Walldorfer Tierpark

"Bruno" wird viel Sympathie entgegengebracht

Ein Bulle ist bei den Hinterwälder Rindern eingezogen. Die Nerze kommen ins ehemalige Affenhaus.

22.05.2023 UPDATE: 22.05.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Besucher können Neuzugang „Bruno“ derzeit gut erkennen: Er ist deutlich kleiner als seine Artgenossinnen. Foto: Pfeifer

Walldorf. (tt) Sechs Wochen lang hatte der Walldorfer Tierpark wegen vier Vogelgrippe-Fällen geschlossen. Nun hat er wieder geöffnet und die Besucher können sich über einen Neuzugang freuen: Bei den Hinterwälder Rindern ist "Bruno" eingezogen. Und auch für das ehemalige Affenhaus gibt es einen Zukunftsplan.

"Bruno" kommt von einem Hof bei Freiburg und ergänzt die Haltung der Hinterwälder Rinder. Diese Art stammt aus dem südlichen Schwarzwald und gilt heute als stark gefährdet. Das liegt auch daran, dass sie mit einer Schulterhöhe von 1,20 Metern als die kleinste europäische Rinderrasse gelten und deshalb beispielsweise für die Fleischproduktion weniger attraktiv sind. "Experten sagen, ein junger Bulle hat eine höhere Akzeptanz", erläutert David Högerich, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft, der für den Tierpark verantwortlich, die Entscheidung für einen Bullen.

Und dieser Plan gehe laut Philipp Koch, dem Leiter des Tierparks, auch wunderbar auf: "Alles funktioniert reibungslos." Der im September 2022 geborene Bruno habe sich sehr gut in die kleine Herde integriert und sei "von den Damen gut empfangen" worden. Koch spricht von "Sympathie auf beiden Seiten". Ohnehin seien die Hinterwälder Rinder "sehr umgängliche, sehr schöne Tiere".

Das ehemalige Affenhaus im Walldorfer Tierpark soll so umgebaut werden, dass sich dort Nerze wohlfühlen. Foto: Pfeifer

Schon länger war der Tierpark außerdem auf der Suche nach einer sinnvollen Nachnutzung für das ehemalige Affenhaus, das aus Sicht der Verantwortlichen viel zu lange leergestanden hat. Eine solche glaubt man mit dem Projekt des Vereins zur Erhaltung des Europäischen Nerzes ("Euro Nerz") gefunden zu haben. Der Verein hat sich Erhaltung und Auswilderung der fast verschwundenen Art auf die Fahnen geschrieben. Die Tiere aus der Familie der Marder zählen zu den bedrohtesten Säugetierarten Europas und sollten nicht mit dem amerikanischen Nerz oder Mink verwechselt werden, der als Flüchtling aus Pelzfarmen mittlerweile auch in Europa heimisch ist.

"Alle Nerze in Deutschland stammen aus diesem Projekt", sagt Philipp Koch. Das Vorhaben passe zu den Ansprüchen des Walldorfer Tierparks, weil es sich dem Artenschutz widme und weil es um heimische Tiere gehe. "Wir können tierpädagogisch ansetzen", indem man Besuchern den Unterschied zwischen europäischem und amerikanischem Nerz erläutert, "und wir können uns für den Artenschutz in Deutschland einsetzen."

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