Einsturzgefahr – Miramar mindestens bis März geschlossen (Video/Fotogalerie)
Obwohl das Feuer die Therme des Weinheimer Erlebnisbads zerstört hatte, wollten die Betreiber schnell wieder öffnen – aber das klappt nicht.
Weinheim. (dpa) Nach dem Großbrand mit Millionenschaden wird das Weinheimer Spaßbad "Miramar" deutlich länger geschlossen bleiben als zunächst gedacht. "Dieses Jahr ist eine Öffnung ausgeschlossen", sagte der Geschäftsführer des Bades, Marcus Steinhart. "Wir peilen ein aktuell noch nicht bekanntes Datum im Zeitfenster März/April 2025 an." Auch die ersten Schätzungen zum Schaden waren wohl zu optimistisch: "Insgesamt liegt der Schaden deutlich über den bislang pauschal genannten zehn Millionen Euro", sagte Steinhart.
Das Feuer hatte in der Nacht zum vergangenen Montag die Salz- und Kristalltherme des Bades zerstört. Verletzt wurde niemand.
Ermittler können den Brandort noch nicht betreten.
Der Wiederaufbau des "Miramar" verzögere sich, weil nach dem verheerenden Feuer noch Einschätzungen der Gutachter unter anderem dazu fehlten, wie stark der Standort mit Schadstoff belastet sei. Auch seien die Ermittlungen der Behörden wegen der Einsturzgefahr bisher nicht abgeschlossen worden.
Zunächst war geplant worden, das Familienbad und die Saunalandschaft sowie Teile des Bades nach Reinigungsarbeiten am Wochenende zu öffnen. "Da ausgerechnet im Bereich der Umkleiden und des mutmaßlichen Brandherds einige Stellen der Zwischendecken einsturzgefährdet sind, konnten bislang weder die Brandermittler noch die sachverständigen Gutachter die Örtlichkeit persönlich begehen", sagte Marcus Steinhart nun.
Mitarbeiter sind erschüttert
"Die Belegschaft und wir sind über das Ausmaß des Schadens erschüttert. Das ist auch für unsere Gäste eine sehr unbefriedigende Situation", betonte Lara Steinhart, die für die rund 130 Mitarbeiter zuständig ist. Ohne funktionierende Umkleiden und Sanitäreinrichtungen wie Toiletten und Frauenduschen könne das Bad nicht öffnen, teilten die Betreiber weiter mit. Dabei seien Saunalandschaft und Bad nur wenig durch Verunreinigungen betroffen.
Die gute Nachricht zudem: "Der Baukörper der Salz & Kristall Therme inklusive der Hauptdecke scheint stabil zu sein", sagte Marcus Steinhart. Ohne detaillierte Begutachtung könne das aber auch noch nicht sicher festgestellt werden. Die Therme werde aber "auf jeden Fall" wieder aufgebaut. Die Mitarbeiter seien angehalten, Urlaub zu nehmen und Überstunden abzubauen. Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben.
Jährlich durchschnittlich bis zu 700.000 Menschen hatten das "Miramar" nach Angaben des Betreibers vor dem Brand besucht. Das Einzugsgebiet erstreckt sich demnach vor allem auf einen Umkreis von rund 150 Kilometern, damit nach Hessen und Rheinland-Pfalz, aber auch bis ins Elsass. Neben Saunalandschaft und Erlebnisbad mit zahlreichen Rutschen bietet das "Miramar" auch einen Außenbereich mit Waldsee und Strand.
Update: Freitag, 13. Dezember 2024, 15.51 Uhr
"Miramar" bleibt nach Brand länger geschlossen
Weinheim. (dpa) Nach dem Brand im "Miramar" verzögert sich die Wiedereröffnung des Erlebnisbads in Weinheim bis auf weiteres. Wie das Bad mitteilte, arbeiten Geschäftsführung, Belegschaft, Gutachter, Sachverständige und andere Firmen an einer Lösung, um den Betrieb zeitnah wieder aufnehmen zu können. Ursprünglich hatten die Betreiber eine Eröffnung bereits zum kommenden Wochenende angestrebt.
Ein Feuer hatte in der Nacht zum Montag die Salz- und Kristalltherme des Bades zerstört und einen Millionenschaden verursacht. Die Betreiber gehen von einer Schadenssumme von mindestens zehn Millionen Euro aus. Verletzt wurde niemand. Laut Betreiber haben die Flammen zwar nicht auf die restliche Badelandschaft übergegriffen, aber wegen des Rauchs und der Löscharbeiten kam es teils zu Schäden und Verunreinigungen.
Die Polizei verschaffte sich nach Angaben eines Sprechers am Montag einen Eindruck vom Brandort. Eine Begehung mit Gutachtern wurde geplant. Neues zur Ursache konnte der Sprecher am Mittwoch nicht mitteilen.
Nach Angaben des Betreibers konnten die Brandermittler die Therme wegen teilweiser Einsturzgefahr am Mittwoch nicht begehen. Der Brandort sei routinemäßig noch beschlagnahmt und mit der Reinigung habe noch nicht begonnen werden können. Der Betreiber geht von einem technischen Defekt im Wartungsraum der Therme aus. Sie soll wieder öffnen. Ob die Therme aber abgerissen oder neu gebaut werden müsse, könne noch nicht gesagt werden.
Mitarbeiter des Bades hatten den Brand nach Angaben der Feuerwehr am Sonntagabend entdeckt. Sie brachten sich selbst in Sicherheit. Badegäste waren zu dem Zeitpunkt nicht mehr vor Ort.
Update: Mittwoch, 11. Dezember 2024, 17.50 Uhr
Suche nach Ursache des verheerenden Feuers im Miramar dauert an
Von Carsten Blaue
Weinheim. Die Suche nach der Ursache für das Feuer im Weinheimer Erlebnisbad Miramar dauert an. In der Nacht zum Montag stand hier die Salz- und Kristalltherme in Vollbrand. Die Polizei schätzte den Sachschaden auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
Auf RNZ-Anfrage sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mannheim, dass sich Brandermittler des Dezernats für Kapitaldelikte bereits am Montag einen ersten Überblick am Brandort verschafft hätten. Mit einer weiteren Begehung sei eventuell am Mittwoch oder Donnerstag zu rechnen: "Dann ist auch ein Statiker dabei".
Der Polizeisprecher betonte nochmals, dass es keine Hinweise auf Fremdeinwirkung gebe. Sollte die Polizei diese letztlich ausschließen können, wäre ihre Arbeit für gewöhnlich an dieser Stelle getan.
Auch die Weinheimer Feuerwehr steht noch unter dem Eindruck des Geschehens: "In meiner Leitungsfunktion war das bislang mein größter Einsatz", sagte Kommandant Ralf Mittelbach, der seit Januar im Amt ist, jedoch schon über drei Jahrzehnte Feuerwehr-Erfahrung hat. Das Gebäude der Salz- und Kristalltherme sei durch das Feuer "ziemlich beschädigt" worden, so seine Einschätzung. "Man darf nicht vergessen: Es stand in Vollbrand."
Mittelbach glaubt, dass etwa 90 Prozent des Gebäudes ein "Verlust" seien. Derzeit seien verschiedene Bereiche einsturzgefährdet, "und die Situation für die Substanz wird eher schlechter", so seine Beurteilung. Letztlich müsse das aber ein Gutachter sagen. Das Dach habe sich im Einsatz als relativ stabil erwiesen. Es seien Zwischendecken gewesen, die teilweise eingestürzt seien.
In seiner Bilanz aus Sicht der Einsatzkräfte unterstrich Mittelbach, welch starke und leistungsfähige Feuerwehren und Rettungsorganisationen es in der Region gebe. Die rund 200 Einsatzkräfte hatten noch Schlimmeres verhindert und dafür gesorgt, dass die Flammen nicht auch andere Gebäudeteile des Miramar erreichen. Dieser Einsatz habe gezeigt, so Mittelbach, wie hoch der Ausbildungsstand der Feuerwehren in Weinheim und Umgebung sei, und auch die technische Ausstattung habe ein hohes Niveau.
"Wir haben sehr gut zusammengearbeitet, und alle waren schnell und zeitnah vor Ort", so Mittelbach. Er war auch dankbar über die Unterstützung seiner Stellvertreter und der Feuerwehr-Spitze auf Kreisebene. Gleichwohl werde es noch eine Nachbesprechung auf Führungsebene geben, um nach weiteren Optimierungsmöglichkeiten zu suchen.
Update: Dienstag, 10. Dezember 2024, 18.11 Uhr
Miramar-Therme ist ausgebrannt – Schaden in zweistelliger Millionenhöhe
Von Philipp Weber
Weinheim. Der Schaden geht in den zweistelligen Millionenbereich. Mit der Salz- und Kristalltherme ist eine von drei Haupt-Attraktionen ein Fall für die Kernsanierung oder die Abrissbirne. Und auch in das Spaßbad und in den Saunenbereich werden für einige Zeit nicht so viele Gäste kommen, wie gewohnt.
Und doch: Das Weinheimer Freizeitbad Miramar, seine Mitarbeiter und die Anwohner haben bei dem Großbrand in der Nacht auf Montag offenbar vor allem eines gehabt: Glück im Unglück. Der Einsatz von rund 200 Feuerwehr-, Polizei- und Rettungskräften hätte auch anders enden können.
Das Unglück nahm am späten Sonntagabend seinen Lauf. Die letzten Gäste hatten sich vor Schließung der Therme gegen 22 Uhr auf den Heimweg gemacht. Auch ein halbes Dutzend Mitarbeiter wollte gegen 23.30 Uhr heimgehen, als es anfing, nach Qualm zu riechen. Wie sich das anfühlte, ahnte man noch Stunden später: Ein beißender Geruch lag in der Luft.
Die Mitarbeiter sahen nach, merkten aber rasch, dass sie dem Feuer in einem Technikraum nicht gewachsen waren. Sie verließen das Gebäude, wählten die 112. So schilderte es ein Sprecher des Bades am Ort des Geschehens. Dass noch Personal im Bad war und reagierte, verschaffte den Brandschützern wichtige Momente: Die Brandmeldeanlage soll erst etwas später losgegangen sein.
"Der Brand breitete sich schnell aus", erklärte Weinheims Feuerwehrkommandant Ralf Mittelbach gegenüber der RNZ. Praktisch alle Wehren aus der Umgebung rückten aus. Neben Polizei und Rettungsdienst kam die Feuerwehr Mannheim mit Spezialkräften für die Förderung von Wasser.
Die Werksfeuerwehr der Firma Freudenberg steuerte ihre Teleskopmastbühne bei. Und aus Mannheim kam später noch der Feuerwehrkran dazu. Auch das Technische Hilfswerk (THW) machte sich mit einem Bauexperten auf den Weg. Die Wehren brauchten große Mengen an Wasser. Sie pumpten es auch aus einem Becken im Außenbereich der Therme.
Diese war zwar nicht mehr zu retten: "Aber wir haben die übrigen Bereiche des Gebäudes sehr gut gehalten", bilanzierte Mittelbach. Ohne den kräftezehrenden und mutmaßlich gefährlichen Einsatz der Brandschützer hätte das ganze Bad abbrennen können. "Die Atemschutzgeräteträger haben lange Wege zurückgelegt, der Rauch war sehr dicht", so Mittelbach. Es gelang, Freizeitbad, Wellenbecken und Rutschen zu retten. Ebenso die Saunen.
Es rückten auch Einsatzkräfte an, um die Luft auf giftige Stoffe zu überprüfen. Denn es zog eine Rauchwolke hinaus in die Landschaft. Bewohner der angrenzenden Orte wurden über ein Warnsystem aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Doch es handelte sich eher um prophylaktische Maßnahmen: Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden.
"Ich war um halb zwölf gestern Abend noch wach", erzählte ein Anwohner im RNZ-Gespräch: "Zunächst haben mich die Martinshörner nicht überrascht, weil wir in der Nähe mehrerer Zufahrten in die Stadt wohnen." Doch dann ebbte das Einsatzgeschehen drei Stunden lang kaum ab.
Außerdem verlagerte es sich vom Inneren des Gebäudes nach draußen. Der THW-Fachmann stufte das Thermendach als stellenweise einsturzgefährdet ein. Noch am Montagvormittag hob der Mannheimer Feuerwehrkran Einsatzkräfte, Haken und Kettensägen in Richtung Dach. Es galt, die Konstruktion zu öffnen und die letzten Glutnester zu löschen.
Miramar-Geschäftsführer Marcus Steinhart dankte den Rettungskräften und versprach seinen Gästen, Spaßbad und Sauna so bald wie möglich wieder zu öffnen: "Der Schaden ist leider enorm. Entscheidend ist, dass niemand verletzt worden ist. Wir unternehmen jede Anstrengung, die Verunreinigungen durch den Rauch zügig zu beheben, und planen, das Familienbad und die Saunalandschaft am Wochenende wieder zu öffnen.
Ob der Gebäudekörper der Therme wieder aufgebaut oder abgerissen und neugebaut wird, entscheiden die kommenden Tage." Man bedanke sich für den Großeinsatz: bei den Wehren, bei Kommandant Mittelbach, bei THW, DRK – sowie bei Weinheims Bürgermeister Andreas Buske, der als Feuerwehrdezernent an den Einsatzort eilte.
"Wir wollen den Behörden nicht vorgreifen", erklärte der Mirmar-Sprecher am Montagvormittag zur Brandursache. Der betroffene Bereich sei beschlagnahmt, man erwarte den Sachverständigen der Kriminalpolizei. "Mutmaßlich hat es sich um einen technischen Defekt gehandelt."
Mit einem größeren Ansturm rechnet das Bad in den Weihnachtsferien. Bis zur Wiedereröffnung der Therme werde man die Zahl der Besucher in Spaßbad und Sauna aber einschränken müssen, so der Bad-Sprecher. Gäste könnten Wartezeiten vermeiden, indem sie sich an der Ampel auf der Webseite des Bades orientieren.
Hintergrund
"Überlandhilfe" in Weinheim: 14 Einsatzkräfte rückten an
Weinheim/Dossenheim. (luw) Unter den rund 200 Einsatzkräften, die in der Nacht auf Montag beim Brand in der Miramar-Therme gefragt waren, befanden sich auch 14 Dossenheimer Feuerwehrleute. "Wir
"Überlandhilfe" in Weinheim: 14 Einsatzkräfte rückten an
Weinheim/Dossenheim. (luw) Unter den rund 200 Einsatzkräften, die in der Nacht auf Montag beim Brand in der Miramar-Therme gefragt waren, befanden sich auch 14 Dossenheimer Feuerwehrleute. "Wir wurden gegen 0.10 Uhr zur Überlandhilfe alarmiert", berichtete der stellvertretende Kommandant Richard Stickel auf Nachfrage der RNZ. Die letzten seiner Kollegen aus der Bergstraßengemeinde seien gegen 5.30 Uhr zurück zu Hause gewesen, sagte er am Montagmittag.
"Wir sind erst mal mit einem Löschfahrzeug ausgerückt", so Stickel. Besetzt war dieses mit acht Einsatzkräften, die auch bald gebraucht wurden: Nach der "ersten sehr dramatischen Stunde" des Einsatzes, noch vor Eintreffen der Dossenheimer, hätten die Kameraden die Lage zwar "weitestgehend im Griff" gehabt, sodass für sie eigentlich nur noch "Nachlöscharbeiten" anstanden. "Aber die Atemschutzträger, die drinnen löschen, müssen immer wieder ausgetauscht werden", weiß er.
In der Regel könne eine Einsatzkraft mit Atemschutz rund 30 Minuten löschen, ehe sie pausieren müsse. "Und dann war der Brand ja im Salz- und Kristallthermen-Bereich, der nicht ganz klein ist", ergänzt Stickel: Dieser sei in verschiedene Abschnitte eingeteilt worden, von denen einer von den Dossenheimern zu löschen war. Daher rückte noch ein zweites Löschfahrzeug mit weiteren sechs Kräften an. Diese seien vorerst als "Reserve" zurückgehalten worden und dann auch noch gefragt gewesen.
Mit Blick auf die für einen Großteil der berufstätigen Ehrenamtlichen ungünstige Uhrzeit des Einsatzes erklärt Stickel: "Bei solchen Einsätzen fragen wir dann schon erst mal nach, wer am nächsten Tag vielleicht frei hat oder erst nachmittags arbeiten muss."
So habe er selbst etwa zufällig am Montag frei gehabt, erklärt der stellvertretende Kommandant: Ich war gegen 4 Uhr zu Hause und brauche dann in der Regel noch eine halbe Stunde, bis ich wieder ins Bett gehen und schlafen kann.
Doch natürlich gebe es auch Kameraden, die am Montag arbeiten mussten: "Manche konnten spontan frei nehmen, andere haben nach einer gewissen Ruhezeit später anfangen können." So finde sich unter den Feuerwehrleuten meistens ein Weg, ehrenamtliche und berufliche Verpflichtungen miteinander zu vereinen – jeglichem Schlafmangel zum Trotz.
"Dass die Therme ausgebrannt ist, fühlt sich für die Geschäftsführung wie ein Schock an", sagte er. Zwar sei das 2007 eröffnete (Neben-)Gebäude versichert. Doch erst 2023 habe man es saniert. Außerdem trug das Dach eine Photovoltaikanlage, die bis zu 30 Prozent des eigenen Sonnenstroms erzeugte. Man versuche, die Physiotherapie so weit wie möglich aufrechtzuerhalten, sie ins Bad zu verlegen oder andere Räume zu finden.
Lob für die Feuerwehren gab es auch von der Weinheimer Stadtspitze. Am frühen Morgen zollte Oberbürgermeister Manuel Just den Kräften höchsten Respekt. "Ein ganz starker Einsatz!", sagte er. Nicht auszudenken, wenn das Feuer auf die älteren und größeren Miramar-Bauteile mit den Kunststoffdächern übergegriffen hätte. Zwei Wohnbezirke liegen nebenan. Laut einer Mitteilung der Stadt retteten die Brandschützer sogar die Computer und Kundendateien der Physio-Praxis.
Bei Markus Mauz klingelte gegen 0.30 Uhr das Telefon. Es wurde Essen verlangt. Der Betreiber eines Rewe-Markts dachte an einen Scherz, wusste es aber rasch besser. So erzählte er es am Montag, als ihm CDU-Bundestagsabgeordneter Alexander Föhr einen vorab geplanten Besuch abstattete. Er öffnete den Markt fürs DRK. Kalorien waren erwünscht am Brandort. Denn am Miramar schufteten die Einsatzkräfte bei Eiseskälte. Verantwortliche wie Mittelbach waren gut 24 Stunden auf den Beinen.
Update: Montag, 9. Dezember 2024, 19.15 Uhr
Miramar soll am Wochenende wieder öffnen – Millionenschaden
Weinheim. (dpa) Die Löscharbeiten nach dem Brand im Miramar Erlebnisbad in Weinheim bei Mannheim sind abgeschlossen. 15 Stunden seien die Feuerwehrleute im Einsatz gewesen, sagte der stellvertretende Feuerwehrkommandant Sören Erbeldinger am frühen Montagnachmittag. Nun seien alle Glutnester gelöscht. Die Salz- und Kristalltherme ist dem Brand laut Betreiber und Feuerwehr weitgehend zum Opfer gefallen. Der Schaden liegt demnach deutlich über zehn Millionen Euro. Verletzt wurde niemand.
Hoher Sachschaden, aber keine Verletzten
Mitarbeiter des Bades entdeckten den Brand nach Angaben der Feuerwehr am Sonntagabend und meldeten ihn kurz nach 23 Uhr. Sie brachten sich selbst in Sicherheit. Badegäste waren nicht mehr in dem Bad - nur die sechs Mitarbeiter.
Die Löscharbeiten gestalteten sich laut Feuerwehr komplizierter als gedacht. Knapp vier Stunden waren 160 Einsatzkräfte mit den Löscharbeiten beschäftigt. Als das Feuer unter Kontrolle war, mussten demnach noch zahlreiche Glutnester gelöscht werden. Weil das Dach des Gebäudes nicht betreten werden konnte, kam ein besonderer Kran mit einer Gondel zum Einsatz, aus der heraus die Glutnester bekämpft werden konnten.
Wiedereröffnung teilweise geplant
Die Einrichtung will laut dem Sprecher des Bades am Wochenende wieder mit Saunalandschaft und Familienbad öffnen. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen laut Polizei. Der Betreiber geht von einem technischen Defekt an einem Gerät in einem Wartungsraum der Therme aus.
Update: Montag, 9. Dezember 2024, 16.10 Uhr
Miramar soll nach Großbrand am Wochenende wieder öffnen
Weinheim. (dpa) Meterhohe Flammen schlagen aus dem Dach der Salz- und Kristalltherme im Miramar Erlebnisbad in Weinheim. 160 Feuerwehrleute kämpfen in der Nacht zu Montag mehrere Stunden, um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen - und können zumindest verhindern, dass die Flammen auf die Saunalandschaft und das Familienbad übergreifen.
Badegäste sind zu dem Zeitpunkt des Brandes nicht mehr im Bad. "Was die Therme angeht, das Gebäude ist verloren", sagt Badsprecher Hardy Prothmann. Der Schaden: deutlich über zehn Millionen Euro. Aber zumindest gibt es keine Verletzten. Voraussichtlich bis Freitag soll das Bad geschlossen bleiben.
Durchschnittlich bis zu 700.000 Menschen besuchen das Miramar nach Angaben des Betreibers, der Familie Steinhart, pro Jahr. Das Einzugsgebiet erstreckt sich demnach vor allem auf einen Umkreis von rund 150 Kilometern, damit nach Hessen und Rheinland-Pfalz, aber auch bis ins Elsass. Neben Saunalandschaft und Erlebnisbad mit zahlreichen Rutschen bietet das Miramar auch einen Außenbereich mit Waldsee und Strand.
Mitarbeiter melden Brand
Mitarbeiter des Bades entdeckten den Brand nach Angaben der Feuerwehr am Sonntagabend und meldeten ihn kurz nach 23 Uhr. Sie brachten sich selbst in Sicherheit. Badeschluss war laut Sprecher bereits um 22 Uhr, Badegäste waren nicht mehr in dem Bad - nur die sechs Mitarbeiter.
Zunächst war demnach von einem Waschmaschinenbrand die Rede. Erst auf der Fahrt zum Bad habe die Brandmeldeanlage der Einrichtung Alarm geschlagen, sagt ein Sprecher der Feuerwehr. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Es gebe keine Hinweise auf Fremdverschulden, sagt ein Sprecher. Die Brandermittler könnten allerdings frühestens am Dienstag in das Gebäude.
Der Betreiber geht von einem technischen Defekt einer Maschine in einem Wartungsraum als Auslöser aus. "Ansonsten gibt es in der Therme wenig, was brennen könnte", sagt Prothmann mit Verweis auf Wasserbecken und Mosaikfliesen. Aber: "Warum sich das Brandgeschehen so schnell entwickelt hat, das ist uns bisher ein Rätsel." In der Nacht habe es stark gewindet. Dies könne eventuell die Ausbreitung des Feuers vorangetrieben haben.
Löscharbeiten komplizierter als gedacht
Im Laufe des Montags ist die Feuerwehr nach eigenen Angaben weiter beschäftigt, Glutnester zu löschen. Das Feuer sei unter Kontrolle, aber die Nachlöscharbeiten seien komplizierter als gedacht. Das Gebäude ist teilweise eingestürzt. Das Dach der Therme lasse sich nicht betreten, es gebe Probleme, an Glutnester heranzukommen, sagt der stellvertretende Feuerwehrkommandant Sören Erbeldinger. Zum Einsatz kommt deswegen auch ein besonderer Kran mit einer Gondel, aus der heraus gelöscht werden kann. Die Löscharbeiten werden erst am frühen Nachmittag beendet - nach 15 Stunden.
Der Betreiber will die Einrichtung laut Sprecher Prothmann am Wochenende wieder öffnen. "Wir wissen nicht genau, ob am Freitag, Samstag oder Sonntag, aber wir haben den Ehrgeiz, am Wochenende wieder in Betrieb zu gehen." Auf der Webseite hieß es, das Bad werde "voraussichtlich bis Freitag" geschlossen bleiben.
Gutachter soll Ausmaß der Verunreinigungen prüfen
Die Saunalandschaft ist demnach von dem Brand nicht betroffen. Allerdings sei es etwa im Bereich des Familienbades zu Verunreinigungen durch Rauch gekommen. Rauchstaub könne zügig gereinigt werden. Aber es sei unklar, ob möglicherweise auch die Lüftung betroffen sei, sagt der Sprecher. Neben den Reinigungsteams werde auch ein Gutachter mit Luftmessungen überprüfen, wie umfangreich gereinigt werden müsse, um die Sicherheit der Mitarbeiter und Gäste zu gewährleisten.
Es ist nicht das erste Mal, dass es im Miramar brennt: So gab es bereits 1994 einen Millionenschaden bei einem Brand im Saunabereich. 200 Menschen mussten damals aus dem brennenden Gebäude evakuiert werden. 2019 brannte es in einer Sauna im Außenbereich. 2015 wurde ein Bademeister bei einem weiteren Brand in einer Sauna verletzt.
Brände in anderen Bädern
In den vergangenen Jahren kam es auch in anderen Freizeiteinrichtungen zu Bränden: In Schwangau (Landkreis Ostallgäu) brannte es im Oktober in einer Sauna. Damals ging eine Decke beim Aufheizen in Flammen auf. Sechs Mitarbeiter der betroffenen Therme atmeten kurzzeitig gefährlichen Rauch ein und kamen vorsorglich in Krankenhäuser.
Im November 2011 löste im nordrhein-westfälischen Herne mutmaßlich ein technischer Defekt einen Brand im Freizeitbad Wananas aus. Das gesamte Bad brannte ab. Der Schaden betrug mehrere Millionen Euro.
Im Februar dieses Jahres brach in einem noch nicht eröffneten Wasserpark auf dem Gelände des großen Göteborger Vergnügungsparks Liseberg ein Brand aus. Nach Angaben des schwedischen Rettungsdienstes nahm das Feuer seinen Anfang in einer Wasserrutsche, später stand das gesamte Gebäude in Flammen. Insgesamt wurden 22 Personen leicht verletzt, ein Mann starb.
Update: Montag, 9. Dezember 2024, 15.44 Uhr