Walldorf/St. Leon-Rot

Unternehmen dürfen Erdwärme in der Region suchen

EnBW und MVV haben Erlaubnis für Untersuchungen. Sie gilt für fünf Jahre.

28.03.2021 UPDATE: 29.03.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden
Das Erkundungsgebiet ist 270 Quadratkilometer groß. Grafik: RNZ-Repro/Quelle: OSM/LGRB

Walldorf/St. Leon-Rot. (stoy) Könnte es in Walldorf oder im Randgebiet von St. Leon-Rot in Zukunft ein Geothermiekraftwerk geben? Die zwei Energiekonzerne MVV und EnBW haben bereits Mitte vergangenen Jahres einen Antrag auf die Erteilung einer bergrechtlichen Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme gestellt. Am Freitag wurde dem Antrag vom zuständigen Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau in Freiburg stattgegeben. Die Erlaubnis gilt nun für fünf Jahre.

Nun wollen die beiden Unternehmen das knapp 270 Quadratkilometer große Erkundungsfeld "Hardt" neben Erdwärme auch auf Sole und Lithium überprüfen. Es erstreckt sich von Ladenburg und Mannheim im Norden über einen Teil von Heidelberg und Sandhausen im Osten sowie Ketsch und Hockenheim im Westen bis nach Walldorf, Reilingen und Altlußheim im Süden. Die Astorstadt am Rande des Erkundungsfelds umfasst das Gebiet um mehr als die Hälfte ihrer Fläche, St. Leon-Rot hingegen tangiert es nur im äußeren Bereich.

Dass EnBW und MVV die Erlaubnis erhalten haben, bedeutet nicht, dass auch direkt Bohrungen stattfinden dürfen. Dazu sind weitere Genehmigungsverfahren notwendig. "Es ist noch nicht klar, ob überhaupt etwas in Walldorf selbst passiert", erklärt Stadtbaumeister Andreas Tisch auf RNZ-Nachfrage. Das wisse man erst nach den Untersuchungen des Gebiets, die Tisch zufolge eingriffsfrei ablaufen würden.

Nach Angaben der beiden Unternehmen MVV und EnBW stehen in den kommenden 18 Monaten grundlegende geologische und hydrogeologische Voruntersuchungen über das gesamte Aufsuchungsgebiet an. " Es kommen ausschließlich analytische und sensorische oberirdische Messverfahren sowie Laboruntersuchungen von Wasserproben aus vorhandenen oberflächennahen Brunnen zum Einsatz", heißt es in einer Pressemitteilung. Danach erfolge eine Priorisierung der Standorte.

Für ihr Vorhaben planen EnBW und MVV derzeit die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens, das in den nächsten Tagen auch beim zuständigen Bundeskartellamt angemeldet werden wird. EnBW und MVV haben zugesagt, regelmäßig über das Projekt zu informieren. Das Unternehmen soll seinen Sitz in Schwetzingen haben.

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