Walldorf

Stadt geht bei Sanierungen in die Offensive

Die Sanierungsquote von Wohngebäuden in Walldorf soll verdoppelt werden - Förderbeträge erhöht

09.12.2018 UPDATE: 10.12.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden

Blick über Walldorf von der Neuen Sozialen Mitte ins alte Ortszentrum. Archivfoto: Pfeifer

Walldorf. (rö) Die Stadt Walldorf startet eine "Sanierungsoffensive" für Wohngebäude. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Zur Offensive gehören die Ausarbeitung von Quartiers-Konzepten, die Einrichtung eines Sanierungsmanagements und eine Modifizierung der städtischen Umweltförderprogramme. Dass eben diese Förderprogramme zuletzt aus Sicht von Verwaltung und Gemeinderat zu gering in Anspruch genommen wurden, war der Auslöser für die Initiative.

Wie Klaus Brecht, Leiter des Fachbereichs Ordnung und Umwelt, ausführte, erreicht man derzeit lediglich eine Sanierungsquote von einem Prozent - rund 30 Gebäude werden pro Jahr vollständig saniert. Diese Quote will man mit der Sanierungsoffensive bis zum Jahr 2025 verdoppeln. Künftig sollen zudem nicht mehr nur einzelne Bauteile, sondern das gesamte Gebäude saniert werden. Bei reinen Bauteilsanierungen will man erreichen, dass alle Elemente - zum Beispiel alle Fenster - saniert werden. Und das Sanierungsniveau soll mindestens 20 Prozent besser als die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) sein.

Dafür wurden zunächst einmal die bestehenden Förderprogramme "von Schwellen entlastet", so Brecht, und die Förderbeträge angepasst. Basis für die Fördermittel sind künftig ausschließlich die anrechenbaren Kosten, die abhängig von der Anzahl der sanierten Bauteile mit 25 bis 31 Prozent bezuschusst werden. Die Förderhöchstbeträge wurden bei der Dach- und Außenwanddämmung von 3000 auf 4000 Euro erhöht, bei der Fenstererneuerung von 1000 auf 3000 und bei der Kellerdeckendämmung von 500 auf 1000 Euro.

Mit Quartiers-Konzepten, die über ein Programm der KfW mit bis zu 65 Prozent bezuschusst werden können, will man potenzielle Sanierer aktiv ansprechen. Daran anschließend sollen Beratung und Begleitung durch einen gleichfalls geförderten Sanierungsmanager die Bereitschaft für eine energieeffiziente Sanierung deutlich erhöhen.

Wenn es tatsächlich gelingt, die Förderquote zu verdoppeln, geht die Verwaltung davon aus, dass eine Erhöhung des Fördermittelbudgets notwendig wird. Das liegt derzeit bei 250.000 Euro pro Jahr für alle städtischen Umweltförderprogramme, aktuell rechnet man zum Baugebinn des zweiten Abschnitts von Walldorf-Süd wieder vermehrt mit Anträgen zur Passivhaus-Förderung.

"Die Vorschläge finden unsere volle Unterstützung", ist es laut Dr. Gerhard Baldes (CDU) "wichtig, auf die Menschen zuzugehen". Die Maßnahmen versprächen eine Erhöhung von Sanierungsquote und -tiefe. Das sei ein "ambitioniertes Projekt", das hoffentlich "erfolgreich wird". Auch Lorenz Kachler (SPD) konnte die Sanierungsoffensive "nur begrüßen". Das Konzept sei "total rund", man hoffe, dass die Mittel so stark ausgeschöpft werden, "dass sie gar nicht ausreichen". "Ich kann das nur befürworten", sagte Hans Wölz (Grüne). Mit der Offensive baue man Barrieren ab und gehe gezielt auf Sanierungswillige zu, biete ihnen dann Beratung und Begleitung an. "Wir sind genau auf dem richtigen Weg", fand auch Dr. Günter Willinger (FDP). Die Initiative sei "nötig und gut".

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