasse spülen, das schon als "Ausgleich" für den Neubau der Schule an der Breslauer Straße (heute: Zweiburgenschule) angedacht war.
Dass der Neubau der Kita am Markusturm trotz Kostensteigerung kommt, stand folglich außer Frage. "Der ‚Point of no Return‘ ist überschritten", machte OB Manuel Just mit Blick auf den Fortschritt des Projektes seine Sicht der Dinge klar. Bereits im Herbst 2017 hatte der Gemeinderat dem Neubau der künftig vier Gruppen zählenden Kita zugestimmt. Damals waren 2,97 Millionen Euro als Zuschuss veranschlagt. "Wir haben uns klar zum Projekt bekannt", so der OB. Zudem brauche die Stadt die Kita-Plätze. Eine von der SPD ins Gespräch gebrachte Reduzierung der Kosten durch Optimierungen am Bau beurteilt die Verwaltung als wenig aussichtsreich.
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Bereits 2019 habe man Einsparungen verlangt. Damals seien die voraussichtlichen Baukosten von 4,6 auf 4,2 Millionen Euro reduziert worden. "Jetzt noch mal dranzugehen, wird nicht mehr viel erzielen", ist sich Carmen Harmand, Leiterin des Amtes für Bildung und Sport, sicher.