Vollsperrung bei Leimen

Auf 12.000 Pendler warten sechs Monate Ausnahmezustand

L 600 wird zwischen Leimen und Gaiberg erneuert - Zwei Bauabschnitte mit Sperrungen ab Juni - Ersatzbus wird eingerichtet

29.01.2018 UPDATE: 30.01.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 43 Sekunden

Von Sabine Geschwill

Leimen-Lingental. Gute Nerven: Das brauchen die 12.000 Pendler von Juni bis November, die täglich die Landesstraße L 600 zwischen Leimen und Gaiberg nutzen. Und nicht weniger die Bewohner Lingentals. In diesem Zeitraum gehen die schon lange geplanten Sanierungsmaßnahmen im Ortsteil und der viel befahrenen Durchgangsstraße über die Bühne. Das gesamte Maßnahmenbündel stellte der Leiter der Technischen Betriebe Leimen, Rudi Kuhn, im Rahmen einer Infoveranstaltung im Hotel "Lingentaler Hof" vor.

Da wäre zum einen die Entwässerung Lingentals mit dem Bau eines Regenrückhalte- und eines Regenüberlaufbeckens in Höhe des Waldparkplatzes Lingental. Weiter die Neuplanung der Kanalisation mit neuem Verbindungskanal, mehreren Ortskanälen für Regen- und Schmutzwasser und neuem Bachbett für den Rösbach. Auf die Bewohner Lingentals kommt vor allem die Neugestaltung von Straßen, Gehwegen und Bushaltestellen im Ortsgebiet zu.

Für den regionalen Verkehr die bedeutendeste Maßnahme ist die Sanierung der viel befahrenen Landesstraße (L 600). Die Arbeiten hier werden in zwei Abschnitte aufgeteilt in der Auffahrt ab dem Dachsbuckel bis hoch zum Verkehrskreisel Richtung Gaiberg. Diese wird das zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe durchführen und auch die Kosten tragen. Für die Maßnahmen in Lingental wird die Stadt vier Millionen Euro investieren müssen, informierte Kuhn.

Landesstraße L 600

Diese Sanierungsmaßnahme wird ein halbes Jahr dauern. In der Zeit wird die wichtige Verkehrsader in Abschnitten gesperrt sein. "Da wir Lingental nicht sechs Monate von der Außenwelt abschneiden können, wird die Maßnahme in zwei Abschnitte unterteilt", so Kuhn. Der Startschuss für die Sanierung der Auffahrt von Leimen Richtung Lingental ab dem Dachsbuckel erfolgt am 4. Juni und dauert bis Mitte August. Direkt im Anschluss wird bis November der Straßenverlauf ab Lingental ostwärts Richtung Verkehrskreisel in Angriff genommen.

Dafür müssen folgende Umleitungsstrecken eingerichtet werden: Über den Verkehrskreisel Gaiberg in Richtung Königstuhl nach Heidelberg oder über den Boxberg nach Heidelberg-Rohrbach und Leimen, sowie über Gauangelloch Richtung Nußloch und Wiesloch. Deshalb würden die Baumaßnahmen rund um Lingental erst beginnen, wenn die Sanierung der Hauptstraße im benachbarten Gauangelloch beendet sei, betonte der Leiter der Technischen Betriebe. Die Fertigstellung soll bis Ende Mai erfolgt sein.

Baumaßnahme Lingental

Der Bau des Regenrückhalte- und Regenüberlaufbeckens wird die Bevölkerung nicht beeinträchtigen. Die innerörtliche Sanierung der Kanäle, Gehwege und Straßen ab der Einfahrt von der L 600 in den Kastanienweg bis hoch in den Magnolienweg hingegen schon. Sie wird in Abschnitt I West und Abschnitt II Ost gegliedert sein, damit der Ort für die Bewohner erreichbar und befahrbar bleibt, hieß es.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Wenn die L 600 im Durchfahrtsbereich Lingental saniert wird, wird es keine Einfahrtsmöglichkeit zu den Häusern geben. Diese unausweichliche Maßnahme wird aber erst in den Sommerferien erfolgen und drei Wochen in Anspruch nehmen. Entlang der L 600 werden dafür in beiden Richtungen Parkflächen für Pkws eingerichtet. "Es wird aber keine 100 Parkplätze geben", verdeutlichte Rudi Kuhn die Flächennot. Wer einen Ersatzparkplatz braucht, soll sich bei Marian Weritz von der Stadtverwaltung melden und eine Mail an Marian.weritz@leimen.de schrieben, um eine Anwohnerparkberechtigung zu erhalten.

Öffentlicher Personennahverkehr

Ein weitaus größeres Problem habe der Öffentliche Personennahverkehr während der sechsmonatigen Sanierungsmaßnahmen. Das verdeutlichte Ordnungsamtsleiter Walter Stamm. "Die L 600 fällt für die Buslinie 757 ganz weg." Der Bus werde dann von Schatthausen über Ochsenbach, Gauangelloch, Gaiberg, Stadtwald Heidelberg und Boxberg zur Straßenbahnanbindung nach Rohrbach-Süd fahren, damit dort zügig mit der Straßenbahn weitergefahren werden kann. Mit dem BRN sei man derzeit dabei, einen Fahrplan zusammenzustellen.

Für die Lingentaler wird ein Kleinbus eingerichtet, der das Leimener Kurpfalz-Centrum ansteuert und auch den Schülerverkehr aufnimmt. Für den Bus wird es von Leimen kommend kurz vor der Einfahrt nach Lingental einen Buswendeplatz geben. "Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen", betonte Stamm. Man benötige die Unterrichtszeiten der Schüler, um die Buslinie auf den Unterrichtsbeginn ausrichten zu können und auch Meldungen, wann die Berufstätigen zu ihrer Arbeit müssten. Ansprechpartner ist auch hier Marian Weritz von der Stadtverwaltung. Ob der jeweilige Rücktransport mit dem Bus oder mit dem verstärkten Einsatz von Ruf-Taxis erfolgt, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt.

Für die Zeit, in der die L 600 vom Dachsbuckel bis Lingental saniert wird, werde gerade eine Lösung für einen Bustransfer der Lingentaler nach Leimen in östlicher Richtung erarbeitet.

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