RNZ-Aktion "Zeitungsflirt" soll Medienkompetenz stärken
Über 900 junge Leute beteiligen sich 2018 an der gemeinsamen Bildungsoffensive von Volksbank Neckartal und Rhein-Neckar-Zeitung

Strahlende Gesichter gab es beim Vorbereitungsseminar zum "Zeitungsflirt 2018" im Neckargemünder Seminarraum der Volksbank Neckartal, die dieses Gemeinschaftsprojekt mit der Rhein-Neckar-Zeitung mit 15 000 Euro sponsert. Foto: Alex
Von Thomas Frenzel
Region Heidelberg. Besser als Frieder Reichert hätte es wohl niemand auf den Punkt bringen können: "Lesen schafft Bildung, Lesen schafft Integration und - Lesen macht Spaß!" Der Mann fürs Privatkundengeschäft der Volksbank Neckartal sprach im Seminarraum der Hauptgeschäftsstelle in Neckargemünd aber nicht vor Bänkern in Schlips und Kragen, sondern vor allem vor jungen Leuten. Vor Schülern aus dem Geschäftsgebiet der Genossenschaftsbank. Mit Lehrern waren sie gekommen, um nach diesem Vorbereitungsseminar für den "Zeitungsflirt 2018" eine Fülle an Informationen mit nach Hause, mit in die eigenen Schulklassen bringen zu können.
"Zeitungsflirt" - das ist die gemeinschaftliche Bildungsaktion von Rhein-Neckar-Zeitung und Volksbank Neckartal. Schon zu Zeiten, als der Begriff "Lesekompetenz" noch keine von Studien und Umfragen getragenen Schlagzeilen produzierte, hat sich diese Offensive die Förderung junger Menschen auf die Fahnen geschrieben. Und die Zielrichtung ist klar: Worte sind mehr als die Anordnung von Buchstaben, Sätze sind mehr als die Aneinanderreihung von Worten - und nur wer die von Buchstaben transportierten Inhalte einzuschätzen und für sich zu nutzen vermag, wird sich in einer zunehmend ruppigeren Welt mit Erfolg bewegen können.
Das gleiche gilt für die sogenannte Medienkompetenz. Wie lässt sich in Zeiten von Internet, Smartphone & Co. nicht nur mit der Flut an Information umgehen, sondern auch - Stichwort: Fake News - das Richtige vom Falschen trennen? Oder zumindest einschätzen? Darauf ging bei dem Vorbereitungsseminar Wilhelm Maassen ein, dessen medienpädagogisches Institut "ProMedia Maassen" den Zeitungsflirt professionell begleitet und ein ausgewiesener Spezialist für derartige Bildungsprojekte ist. Seine von Umfragen untermauerte Botschaft: Kein anderes Massenmedium hat eine derart hohe Glaubwürdigkeit wie die regionale Tageszeitung - kein Fernsehen, kein Radio, schon gar nicht Internet, ganz zu schweigen von den sogenannten sozialen Netzwerken.
Genau darauf baut abermals der Zeitungsflirt auf, der Anfang 2018 den Unterricht von über 900 jungen Leuten in 17 weiterführenden Schulen von Eberbach über Neckargemünd bis Sinsheim prägen wird. In 40 Schulklassen wird vom 15. Januar bis zum 9. Februar die tägliche RNZ zur Schullektüre - kostenlos zugestellt frei Klasse. Im Unterricht geht es dann um Nachrichten und Informationen aus der Region und aus aller Welt, um die Bewertung derselben und auch um deren Transport: Kommen sie als dürre Nachrichten daher, als sachliche Hintergründe, als lebendige Reportagen oder als in Kommentaren verbreitete Meinungen? Wie lässt sich das alles einordnen? Darauf gibt der Zeitungsflirt den jungen Leuten Antworten.
Um zusätzlich hinter die Kulissen des Zeitungsflirts blicken zu können, stehen RNZ-Redakteure für einen Unterrichtsbesuch zur Verfügung. Sie plaudern dann aus dem Nähkästchen und geben auch gerne Tipps, worauf bei Artikeln - und beim Verfassen von selbigen - zu achten ist. Und sollten Zeitungsflirt-Klassen Genaueres über die mechanische Herstellung der RNZ erfahren wollen, so sind auch Besuche des Druckhauses im Heidelberger Pfaffengrund möglich.
Apropos Artikel: Alle teilnehmenden Schüler sind im Zuge des Zeitungsflirts aufgefordert, eigene Artikel zu verfassen. Worüber sie schreiben - das ist ihre Wahl. Die RNZ unterstützt dies, indem sie den jungen Zeitungsflirtern spezielle Presseausweise an die Hand gibt. Verbunden damit ist die Bitte an alle, die sich im neuen Jahr womöglich und völlig überraschend neugierigen Fragen ausgesetzt sehen: Stillen Sie den Wissensdurst dieser jungen Reporter!
Denn integraler Bestandteil des Zeitungsflirts ist der Schreibwettbewerb, den die Volksbank Neckartal auslobt. Darauf verwies Sabine Schietinger, die bei der Volksbank Neckartal für den Bereich Kommunikation Verantwortung trägt. Gekürt werden bei diesem Wettbewerb die besten journalistischen Arbeiten. Hierbei spielt die Themenauswahl genauso eine Rolle wie die Herangehensweise und die stilistische Umsetzung. Will heißen: Ob breit angelegte Reportage oder knackiger Meinungskommentar ist bei diesem Wettbewerb völlig egal.
Dass ein derart breit angelegtes Bildungsprojekt nicht "fer umme" zu haben ist, wie es auf gut Kurpfälzisch heißt, liegt auf der Hand. Allein die Volksbank lässt sich dieses gesellschaftliche Engagement abermals 15.000 Euro kosten. Aber das ist es der Genossenschaftsbank und auch der Rhein-Neckar-Zeitung wert. Schließlich geht es hier um nichts anderes, als um die Jugend und damit um die Zukunft.



