Walldorf

Wann endet der Ausbau der L723?

Verzögerung der Arbeiten, planerische Unwägbarkeiten. Die Stadt erwartet  eine Parallelführung mit dem Ausbau der A5 und A6.

07.03.2024 UPDATE: 07.03.2024 04:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden
Auf der L723 fließt so viel Verkehr, dass ein Ausbau stattfinden muss. Wann er beendet sein wird, bleibt unklar. Foto: Pfeifer

Walldorf. (arb) Der derzeitige Planungsstand zum Ausbau der Landesstraße L723 lasse nicht mehr als eine Momentaufnahme zu, so berichtete es Andreas Tisch, Stadtbaumeister Walldorfs, dem Ausschuss für Technik, Umwelt, Planung, und Verkehr in der jüngsten Sitzung.

Erkundigt nach einem Sachstand hatte sich im Vorfeld der Sitzung Gerhard Baldes (CDU). Das Großprojekt soll mit Baubeginn Ende 2025 im Rahmen des Mobilitätspakts Wiesloch/Walldorf umgesetzt werden. Bereits 2012 wurden erste Gespräche geführt.

Grund für den Ausbau sei das gestiegene Verkehrsaufkommen, informiert die Website des Landes Baden Baden-Württemberg, auf der L723 und den Bundesautobahnen A5 und A6.

Das Projekt soll in drei Abschnitten umgesetzt werden, zunächst am Knotenpunkt Bundesstraße B3/L723, anschließend im Ostabschnitt und zuletzt im Westabschnitt Richtung Walldorf. Bei dem dritten Abschnitt rechne man derzeit mit einem Baubeginn 2029, so Tisch.

Bürgermeister Matthias Renschler ergänzte dazu wenig erfreut: "Besonders ärgerlich ist es, dass es nach heutigem Planungsstand mit der Autobahn kollidiert, die ebenfalls Stand heute 2030 beginnen soll." Bei der Parallelführung beider Vorhaben "wird es ein Chaos geben", prophezeite Renschler.

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Durch den Mobilitätspakt mit Wiesloch muss das Vorhaben in enger Abstimmung mit dem Nachbarn erfolgen. Wieslochs OB Dirk Elkemann äußerte sich im Jahresinterview mit der RNZ zu dem Ausbau: "Wir haben uns dazu verpflichtet, die Planungen für die Kreuzungsbereiche, beispielsweise mit der B3 und der Bahn, zu planen. Und wir mussten sehr lange auf die Straßenpläne für den vierspurigen Ausbau warten. Jetzt sind sie zwar da, aber nun sind bei uns die Kapazitäten beschränkt, weil viele Verfahren für viele Projekte parallel laufen. Und diese Projekte wollen wir auch nicht ausbremsen oder in die Länge ziehen."

Allein der erste Abschnitt soll 37 Millionen Euro kosten. "Für die weiteren liegen die möglichen Kosten noch nicht vor", sagte Tisch. Dieser sei am weitesten. Hier soll durch Fahrbahnarme ein Vollkleeblatt entstehen, das Ampelanlagen nicht notwendig macht. "Der Ostabschnitt wird ein Planfeststellungsverfahren brauchen, sodass das auch sicher länger dauert."

Dort soll nach Osten vierstreifig ausgebaut werden; die Abfahrt Richtung Frauenweiler verlegt, um die Auffahrt zur Autobahn nach Rauenberg mit Abbiegestreifen möglich zu machen. Auch das Abfahrtsohr der Südtangente Wiesloch müsse verlängert werden.

Der dritte Abschnitt sei noch kaum geplant. Man wolle aber die Unterführung für die Radwege bei der Abfahrt Gutenbergring vorziehen, um die Radwegverbindungen zu verbessern. "Es werden Stützwände benötigt, eine Rampenführung hoch auf die L723, um parallel einen Radweg anbieten zu können, um hier eine zusätzliche Überführung zu erhalten."

"Es ist nicht schön", resümierte Renschler. "Sie denken, dass da vier Jahre reichen?", fragte Andrea Schröder-Ritzrau (SPD). "Ich kann nur mitteilen, was ich weiß. Die Zeitaussagen sind noch relativ vage, man kann es nicht viel konkreter fassen", antwortete Tisch.

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