Walldorf

Kinder bekommen einen neuen Spielplatz

Der Ausschuss stimmt einem abgespecktem Entwurf im Baugebiet Walldorf-Süd zu. Doch eine geplante Hecke sorgt noch für Diskussionen.

17.03.2025 UPDATE: 17.03.2025 04:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden
Auf der dreieckigen Grünfläche (rechts im Bild mittig) will die Stadt Walldorf für rund 490.000 Euro einen neuen Spielplatz bauen. Foto: Jan Pfeifer

Walldorf. (RNZ) Auf die Haubenlerche sollen spielende Kinder folgen: Das Baugebiet Walldorf-Süd erhält einen neuen Spielplatz – und zwar auf einem Grünstück, das bislang als Brutfläche für die Haubenlerche zurückgehalten wurde.

Der erste Entwurf für den Spielplatz wurde bereits im Februar 2024 präsentiert – in der gleichen Sitzung wurde auch der Bericht zur Entwicklung der Haubenlerche vorgestellt. Der seltene Vogel hatte bekanntermaßen sein Brutgebiet in Walldorf-Süd, was zu Schutzmaßnahmen wie dem Katzenarrest führte. Da die Haubenlerche künftig ins "Große Feld" umgesiedelt werden soll, kommen nun auch die Spielplatzpläne wieder aus der Schublade.

Eine erste Planung hatte allerdings noch Kosten von mehr als 680.000 Euro vorgesehen. Auf Wunsch des Ausschusses für Technik, Planung, Umwelt und Verkehr wurden die Entwürfe überarbeitet und die Kosten auf voraussichtlich rund 490.000 Euro reduziert. Die Kosten trägt alleine die Stadt, wie Stadtbaumeister Andreas Tisch in der jüngsten Ausschusssitzung betonte.

Der Spielplatz wird auf einem dreieckigen Grundstück, umringt von Gehwegen im Binnenbereich des Quartiers Willi-Graf-Straße/Dietrich-Bonhoeffer-Straße, entstehen. Baubeginn soll nach der Brutsaison der Haubenlerchen sein, die üblicherweise Anfang September endet.

Der Stadtbaumeister erläuterte, dass der Spielplatz im Bebauungsplan vorgesehen sei. Damit habe die Stadt "die Pflicht, die Einrichtung auch vorzunehmen".

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Bislang habe man das Grundstück allerdings als Nahrungs- und mögliche Brutfläche der Haubenlerche zurückhalten müssen.

Weiter machte er deutlich, dass man mit dem neuen, günstigeren Entwurf die Möglichkeiten ausgereizt habe: "Wenn man sagt, man will noch weniger, gibt es auch weniger." Nachdem ursprünglich auf dem Gesamtgrundstück ein öffentlicher Platz vorgesehen war, wird darauf nun verzichtet und stattdessen eine Wiese angelegt. Auch im Inneren wird eine Fläche mit Kunststoffbelag nicht realisiert.

"Die Grundkonzeption mit den Spieltürmen schlagen wir weiter vor", sagte der Stadtbaumeister. Im Zentrum soll ein Spieldorf mit sechs Türmen errichtet werden, die miteinander über Stege und Brücken verbunden sind und verschiedene Spielangebote aufweisen.

Der runde Spielplatzbereich soll durch eine Hainbuchenhecke optisch vom Rest des Grundstücks abgegrenzt werden, damit ein geschützter Innenbereich entsteht. Integriert werden mehrere Bäume, die den Spielplatz beschatten.

Mathias Pütz (CDU) sah einen "tollen Spielplatz, eine Bereicherung fürs Quartier". Er betonte, dass die Stadt trotz "erheblicher Einsparung" noch "einen stattlichen Betrag" investiere. Kritik kam von Andrea Schröder-Ritzrau (SPD): Sie fand, elf großkronige Bäume seien auf dem Grundstück zu viel. Zudem sah sie durch die Hecke "eine Abschottung", die aus Sicht ihrer Fraktion "keine gute Spielsituation" ergebe. Dem zweiten Punkt stimmte Maximilian Himberger (Grüne) zu. Ansonsten lobte er die Anordnung der Spielgeräte, die Bäume seien als Schattenspender wichtig.

Paula Glogowski (FDP) begrüßte "grundsätzlich die Bäume". Sie wollte wissen, wie weit der Walldorfer Spielplatztreff in die Planungen einbezogen worden sei. Der erste Entwurf sei mit dem Spielplatztreff diskutiert worden, antwortete Stadtbaumeister Tisch. Das habe man mit der neuen Planung "in der Kürze der Zeit" nicht wiederholt, die Grundstrukturen seien aber dieselben. Aus seiner Sicht sei eine gewisse "Abgrenzung" des Spielbereichs zum restlichen Grundstück wichtig. Gleichzeitig sei die Hecke kein Zaun, die Kinder könnten problemlos rein und raus.

In der folgenden Diskussion wünschten sich auch Uwe Lindner, Christian Winnes (beide CDU) und Mihriban Gönenç (Zusammen für Walldorf) eine leicht verbesserte Einsehbarkeit. "Wir steuern unter Berücksichtigung Ihrer Hinweise nach", versprach Bürgermeister Matthias Renschler. So konnte das Gremium dann auch einhellig zustimmen.

Der Vorschlag von Maximilian Himberger, den Namen "Haubenlerchen-Spielplatz" zu wählen, war allerdings nicht Teil des Beschlusses.

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