Wasserknappheit

Bitte nicht lange duschen

Quellen sprudeln wegen Trockenheit nicht mehr so stark - Aufruf zum Wassersparen

11.08.2020 UPDATE: 12.08.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden
Noch gibt es in Neckarsteinach genug Wasser. Wenn aber der Verbrauch nicht zurückgeht, wird es eng. Foto: Alex

Neckarsteinach/Heiligkreuzsteinach. (cm) 2020 wird wohl das dritte Jahr in Folge mit zu wenig Regen. Die extreme Trockenheit hat Auswirkungen auf die Wasserversorgung von Neckarsteinach und Heiligkreuzsteinach. Denn dort gibt es keine Brunnen, die das reichlich vorhandene Grundwasser in der Tiefe anzapfen. Hier sprudeln Quellen, aber eben nicht mehr so stark. Weil die sogenannte Schüttung zuletzt stark zurückgegangen ist, werden die Einwohner nun dringend zum Wassersparen aufgerufen.

"Aufgrund der nun schon lange anhaltenden Trockenheit nehmen unsere Quellschüttungen derzeit weiter stetig ab", schlägt Neckarsteinachs Bürgermeister Herold Pfeifer Alarm und macht deutlich: "Die Stadt Neckarsteinach verfügt zur Wasserversorgung nur über eigene Quellen, sodass von außen kein Wasser zugekauft werden kann." Um einer Wasserknappheit vorzubeugen, sei es notwendig, dass alle Bürger äußerst sparsam mit Wasser umgehen. Pfeifer bittet deshalb die Neckarsteinacher, nur den Hahn aufdrehen, wenn es "absolut notwendig" ist. Die Einwohner sollen ihren Wasserverbrauch im Garten beim Gießen, beim Befüllen von Schwimmbecken, beim Autowaschen und beim Zähneputzen auf das notwendige Maß einzuschränken. Das Duschen sollte möglichst kurz gehalten werden – nicht aber das Händewaschen, das in der Corona-Pandemie trotzdem mindestens 20 bis 30 Sekunden dauern sollte.

Die Stadt bezieht ihr Wasser aus vier Quellen im Lanzenbachtal und drei im Greiner Viehgrund. Letztere hätten noch nie so wenig Wasser geschüttet wie in diesem Jahr, ergänzt Bauamtsleiter Roland von Petersdorff-Hagendorn. Auch im Lanzenbachtal sei die Schüttung "stark zurückgegangen". Um wie viel Prozent, will der Fachmann nicht sagen, da es starke Schwankungen gebe. "Wenn der Wasserverbrauch nicht zurückgeht, wird es kritisch", betont er. Zuletzt sei dieser sogar gestiegen. Und lang anhaltender Regen, der die Quellen wieder sprudeln lasse, sei nicht in Sicht. Hinzu komme, dass weniger Menschen in Urlaub fahren und zu Hause Wasser verbrauchen. So stehe die Stadt auch "kurz vor einem Stopp" der Wasserlieferung an den Neckargemünder Stadtteil Mückenloch unter dem Neckar hindurch. Die Quellen werden nun häufiger überprüft. Langfristig will die Stadt neue Quellen ans Wassernetz anschließen oder einen Brunnen bohren.

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Auch in Heiligkreuzsteinach schütten die Quellen weniger Wasser. Anders als in Neckarsteinach kann die Gemeinde allerdings ein benachbartes Wassernetz anzapfen, nämlich jenes des "Zweckverbandes Gruppenwasserversorgung Eichelberg". Dies ist nun notwendig. Dadurch kann sich die Wasserhärte ändern.

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